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Es kann losgehen

Tourismus hofft auf eine gute Saison

Sommerurlaub in Italien rückt für deutsche Touristen in greifbare Nähe. Nach Pfingsten soll er nach Merkur-Informationen wieder möglich sein. Italien will seine Grenzen bereits am 3. Juni wieder öffnen. Und auch wenn Österreich seine Schlagbäume für Touristen erst am 15. Juni beseitigen will, sollen Deutsche schon davor bis nach Italien reisen können, das garantiert Südtirols Landeshauptmann Arno Komptascher. Um sicher zu gehen, dass man durch Österreich fahren darf, muss an der Grenze eine Hotelbuchung oder etwas Ähnliches als Beleg vorgezeigt werden.

Die Touristinformationen machen sich indes bereit für die Pfingsturlauber. Das Lechtal und das Tannheimer Tal hoffen, dass die Grenzen zu Deutschland am 15. Juni aufgehoben werden. Wie hoch der Schaden im Tourismusbereich liegt, kann nicht wirklich beziffert werden. Viele Gastronomie Betriebe leiden stark unter der Corona-Pandemie. „Das Schließen der Betriebe war einfach. Die Lockerungen erweisen sich dagegen als sehr kompliziert. Viele Gäste trauen sich nicht ins Restaurant, weil sie befürchten, angesteckt zu werden“, erzählt Restaurantbesitzer Vittorio Santarsiero aus Füssen. Tourismusdirektor Michael Kohler vom Tourismusverband Lechtal sieht es ähnlich. „Wann dürfen wir starten sind die größten Sorgen, und hier natürlich die Grenzöffnung, da wir sehr vom deutschen Markt abhängen – da wir geographisch viel besser an Deutschland liegen, gegenüber Österreich z.B. Niederösterreich! Sorgen machen sich die Betriebe auch, ob die Hygienemaßnahmen umsetzbar sind, da laufend Änderungen angekündigt werden. Seit der Ankündigung der Grenzöffnung sind die Anfragen von Urlaubern gestiegen, davor waren die häufigsten Fragen die Grenzöffnung und wie es uns geht“, so Kohler. Trotz vieler Ungewissheiten wird sowohl im Lechtal als auch im Tannheimer Tal und im Allgäu ein Gästeprogramm aufgestellt. Ab dem 1. Juni startet Füssen mit einem Gästeprogramm. Dazu Tourismusdirektor Stefan Fredlmeier: „Im Juni wird es täglich ein Gästeprogramm-Veranstaltungsangebot geben. Die verschiedenen Angebote decken die Bereiche Kultur (Stadtführungen), Gesundheit (z.B. Kneippführung, Kräuterwanderung) und Natur (geführte Wanderungen) ab. Abhängig von der Nachfrage und ersten Erfahrungswerten mit der Durchführung von derartigen Veranstaltungen, werden wir voraussichtlich ab Juli weitere Programmpunkte im Gästeprogramm anbieten.“

Der Tourismus kann kommen. Die Gastronomie- und Hotelbetriebe haben bereits geöffnet. Doch noch trauen sich die Gäste nicht in die Restaurants. Keine Tischdecken und auch sonst keine Dekos erlauben eine angenehme Atmosphäre. „Die Leute sind lieber im Biergarten“, so Bistro-Besitzer Josef Oduncu aus Füssen. Die 1,5 Meter Abstand machen es vielen Gastronomen schwer. Wo 50 Gäste Platz hatten, sind vielleicht nur noch 15 bis 20 Gäste erlaubt. So sehr sich die Wirte über die Eröffnung freuen, sind sie trotz allem verunsichert. „Man muss klar sagen, dass auch der Service ein anderer ist. Das ist gewöhnungsbedürftig“, erklärt Hotelier Krunislav Ivanovic. „Wir machen das Beste daraus“, so Janos Kemmler vom Hotel und Restaurant Alatsee.

Viele Wirte freuen sich über die Unterstützung der Stadt Füssen. Sie will dort, wo es möglich ist, den Gastronomiebetrieben eine kostenfreie Vergrößerung der Freischankfläche ermöglichen. Die Stadt will auch allen Gastronomiebetrieben mit Freischankflächen zur Abmilderung ihrer Corona-bedingten Einschränkungen entgegenkommen und die Sondernutzungsgebühren für die genehmigten Freischankflächen für heuer nicht erheben. „Das ist für uns eine Erleichterung“, sind sich die Gastronomen einig.

„Nachdem nun der zeitliche Fahrplan feststeht, gilt das besondere Interesse der Gastgeber den verbindlichen Richtlinien, nach denen die Vermietung und auch das gastronomische Angebot erfolgen können. Viele Details stehen noch nicht final fest und werden sicher erst im späteren Alltagsbetrieb auf die Probe gestellt werden können. Weiters gilt es, das Personal in ausreichender und eventuell angepasster Stärke zur Verfügung zu haben. Nicht zuletzt beschäftigen wir uns alle mit dem hoffentlich niemals eintretenden Szenario erneut steigender Infektionsraten und dann wieder drohender Einschränkungen der Tourismuswirtschaft. Darin besteht auch eine ganz elementare Sorge, da sie für die meisten Häuser absolut existenziell ist“, so Fredlmeier.

Text: Sabina Riegger · Foto: Hubert Riegger

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