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Blasenentzündung?
Nein, danke!

Vor geraumer Zeit habe ich Ihnen schon einmal Heilkräuter zur unterstützenden Behandlung von Blasenproblemen vorgestellt, aber es gibt noch vieles mehr, das man in diesem Bereich einsetzen kann, und diese Möglichkeiten möchte ich ihnen natürlich nicht vorenthalten.

Vielleicht noch einmal ganz kurz etwas zur Blasenentzündung. Die Symptome sind sicher vielen bekannt: Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen im Unterleib und häufiger Harndrang sind solche Hinweiszeichen. Frauen sind aufgrund ihrer körperlichen Gegebenheiten wesentlich häufiger betroffen als Männer, sie leiden durchschnittlich ein- oder mehrmals im Leben unter der von Ärzten als Zystitis bezeichneten Erkrankung. In leichten, unkomplizierten Fällen können Mittel aus der Naturheilkunde sehr gut unterstützend wirken. Wann sollte man unbedingt zum Arzt: hierzu gehören u.a. Männer, Kinder, Schwangere, Zuckerkranke oder Menschen, die Medikamente nehmen müssen, die das Immunsystem schwächen. Auch, wenn die Symptome länger als 3 Tage andauern, Fieber dazu kommt oder sich Blut im Urin zeigt, ist ein Arztbesuch dringend angesagt. Aber selbst hier können natürliche Mittel den Heilungsprozess ideal verstärken.

Nun zu den Möglichkeiten, seine Blase wieder „fit“ zu machen:

Schüssler-Salze

Bei akuter Blasenentzündung ist Salz Nr. 3 Ferrum phosphoricum angezeigt – die Entzündungsreaktionen werden gemindert und das Immunsystem wird bei der Abwehr unterstützt.
Nr. 8 Natrium chloratum reguliert die Feuchtigkeitsversorgung der Schleimhäute. Nr. 9 Natrium phosphoricum reguliert den Säure-Basen-Haushalt des Körpers und fördert die Entsäuerung. Nr. 10 Natrium sulfuricum unterstützt die Ausscheidung bei Entzündungsprozessen 2-3-mal täglich je nach Bedarf 1-3 Tabletten. Bei akuten Beschwerden können die Mittel in Abständen von einer halben Stunde eingenommen werden. Die Tabletten lässt man etwa eine halbe Stunde vor oder nach einer Mahlzeit unter der Zunge zergehen.

Komplex-Homöopathie

Globuli – ein Mittel der 1. Wahl bei brennenden Schmerzen, sie sind gleichzeitig auch krampflösend. Die Wirksubstanzen sind die Spanische Fliege (Cantharis ex animale toto), die in potenzierter Form Blasenreizungen und –entündungen entgegensteuert, der Ackerschachtelhalm (Eqiusetum arvense), der die Nierenfunktion kräftigt und die Harnausscheidung fördert und die Schafgarbe (Achillea millefolium), die krampflösend und entzündungshemmend wirkt. Die Dosierung heißt in diesem Falle: je stärker die Beschwerden, desto öfter! Akut stündlich 5 Globuli, bei Besserung reduzieren auf 3 x 10 Globuli. Kinder unter 6 Jahren erhalten 1- 3- mal täglich 3-5 Globuli.

Eine interessante Anekdote am Rande: die spanische Fliege ist eigentlich ein grüner Käfer und wurde pulverisiert in früheren Zeiten als reizendes Potenzmittel eingesetzt. Aber keine Sorge, das hat mit der homöopathischen Anwendung nichts zu tun!

