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Hebammenzentrum Füssen: Damit die Geburt ein besonderes Erlebnis wird

Seit Anfang August gibt es das Hebammenzentrum in Füssen. Es dient als zentrale Anlaufstelle für alle Belange rund um die Geburt. Zehn Hebammen kümmern sich um das Wohl der Kinder und Mütter.

Das neue Angebot in Füssen, das der Geburtshilfe-Abteilung des Klinikums der Lechstadt angegliedert ist, wird laut Hebammensprecherin Eva Keller „sehr gut angenommen“. So konnten schon im ersten Monat der Eröffnung 40 Geburten verzeichnet werden. Schließlich bietet es Schwangeren außer zum Zwecke des unmittelbaren Geburtsvorgangs auch zur Vor- und Nachsorge in jeglicher Hinsicht Hilfe und Unterstützung an. Seitdem steht das Hebammenzentrum den Frauen an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden lang offen. Demzufolge setzt sich „ein buntes, herausragendes fachliches und engagiertes Team“ im Hebammenzentrum Füssen dafür ein, werdende Mütter vom Anfang ihrer Schwangerschaft an, „kompetent zu beraten und zu informieren“ beziehungsweise sie auf dem Weg, ein neues Menschenleben in die Welt zu setzen, zu betreuen und zu begleiten, wie Eva Keller erklärt. Oberstes Ziel der Arbeit der zehn Hebammen ist dabei, „dass sich die Frauen in der Schwangerschaft sicher fühlen und so selbstbewusste und starke Mütter werden“. Daher dürfen sich schwangere Frauen schon so früh wie möglich an das Hebammenzentrum wenden, wo ihnen bis zum ersten Lebensjahr der Kinder in der Hebammenambulanz an der Klinik sowie zu Hause sozusagen helfend unter die Arme gegriffen wird. Und während sie und ihre Kolleginnen, die über die unterschiedlichsten Weiterbildungsabschlüsse verfügen, freiberuflich tätig sind, arbeiten sie „ganz eng“ mit der Klinik zusammen, wo sie den Schwangeren jederzeit in enger Kooperation mit Intensivmedizinern und Anästhesisten zur Seite stehen. „Dabei liegt uns die Individualität jeder Frau besonders am Herzen“, unterstreicht Eva Keller, die außerdem hinzufügt, dass man in Zukunft „mehr Geburten“ in Füssen haben wolle.

Im Rahmen dessen engagiert sich das Team des Hebammenzentrums an der Füssener Klinik in 12- oder 24-Stunden-Schichten nicht nur im Kreißsaal, um Schwangeren eine persönliche, kontinuierliche Betreuung angedeihen zu lassen. Unter anderem in Geburtsvorbereitungs- oder Babymassagekursen wird den zukünftigen beziehungsweise neuen Müttern außerdem viel Wissenswertes vermittelt. Nicht nur diesbezüglich arbeiten die Mitarbeiterinnen des Hebammenzentrums zusätzlich mit Berufskolleginnen zusammen, die nicht dort tätig sind.

INFO
Hebammenzentrum Füssen · Klinik Füssen · Stadtbleiche 1
87629 Füssen · Tel.: 08362 500-341 · Fax: 08362 500-334
E-Mail: gynaekologie-fus@kliniken-oal-kf.de
www.hebammenzentrum-fuessen.de

Zur Anmeldung im Kreißsaal bei Geburtsbeginn, Wehentätigkeit, Blasensprung und allen geburtshilflichen Akutsituationen sowie Fragen an die Hebammen können Sie rund um die Uhr im Kreißsaal anrufen: 08362 500 133.

Text: Alexander Berndt · Foto: Fotolia


Im Gespräch mit Martin Wiedemann, Klinikleiter Füssen

Welche Intension führte dazu, ein Hebammenzentrum in Füssen zu eröffnen?
Dass die Schwangeren durch die Hebammenambulanz sofort mit Hebammen in Kontakt kommen und betreut werden. Durch die individuelle Betreuung ist es möglich, genau auf die Bedürfnisse der Schwangeren einzugehen. Fragen können beispielsweise dadurch sehr einfach geklärt werden. Die werdenden Mütter müssen sich keine Sorgen machen, ob die betreuende Hebamme denn auch bei der Geburt dabei sein wird oder nicht, denn das ganze Team versorgt die Frauen vor der Entbindung als auch danach weiter. Es wird eine ständige Betreuung garantiert.

Wie kommt es denn bisher an?
Es kommt sehr gut an. Meine Kollegen in der Ambulanz haben sehr viel zu tun.

Wessen Idee war das denn? Haben sich die Hebammen zusammengetan oder ging es von der Klinik aus?
Es war schon immer ein Problem, die Hebammen an kleine Kliniken wie uns zu binden. Dadurch, dass unsere Hebammen allerdings nicht nur die reine Geburtsleistung abrechnen, sondern auch die Vor- und Nachsorge, werden sie bei uns besser vergütet. Für die Vor- und Nachsorgegeschichten haben wir ein separates Zimmer in der Nähe der Stationen, sodass immer ein enger Austausch zwischen den verschiedenen Hebammen stattfindet und die Patientinnen auch die Klinik und die Mitarbeiter besser kennenlernen können. Natürlich ist es auch ein Vorteil, wenn die Schwangeren ihre Sprechstunden direkt in den Räumlichkeiten der Klinik haben. Dann ist es einfacher, sie dazu zu begeistern, auch bei uns zu entbinden.

Wie viele Familienzimmer haben sie denn?
Ganz individuell, wir machen alles möglich. Wenn ein Wunsch nach einem Familienzimmer besteht, kommen wir dem auch immer nach.

Alle Hebammen arbeiten freiberuflich, oder?
Ja, aber es gibt natürlich einen gemeinsamen Dienstplan. Wir sind lediglich der Anbieter für die Räumlichkeiten und bieten somit eine Plattform an.

Wie ist die Zusammenarbeit mit den ansässigen Gynäkologen und Gynäkologinnen?
Die Hebammen sind mit allen hier niedergelassenen Frauenärzten in Kontakt, sodass man hier auch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit hinbekommt.

Welche Angebote bietet das Hebammenzentrum an?
Schwangerschaftsmassage, Akupunktur, Aromatherapie, Homöopathie, Taping, Ernährungsberatung, Stillberatung, Geburtsgespräche, Geburtsbegleitung, Aqua-Fitness, Mutter-Kind -Yoga und noch vieles mehr.

Sind das Leistungen, die privat oder von den Krankenkassen übernommen werden?
Die allermeisten Leistungen werden von der Krankenkasse übernommen.

Vielen Dank für das Gespräch.
Ich danke Ihnen für das Interesse an unserem Hebammenzentrum, dass es so sonst nirgends in der Region gibt.

Text: Sabina Riegger· Foto: Kreiskliniken Ostallgäu

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