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„Volksbegehren Artenvielfalt“ in Füssen gut angelaufen

Mehr als die Hälfte ist bereits geschafft. Bis heute Morgen haben 656 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Füssen ihre Unterschrift für das Volksbegehren Artenvielfalt abgegeben. Das entspricht 6,13 Prozent der Bevölkerung.

Dies teilte die Stadtverwaltung am Vormittag im Rahmen eines Pressegesprächs mit. Die Zahlen der Lechstadt reflektieren dabei die Tendenz im gesamten Freistaat. Denn auch bayernweit haben bereits knapp eine halbe Million Menschen unterschrieben, also etwa fünf Prozent der Wahlberechtigten in Bayern. Das hatten die Initiatoren des Begehrens am gestrigen Dienstag mitgeteilt. „Wir fordern niemanden auf, seine Unterschrift hier zu leisten“, erklärte Füssens Bürgermeister Paul Iacob. „Wir wollen aber dennoch an die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt appellieren, sich mit diesem Thema zu konfrontieren und sich Gedanken zu machen. Wir müssen uns damit beschäftigen, denn es betrifft die Zukunft unserer Kinder. Deswegen müssen wir hier Verantwortung zeigen.“

Seit vergangenem Donnerstag läuft das Volksbegehren, das die ÖDP zusammen mit dem Landesbund für Vogelschutz und den Grünen in Bayern auf den Weg gebracht hat. Unter dem Motto „Rettet die Bienen!“ sollen die Bayerischen Bürgerinnen und Bürger die Chance per Volksbegehren nutzen, um ein besseres Naturschutzgesetz durchzusetzen. Haben zehn Prozent der Bürger im Freistaat unterschrieben, kommt es schließlich zum Volksentscheid.

Die Lage ist in der Tat ernst, denn rund ein Viertel aller Tiere, die in Bayern beheimatet sind, bewertet die Rote Liste des Bayerischen Umweltministeriums als verschollen, ausgestorben oder bedroht. So leben in Bayern unter anderem nur noch halb so viele Feldvögel wie etwa vor 30 Jahren. Selbst bei Arten, die einmal weit verbreitet waren, wie Kiebitz, Feldlerche, Rauch- und Mehlschwalbe, sind laut Umweltministerium bedenkliche Rückgänge zu verzeichnen. Dramatische Verluste beobachtet man bei der artenreichsten Tiergruppe, den Insekten. So sind beispielsweise rund 75 Prozent aller Fluginsekten mittlerweile verschwunden. Ein weiterer Grund für den rasanten Rückgang vieler Arten ist die flächendeckende Überdüngung durch die intensive Landwirtschaft, zu einem geringeren Anteil auch Emissionen aus Industrie und Verkehr.

Das „Volksbegehren Artenvielfalt“ läuft noch bis zum 13. Februar. Eintragen können sich alle Bürgerinnen und Bürger im Rathaus ihres jeweiligen Wohnortes.

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