Salbe aus Kupfer

Kupfer ist den Menschen seit Jahrtausenden vertraut – es prägte in der Kupfer- oder Bronzezeit ganze Kulturepochen. Bis heute ist es ein sehr wertvoller Rohstoff. Der lateinische Name Cuprum leitet sich von aes cyprium, dem alten Namen für Zypern ab, dem angeblichen Geburtsort der Göttin Venus, auf griechisch Aphrodite. Und so verwundert es auch nicht, dass Kupfer im Geist des Paracelsus dem Planeten Venus zugeordnet wird. Das Venusmetall ist ein essentielles Spurenelement in der Pflanzen- und Tierwelt und für vielerlei organische Prozesse verantwortlich, beispielsweise beim Menschen für die Immunabwehr, die Blutbildung, die Schilddrüsen- und Nervenfunktion und allgemein zum Spannungsausgleich. Bereits in geringen Konzentrationen hat Kupfer eine erhebliche immunologische und bakterizide Wirkung. Früher sollten kupferne Pestkreuze das Haus vor Seuchen schützen, heute überlegt man, Türgriffe in Kliniken wegen seiner hemmenden Wirkung von Keimen mit Kupfer zu überziehen. Und warum sind Wasserrohre auch so oft kupferhaltig? Eine besondere Beziehung hat Kupfer zum Venusorgan Niere. Es stärkt deren ausscheidenende Funktion, wirkt aber auch energetisierend auf die Blut-und Kreislauffunktion von Niere und Nebenniere. Die Niere ist außerdem der Speicherort für die Lebensenergie, also ist es auch sehr gut geeignet bei Erschöpfungskrankheiten, eben z.B. immer dann, wenn einem „etwas an die Nieren“ gegangen ist. Zurück zu unserer Kupfersalbe – wie kann man sie anwenden?
1-2 x täglich auf den Unterbauch, also auf die Blase und den Nierenbereich auftragen, bei Bedarf auch die Füße einreiben und warm halten, wenn nötig zusätzlich mit einer Wärmflasche. Die optimale Wirkung entsteht, wenn die Salbe auf warme Körperregionen aufgetragen wird, so kann man die Füße gegebenenfalls durch ein Fußbad erwärmen und danach abends als eine Art Salbenlappen unter Socken anwenden. Ist auch deshalb sehr empfehlenswert, da ihre Konsistenz ziemlich reichhaltig ist.

Blasenwickel mit Eukalyptusöl

Ebenfalls sehr angenehm ist ein Blasenwickel mit 10%-igem Eukalyptusöl. Es wirkt durchwärmend, entspannend und krampflösend. Bei Harnverhalt z. B. nach Operationen und chronischen Beschwerden kann dies auch über Nacht angewendet werden. Anwendung: ein Baumwolltuch wird mit dem Öl beträufelt, in einem Plastikbeutel zwischen 2 Wärmflaschen auf Körpertemperatur erwärmt, dann auf die Blasenregion aufgelegt, zusätzlich noch mit einem weiteren Tuch bedeckt. Jetzt legen Sie sich am besten hin, decken sich zu und ruhen. Die Wärmflaschen kommen nun noch an die Füße!

Senfbad

Bei chronisch kalten Füßen, die gerne zu aufsteigenden Entzündungen führen, hilft auch ein Senfbad. Grünes oder schwarzes Senfmehl (Semen sinapis) oder gelbes Senfmehl (Semen erucae) – dieses ist etwas milder – werden in eine Fußbadewanne mit ca. 38 Grad warmem Wasser gegeben (ungefähr 10-30 g) und gut verteilt. Das Wasser sollte bis maximal zur halben Wade gehen. Nach ca. 2-10 Minuten fängt die Haut zu brennen an, dann die Füße noch etwa 5-10 Minuten im Wasser lassen, sofern das Brennen auszuhalten ist. Danach gründlich mit warmem Wasser gut abspülen, abtrocknen und mit etwas Öl z.B. Olivenöl einreiben. Nun 30-60 Minuten im Bett nachruhen, evtl. mit Wollsocken.

„Pflanzliches Antibiotikum“

Ein sehr gutes „pflanzliches Antibiotikum“ ist eine Kombination aus Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) und Meerrettich, die beide sog. Senfölglykoside enthalten und antibakteriell wirken. Allerdings wird es bei akuten Beschwerden relativ hoch dosiert, je nach Magenverträglichkeit werden 3-5 x täglich 4-5 Tabletten zum Essen eingenommen. Nach einer Studie von Patienten mit akuten Harnwegsinfekten war dieses Präparat in seiner Wirksamkeit – bei besserer Verträglichkeit – vergleichbar mit der eines Antibiotikums. Auch die Rückfallquote bei chronisch wiederkehrenden Blasenentzündungen war deutlich geringer als bei einer Placebogruppe. Eine vorbeugende Anwendung ist ebenfalls möglich, hier reichen aber 2 x 2 Tabletten täglich. Nicht anwenden sollte man es allerdings bei Reizmagen, Reizdarm, Schwangerschaft und Stillzeit.

Übrigens ist es auch bei anderen bakteriellen Infekten oder auch Pilzerkrankungen wie z.B. Scheiden- oder Hautpilz einsetzbar und kann die Wirkung chemischer Mittel hervorragend verstärken und unterstützen.

Damit können Sie Ihre „Blasenprobleme“ sicher besser in den Griff bekommen!

Gesund bleiben ist doch gar nicht so schwer,
Ihre Apothekerin
Simone Wagner

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