LebenSport & Freizeit

Viel Spaß und tiefe Emotionen

Ein digitales Treffen zur 10-jährigen Olympiateilnahme

Curling-Nationalteam trifft sich bei Zoom-Party

Es sind ohne Zweifel Erlebnisse, die für alle Zeiten unvergessen im Gedächtnis hängen bleiben werden. Nicht umsonst gilt allein die Teilnahme an dem größten Sportereignis der Welt als der größte Höhepunkt in der Karriere fast jedes Athleten. Genau zehn Jahre ist es her, als das mit Füssenern gespickte Deutsche Curling-Nationalteam bei den Olympischen Spielen das letzte Mal angetreten ist. Dass diese Erinnerungen noch immer für ganz klare Bilder vor den Augen sorgen, hat diese Mannschaft erst vor wenigen Wochen gespürt. Im Rahmen einer sogenannten Zoom-Party, bei der sich die Gäste per Internet in einer Videokonferenz treffen, haben Andreas Kapp, Oliver Axnick, Andreas Kempf, Andreas Lang und Holger Höhne diese großartigen und einmaligen Eindrücke, viele Bilder und so einige alte Geschichten noch einmal Revue passieren lassen.

Acht Kisten voller Erinnerungen

2628 Athleten aus insgesamt 82 Nationen waren damals bei den XXI. Olympischen Winterspielen in Vancouver am Start. Deutschland war mit 153 Athleten in allen 15 Sportarten angetreten. „Diese Erinnerungen sind noch so frisch, als wäre alles erst gestern passiert, lange kramen muss man da nicht“, erzählt Holger Höhne. „Außerdem zieht jeder noch alte Bilder raus, die man dann austauscht.“ Dafür hatte auch Holger schon in den letzten Wochen in seinen alten Kisten im Keller gestöbert und sortiert. Ohnehin sammelt der Olympionike so gut wie alles, was mit dem Curling-Sport zu tun hat. Insgesamt acht Kisten voll, von Fanartikeln, Pins oder Wimpeln, bis hin zu offiziellen Geschenken, der einheitlichen Mannschaftskleidung und den Urkunden, die er von insgesamt drei Olympischen Spielen in Japan, Italien und Kanada mitgebracht hat. In der umfangreichen Sammlung zu finden sind unter anderem auch drei Packungen Olympia-Kondome, die bei jeden Spielen, die ja bekanntlich auch ein Zusammentreffen der Jugend der Welt darstellen, für eine sichere Völkerverständigung verteilt werden. „Die sind aber alle ungeöffnet“, lacht Höhne. „Aber das ist auch nur eine von vielen lustigen Geschichten, über die wir gesprochen haben.“

Ammann, Hackl, Neuner und Gretzky

Als „sehr lang, sehr laut und auch sehr lustig“ beschreibt Holgers Ehefrau Sabine die digitale Party, für die sie ihren Ehemann extra ins Schlafzimmer verbannt hatte, damit dieser dort ungestört feiern konnte, bis tief in die Nacht hinein. So ist die Liste der erlebten außergewöhnlichen Momente, mal ganz abgesehen von den überdimensional inszenierten Olympischen Eröffnungs- und Abschlussfeiern, auch mehr als lang. Sei es die gemeinsame Fahrt im Sessellift zusammen mit den beiden Weltklasseskispringern Simon Ammann und Andi Goldberger, oder der Tag, an dem sich Schauspieler Donald Sutherland oder der schwedische König Karl Gustav unter die Zuschauer mischten, ebenso wie der Abend, an dem das Curlingteam an der Medal Plaza das Publikum für die Ski-Asse Katja Seitzinger und Hilde Gerg einheizen durfte. Dazu das Kennenlernen von Rodel-Ass Schorsch Hackl, Biathlon-Star Magdalena Neuner oder auch Eishockey-Legende Wayne Gretzky. „Das Schöne ist, dass wir bei jeder Olympiade sehr viel Zeit hatten, was daran liegt, dass die Wettbewerbe im Curling früh beginnen und relativ lange dauern.“, erinnert sich Holger Höhne. „So hatten wir auch viele Gelegenheiten, uns andere Sportarten anzusehen. Das haben wir alle sehr genossen.“

Insgesamt gute sechs Stunden lang haben die Curler bei ihrer Corona bedingten Zoom-Party so zusammen verbracht, mit viel Spaß, Gelächter und jeder Menge tiefer Emotionen. Für das nächste Jubiläum hat sich das Team aber trotzdem vorgenommen, wenn möglich, wieder persönlich zusammenzukommen. „Schön wäre dann sicher auch ein gemeinsamer Besuch einer dieser alten Wettkampfstätten“, so Holger Höhne.

Text: Lars Peter Schwarz· Fotos: privat

Verwandte Artikel

Das könnte Dich auch interessieren
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Nacht der Musik 2024