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Casino Blackout mit dritten Album

Aus Sicht der Füssener Punkrockband Casino Blackout ist viel passiert in den vergangenen fünf Jahren. Seitdem die Band im März 2017 mit „Punkrocktape“ ihr Debüt-Album herausbracht hat, ging es mit Vollgas auf der Überholspur, könnte man sagen, vorbei an zahlreichen Locations, Festival- und Konzertbühnen, Clubs und Fans. Schon knappe zwei Jahre später folgte mit „Fragment“ dann gleich das zweite Album. Jetzt steht mit „Hinterhof Poesie“ der dritte Longplayer kurz vor der Veröffentlichung. Füssen aktuell hat sich mit Sänger und Frontmann Florian Tragl über die vergangenen fünf Jahre, das Bandleben und die Produktion des neuen Albums unterhalten.

Flo, wie siehst Du selbst die Entwicklung der Band?
Das ist sehr zwiegespalten, wie eine Achterbahnfahrt. Auf der einen Seite kommt es einem so vor, dass man sich denkt, dass die Zeit so rasend schnell vergangen ist. Auf der anderen Seite hält man sich dann alles vor Augen, was in diesen Jahren passiert ist. Ich glaube auch, dass das so anhalten wird. Ich glaube nicht, dass es irgendwann so sein wird, dass sich alles eingependelt hat. Sollte das passieren, stecken wir fest. So lange es weitergeht und so lange sich irgendwas bewegt, wollen wir das auch zelebrieren.

Fünf Jahre seit dem ersten Album. Was ist da alles passiert?
Was ist heute anders als noch vor ein paar Jahren?

Wir haben damals nach dem ersten Album unsere ganze Energie rein gesteckt, um das Album unter die Leute zu bringen und Konzerte zu spielen. Wir hatten noch keine Booking Agentur, mussten also alles selber organisieren. Das war sehr zeitaufwändig und anstrengend, hat aber auch viel Spaß gemacht. Die Shows waren für uns wichtige Erfahrungswerte, die wir sammeln konnten. Danach haben wir uns dann mit der Entstehung des zweiten Albums beschäftigt, nach dessen Veröffentlichung sich dann sehr viel verändert hat. Wir haben eine sehr lange Tour gespielt und sind über 10.000 Kilometer gefahren. Insgesamt haben wir seitdem sicher rund 250 Konzerte gegeben.

Euer neues Album ist bereits fertig und erscheint im April. Welche neuen Erfahrungen habt Ihr hier gemacht? Eine Band entwickelt sich ja von Jahr zu Jahr oder Album zu Album auch weiter.
Hinterhof Poesie war für uns eine komplett neue Erfahrung, nachdem wir unsere ersten beiden Alben im Studio aufgenommen hatten. Coronabedingt mussten wir diesmal aber die geplanten Studiotermine öfters verschieben. Mit einem „Do-it-yourself-Gedanken“ haben wir dann eine alte Waschküche ausgeräumt und dort ein kleines Studio rein gebaut, wo wir Teile des neuen Albums aufzeichnen konnten. So hatten wir diesmal auch keinen zeitlichen Druck, wie das sonst oft üblich ist. Wir hatten die Freiheit, viel auszuprobieren und zu experimentieren, was uns neue Wege aufgezeigt und sich auch auf den Sound ausgewirkt hat. Es war eine spannende Reise.

Über was hast Du Dich am meisten gewundert, oder was hat Dich am meisten beeindruckt?
Ich finde es toll, wenn Du zu einem Konzert in einen Ort kommst, den Du selber nicht kennst und wo Du noch nie gewesen bist, wo man Dich und Deine Band aber extra gebucht hat, damit Du da spielst und die Zuhörer Deine Songs mitsingen können. Das ist mittlerweile ein paar Mal passiert. Das war für mich wirklich eine der größten Entwicklungen. Genauso wie die Tatsache, dass wir inzwischen weit über die lokalen Grenzen hinaus bekannt sind. Auch bei Online-Streamingdiensten wie bei Spotify, stehen wir in den Playlisten sehr weit oben. Es fühlt sich schon sehr gut an, wenn Du merkst, dass Du deutschlandweit oder im deutschsprachigen Ausland durchaus wahrgenommen wirst.

Auf welchem Festival würdet Ihr gerne mal spielen?
Früher, als kleiner Punker, hätte ich wegen dem Mainstream das nie gesagt. Heute denke ich aber schon, dass es ein greifbarer Erfolg wäre, mal bei „Rock im Park“ auf der Bühne zu stehen.

Vielen Dank und weiterhin alles Gute.
Danke Euch!

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Das Interview führte Lars Peter Schwarz · Foto: privat

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