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Wenn Geschichte inspiriert

Hotel Sonne eröffnet seinen Anbau am 25. September 2020

Wie würde König Ludwig II. heute leben? Was würde ihm gefallen, wie würde er seine Gäste empfangen und welche Vertraute hätte er um sich? Mit diesen Fragen beschäftigten sich Beatriz und Martin Hanauer aus dem Hotel Sonne, als sie 2016 mit der
Planung für den Ausbau ihres Hotels anfingen.

Das Ergebnis ist schön, außergewöhnlich, modern und mit viel Details. „Wir haben uns tatsächlich überlegt, was wenn Ludwig jetzt und hier wäre? Wie würde er sein Zuhause einrichten“, erzählt Martin Hanauer. Er und seine Frau, Beatriz Pineda, haben schon beim ersten Umbau des Hotels die Leitlinie gesetzt. „Es sollte alles andere als kitschig sein, sondern vielmehr inspirierend“, so die Marketingfachfrau. Der Gast bekam die Möglichkeit, die Geschichte aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Dieser Leitfaden zieht sich nun weiter, elegant, interessant und auf einem technischen Niveau, das dem Gast gefallen wird. Weder in den alten noch in den neuen Zimmern gibt es ein Telefon, auch keine Broschüren oder Informationsmaterial. Es ist ein digitales Hotelzimmer. Alles funktioniert über das In-Room-Tablet, die digitale Gästemappe, mit der die Gäste direkt von ihrem Hotelzimmer aus einen Tisch reservieren oder Wellnessanwendungen buchen kann. Per Knopfdruck wird der Gästewunsch an die Rezeption weitergeleitet und das Hotel kann mit Push up-Nachrichten Informationen und Angebote an die Gäste übermitteln.

30 neue Zimmer sind dazugekommen. Schon allein die Türen schmeicheln dem Gast. Sie sind elegant und in einem rauchigen Blau gehalten. Die Größe der Zimmer ist, um beim königlichen zu bleiben, majestätisch groß. Sie messen zwischen 30 und 40 Quadratmeter. Allein die Duschen sind so groß, dass eine vierköpfige Familie gut Platz darin hat. Die Badezimmer sind offen und dort, wo es darauf ankommt, zurückhaltend diskret. Dass moderne Baumaterialien durchaus mit traditionellen, warmen Elementen zusammenpassen können, zeigt sich in den Zimmern. Echtes Holzparkett auf dem Boden und die Decke aus Beton? Ja, das geht und sieht noch gut aus. Auch die Discokugeln in Wagners Zimmer an der Decke sehen fantastisch aus. Was das mit dem Komponisten zu tun hat? „Jede Menge. Das muss man sich selbst anschauen, dann wird man verstehen. Jedes Zimmer erzählt die Geschichte eines Vertrauten. Es sind kleine Reize, Kompositionen, Wissen um das, was die Menschen um Ludwig vielleicht ausgemacht hat“, erzählt Beatriz Pineda. Da ist Richard Wagner, seine Frau Cosima, Sophie, Sissi, sein Koch Theodor Hierneis oder sein Kammerlakai Lorenz Mayr. Sie alle gehören zur Geschichte Ludwigs dazu, die das Hotel leise erzählt. Der Leitfaden zieht sich weiter bis in den Wellnessbereich. „Hier entstehen Massageräume, Ruhezonen, es wird verschiedene Saunen geben, aber auch einen großen Bereich, wo man seinen Cocktail oder Kaffee trinken kann. Eine Art Kommunikationstreffpunkt, der mit vielen Pflanzen bestückt sein wird“, schwärmt Martin Hanauer.

Ein „Wohnzimmer“ für Alle

Das „Wohnzimmer“ des Hauses wird das Herzstück des Hotels sein. Hier treffen sich die Gäste und Einheimischen. „Das war schon immer so, und das soll auch so bleiben“, so das Ehepaar. Hier vereint sich alles in einem. Die Bar, das Restaurant, die Lounge, der Frühstücksraum, der Veranstaltungsort oder das Café am Nachmittag. „In jedem Winkel des Raumes wird man das finden, was man in dem Augenblick braucht. Vielleicht nur einen Wein trinken, dazu ein paar Oliven oder einen feinen Iberico-Schinken aus der Metzgerei meines Schwiegervaters.
Die Küche wird offen sein, so dass sich der Gast und der Koch begegnen können. So wie im Urlaub, wenn sich der Gast seine Frühstückseier mit Speck, Käse oder Kräuter bestellt und zuschaut, wie sie zubereitet werden“, fasst Hanauer zusammen.

Ideen haben die beiden viele, so wie Ludwigs Wunderkammer, ein kleiner Bereich im Eingang des Foyers, wo Kleinigkeiten ausgestellt und eingekauft werden können. Der Hoteleingang wird Treffpunkt, Rückzugs- aber auch Warteraum sein. Dort gibt es einen kleinen Kiosk mit Getränken wie Kaffee und kleinen Snacks. Angedacht sind auch verschiedene Veranstaltungen.

Concierge anstatt Rezeption

Lange Warteschlangen an der Hotelrezeption soll es in Zukunft im Hotel Sonne nicht mehr geben. Stattdessen läuft ab der Buchung bis zum Verlassen des Hotels alles möglichst schnell, reibungslos und unkompliziert ab. „Der Gast bekommt über sein Smartphone den Zimmerschlüssel als QR-Code. Das heißt, er braucht, wenn er das nicht will, gar nicht zur Rezeption. Selbst das Auschecken findet digital statt. Wer es lieber klassisch mag, kann selbstverständlich an der Rezeption Ein- und Auschecken. Die Hotelmitarbeiter sollen sich hauptsächlich um das Wohlergehen und die Wünsche des Gastes kümmern“, erklärt der Hotelier. Das Hotel wird ein Vier-Sterne-Hotel bleiben.

Damit alles reibungslos läuft, ist die Mitarbeiterzahl aufgestockt. „Wir sind froh, dass wir endlich loslegen und am 25. September eröffnen können. Wir danken unserem Team und Geschäftspartnern für die gute und konstruktive Zusammenarbeit“, bedanken sich die zwei und freuen sich über weitere Mitarbeiter, die zum Team dazugehören wollen. Bewerbungen sind jederzeit willkommen.

Text: rie · Foto: Hubert Riegger

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