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Leinen los für die Forggenseeschifffahrt

Unter strengen Auflagen findet am Pfingstmontag, den 1. Juni, um 10 Uhr planmäßig der Saisonstart der Forggenseeschifffahrt statt. Die größte Einschränkung erwartet die Gäste in der Gestaltung des Fahrplans, denn die Rundfahrten starten ausschließlich in Füssen im Bootshafen und beenden dort ohne weitere Anlegestelle die jeweiligen Rundfahrten. Die Zufahrt auf den PKW-Parkplatz ist nur durch eine Einfahrt möglich. Jeder einfahrende PKW wird von einem Mitarbeiter der Schifffahrt auf das Schutz- und Hygienekonzept hingewiesen und mit einem Flyer in die Hygieneregeln (Mund- Nasenschutz Pflicht, Händedesinfektion beim Einsteigen, Abstandsregeln mindestens 1,5 Meter, Registrierungspflicht, melden am Infopoint usw.) eingewiesen. Jeder Fahrgast muss mit Name, Adresse und Telefonnummer bereits auf dem Parkplatz (P7) registriert werden. Nur dann ist der Zustieg auf eines der Schiffe möglich.

Im Gespräch mit Werksleiter Helmut Schauer

Wie viele Passagiere dürfen eingelassen werden, so dass der Mindestabstand noch gewahrt werden kann?
Die Fahrgastplätze werden sowohl bei den großen als auch bei den kleinen Rundfahrten drastisch reduziert, um Abstände einhalten zu können. Auf der „MS Allgäu“ 75 Sitzplätze anstatt 200 und auf der „MS Füssen“ 128 Sitzplätze anstatt 420.

Vor zwei Jahren war der Forggensee leer, jetzt die Pandemie, wie sehr muss sich die Forggenseeschifffahrt in Zukunft mit Investitionen zurückhalten und wie stark sind die Einbußen?
Die FSF wird nur die Investitionen und Aufwendungen umsetzen, die für einen sicheren und reibungslosen Ablauf einer Schiffsaison notwendig sind. Alle anderen geplanten Ausgaben werden vorerst zurückgestellt bzw. angebrochene oder beauftragte Arbeiten noch abgeschlossen. Die Einbußen können erst zu einem späteren Zeitpunkt ermittelt werden. Dies ist generell abhängig von den Besucher- und Gästeströmungen, die sicherlich ab Pfingsten im Füssener Land zunehmen werden. Die FSF hat verschiedene Szenarien im Vorfeld bereits berechnet und wird wöchentlich die Entwicklung analysieren. Neben den Auswirkungen der „ausgefallenen“ Saison 2018, die immer noch betriebswirtschaftlich zu spüren sind, stehe die FSF, wieso viele andere Unternehmen, vor einer schwierigen Situation.

Werden Sie die Höhe der Eintrittspreise beibehalten können?
Die Preise bleiben vorerst konstant.

Sie haben eine kleine Gastronomie an Bord. Gelten hier die gleichen Schutzmaßnahmen wie in einem Restaurant wie zum Beispiel kein Mund-Nasenschutz am Tisch?
Es gelten hier die gleichen Schutzmaßnahmen wie in einem Restaurant. Das Speisenangebot wird eingeschränkt.

Können die Tickets online gekauft werden oder an Bord? Ist eine bargeldlose Zahlung möglich?
Die Einführung einer bargeldlosen Zahlung wird derzeit geprüft und ggf. umgesetzt. Reservierungen sind weiterhin möglich. Onlineverkauf gibt es derzeit (noch) nicht. Beim Einstieg bezahlen die Fahrgäste am Kassenfenster (Schutzzone mit Kabine). Fahrgäste mit einer Königs-Card legen ihre Karte selbst auf das Lesegerät. Es kommen auch Gäste mit Gutscheinen, Freikarten oder Ferienpässe. Wir haben in unserem Parkplatzkonzept auch einen Infopoint im Einsatz. Dort müssen alle Gäste ihre „Bordingkarte“ je Schiff und Fahrt abholen. Über ein Leitsystem werden diese dann zum Schiff unter Personaleinsatz von Land aufs Schiff begleitet.

Sie bieten kleine und große Rundfahrten sowie Abendfahrten an, die von der Länge verschieden sind. Bleiben diese Angebote für die Gäste erhalten?
Die Anzahl der Rundfahrten bleibt gleich. Die entscheidende Ausnahme ist, dass wir nur eine Anlegestelle bedienen. Diese ist unsere hauptfrequentierte Anlegestelle in Füssen, Bootshafen. Da ca. 80 % der sonst üblichen über 100.000 Fahrgäste hier zusteigen, ist die Einhaltung unseres „Bordingkonzeptes“ mit Zu- und Ausstieg nur hier organisatorisch gewährleistet. Im 2. Schritt könnten weitere Anlegestellen hinzukommen und der 3. Schritt wäre, dass alle Anlegestellen wieder angefahren werden. Dieser Ablauf ist der derzeitigen Gesamtsituation geschuldet.

Sie haben ein breit gefächertes Veranstaltungsangebot. Welche Veranstaltungen können Sie noch umsetzen und welche mussten Sie absagen?
Es wird Veranstaltungen geben, die in der gewohnten Form nicht umgesetzt werden können. Welche diese betreffen, müssen wir noch im Einzelnen entscheiden. Abhängig wird dies wiederum sein, wie sich die Lage entwickelt.

Welche Hygienemaßnahmen sind an Bord notwendig?
Es sind umfangreiche Hygienemaßnahmen an Bord beider Schiffe notwendig. Die FSF wird über das Maß hinaus diese Maßnahmen durchführen, um den Gästen, aber auch unseren Mitarbeitern*innen Sicherheit zu gewährleisten. Im Eingangsbereich werden Hygienemittel positioniert, die jeder Gast beim Einsteigen auch benutzen sollte. Beim Ticketverkauf wird auf die Maskenpflicht hingewiesen und im Bedarfsfall von Seiten der FSF ausgegeben. Die Kinderspielecke wird gesperrt. Durchsagen über Bordlautsprecher sollen die Fahrgäste über die Verhaltensregeln hinweisen. Wie Sie sehen, ist das eine Vielzahl von Maßnahmen. Unser Konzept hat noch sehr viele Regelungen und Vorgehensweisen. Diese werden jetzt intensiv vorbereitet, angepasst und im Betrieb auch notfalls ergänzt oder geändert.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei der Umsetzung Ihrer Maßnahmen.
Vielen Dank. Die Gesundheit unserer Gäste und Mitarbeiter steht im Vordergrund.


Im Falle weiterer Lockerungen der Auflagen sind die Anlegestellen Waltenhofen, Osterreinen und Kraftwerk die ersten, die wieder angefahren werden. Im weiteren Verlauf sollen die Anlegestellen Festspielhaus, Brunnen, Dietringen und Tiefental folgen. Aktuelle Informationen sind unter: www.forggensee-schifffahrt.de tagesaktuelle Informationen, abrufbar.

Interview: Sabina Riegger · Foto: Hubert Riegger

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