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Richtiges Verhalten mit Kühen auf der Alm

Eine Kampagne der Tannheimer Bergbahnen

Wandern gehört mittlerweile zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen – auch bei Gästen, die ins Tannheimer Tal kommen. Sie alle wollen die Natur genießen, abschalten vom Alltag und neue Kraft schöpfen. Doch das Wandern birgt auch Gefahrenpotenziale. Während des Almsommers kann es bei Begegnungen von Wanderern mit Tieren auf der Alm hin und wieder zu gefährlichen Situationen kommen. Die bekannten Fälle sind zwar sehr selten, aber eine gewisse Vorsicht ist beim Wandern auf den Almen und anderen offenen Weideflächen geboten. Um gefährliche Situationen zu vermeiden, sollte man Empfehlungen beachten und die wichtigsten Verhaltensweisen der Almtiere kennen. Besonders kritisch kann die Situation werden, wenn Wanderer mit Hunden auf einer Alm unterwegs sind und auf eine Kuhherde treffen.

Die Tannheimer Bergbahnen starten mit einer Plakatkampagne, um genau auf diese Gefahrenpotenziale aufmerksam zu machen. Wolfgang Moosbrugger, Geschäftsführer der Tannheimer Bergbahnen und zugleich Ideengeber dieser witzig aufgemachten Kampagne, möchte dabei keine Verbote erteilen, sondern vielmehr informieren und Verhaltensregeln aufstellen. „Wir müssen den Gästen bewusst machen, wo sie sich bewegen. Dass die Kühe Lebewesen sind, die zu uns gehören. Dass dies aber alles andere als ein Streichelzoo ist, in dem sie sich bewegen“. Dass Achtsamkeit notwendig ist, „ erklärt Moosbrugger. Dem Gast sollen die Tiere näher gebracht werden. Dafür wird ein Perspektivenwechsel vorgenommen und eine Beziehung hergestellt, sozusagen von Sommerfrischlerin zu Sommerfrischler. „Wer steht da auf der Weide? Das fragt sich vielleicht die Kuh, wenn sie uns Zweibeiner sieht. Sie kennt uns ja nicht persönlich“, ist da zu lesen. Die Wanderausstellung zeigt anhand der „Kuhfrisuren“, wie unterschiedlich Kühe sind. Ein Kuh-Parcours mit neun Schautafeln befindet sich am Neunerköpfle in Tannheim, der zweite in Schattwald. Zwei „Kuhpfade“ sind zu erkunden und damit der eigene „I-Kuh“ erweiterbar – lacht Moosbrugger. Kühe würden dann zwar nicht mehr über Menschen wissen, aber den Respekt, mit dem man ihnen begegnet, würden sie sicher merken.

Es gibt verschiedene Arten von Rinderherden auf der Alm:

  • Mutterkühe und ihre Kälber: Diese Herde besteht aus Muttertieren und ihren Kälbern. Die Jungtiere sind neugierig, aber Achtung: Muttertiere verteidigen ihre Kälber wegen ihres ausgeprägten Schutzinstinktes impulsiv.
  • Jungtiere: Diese jüngeren Tiere sind vor allem übermütig, sehr bewegungsfreudig und neugierig. Beim Kontakt mit Menschen kann es rasch zu unkontrollierten Bewegungen kommen.
  • Kuhherde: Sie besteht aus Kühen, welche regelmäßig gemolken werden. Die Kühe sind den engen Kontakt mit Menschen gewohnt, deswegen verhält sich diese Herdenart am ruhigsten.

Verhaltens-Tipps bei Begegnung mit Kühen auf der Alm

Verlassen Sie nicht die offiziell ausgewiesenen Wanderwege, Auf den Almen führen die Wanderwege aber oft über offene Weideflächen. Um Unfälle mit den Kühen auf der Alm zu vermeiden, hat der Bayerische Bauernverband diese 12 Verhaltensregeln formuliert:

  • Eine Alm ist kein Streichelzoo! Meiden Sie direkten Kontakt mit den Tieren.
  • Machen Sie keine Selfies mit Weidetieren.
  • Halten Sie Abstand!
  • Machen Sie einen Bogen um Herden mit Kälbern. Kühe schützen ihre Kälber!
  • Gehen Sie langsam durch die Weide.
  • Machen Sie keine hektischen Bewegungen. Tiere sind schreckhaft.
  • Machen Sie keinen Lärm.
  • Trennen Sie nicht einzelne Tiere von der Herde.
  • Leinen Sie Hunde an! Kühe reagieren instinktbedingt nervös auf Hunde. Bei Gefahr: Hunde von der Leine lassen!
  • Achten Sie auf Warnsignale der Kühe! Zum Beispiel Senken des Kopfes, Scharren, Brüllen.
  • Nähern Sie sich Kühen nicht von vorne. Kühe haben ein ausgeprägtes seitliches Sichtfeld.
  • Kehren Sie den Kühen nicht unbeobachtet den Rücken zu.

Text: rie, pm

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