Lokales

Füssens neuer Hauptamtsleiter stellt sich vor

Peter Hartl ist seit einer Woche im Amt

„Peter Hartl kommt nicht als Unerfahrener nach Füssen. Er hat seine Erfahrungen als Hauptamtsleiter bereits in einer anderen Kommune gemacht und steigt jetzt sozusagen von 9.000 auf 15.800 Seelen auf. Es ist eine neue Herausforderung mit neuen Aufgaben und neuen Strukturen.“ Mit diesen Worten eröffnete Füssens Bürgermeister Paul Iacob den Pressetermin, bei dem er den neuen Hauptamtsleiter Peter Hartl am Nachmittag offiziell den anwesenden Medienvertretern vorstellte. Der 52-jährige Oberpfälzer, der bisher in drei Kommunen tätig und  bis vor Kurzem noch Geschäftsleiter der Stadtverwaltung in Neunburg im Landkreis Schwandorf war, hatte seinen Dienst am 2. Januar angetreten. Bis dahin hatte, seit dem Rücktritt des letzten Hauptamtsleiters Andreas Rist, Markus Gmeiner als Stellvertreter dieses Amt übernommen.

„Von Anfang an hatte ich eine gewisse Sympathie für Peter Hartl“, betonte Iacob, „die sich in den vergangenen Tagen auch schon bestätigt hat. Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit und ein gegenseitiges Verständnis. Mit der Erfahrung, die Peter Hartl mitbringt, können wir gesichert in die Zukunft gehen.“ Hartl hatte sich bereits in den letzten Monaten immer wieder als Zuschauer in die Sitzungen des Stadtrates gesetzt, um sich einen ersten Überblick über dessen Arbeits- und Vorgehensweise zu verschaffen. „Den anstehenden Aufgabenbereich hier in Füssen habe ich weitgehend auch in meinem bisherigen Tätigkeitsfeld gehabt, insbesondere in Neunburg. Dazu zählen unter anderem Städtebauförderung, Personal- und Betriebsorganisation sowie Optimierungsprozesse, die sicher auch hier in Füssen bevorstehen werden oder noch einige andere Bereiche, wie Stadtmarketing oder Stadtentwicklung und Bauleitplanung.“ Bereits in den vergangenen Tagen hat Hartl damit begonnen, Gespräche mit den einzelnen Mitarbeitern des Rathauses zu führen und sich in die Aufgaben einzuarbeiten.

Anstehende Änderungen und Optimierungen

Dass die Stadt gewisse Probleme hat, wie beispielsweise das Thema Swap-Geschäfte oder auch der Stadtrat eine durchaus eigenständige Debattenkultur besitzt, hat Hartl auf Anfrage auch schon bemerkt. „Das schreckt sicherlich nicht ab“, sagt er. „Im Gegenteil. Das motiviert, weil man sieht, dass es auch etwas zu optimieren gibt.“ Was sich mit Sicherheit ändern wird, ist beispielsweise das Organigramm der Füssener Stadtverwaltung, in dem einige Positionen neu besetzt werden müssen. Ebenso sollen verschiedene interne Abläufe vereinfacht oder Sachzusammenhänge einzelner Abteilungen und Bereiche erkannt und zusammengelegt werden.

„Auffallend ist auch“, so Peter Hartl, der als Hauptamtsleiter auch für die Organisation der Stadtratsitzungen verantwortlich ist, „dass sich der Stadtrat hier in Füssen mit viel zu vielen Kleinigkeiten beschäftigt. In anderen Kommunen entscheidet die Stadtverwaltung in kleineren Angelegenheiten im Baurecht oder ähnlichen Dingen selbst. Das ist völlig normal. Die Sitzungen könnten also oft mit weitaus weniger Punkten bestückt sein. Das muss der Stadtrat aber auch wollen. Teilweise haben wir hier Vergaben auf der Tagesordnung, bei denen es um Beträge von 15.000 Euro geht. Das ist normalerweise eine Angelegenheit des Bürgermeisters, der laut Geschäftsordung selbst darüber entscheiden kann. Hier wird das im Stadtrat behandelt, weil es sonst wieder heißt, es wurde keiner informiert. Das Gleiche bei kleineren Bauanträgen, wenn dann wieder jemand sieht, dass irgendwo eine Dachgaube gebaut wurde, die aber im Stadtrat nicht behandelt wurde, ist der Ärger oft groß. Das bindet letztendlich Personal, das sich damit beschäftigen muss und kostet zudem noch Geld, oft nur wegen Kleinigkeiten. Es muss aber natürlich auch das Vertrauen in die Verwaltung vorhanden sein.“

Hintergrund:

In seiner Heimatstadt Neunburg vorm Wald begann auch Hartls Karriere, von 1989 an leitete er dort das Hauptamt. 1993 wechselte er in der Funktion des Kämmerers in die Verwaltungsgemeinschaft Neunburg vorm Wald, die ihren Sitz ebenfalls in Neunburg vorm Wald hat, und übernahm dort 1999 die Leitung der Geschäftsstelle. Zwischen 2006 und 2012 arbeitete Hartl beim Markt Wernberg-Köblitz im Landkreis Schwandorf als Geschäftsleiter und bis zuletzt auch wieder in seiner Heimatstadt Neunburg. Nachdem der Vater zweier erwachsener Kinder an der Bayerischen Verwaltungsschule bereits den Angestelltenlehrgang II absolviert und den Nachweis der berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikation erworben hat, unterrichtet Hartl dort seit 2002 im Bereich Fortbildung.

Die Tätigkeit in Füssen anzunehmen, reizte Hartl gleich aus mehreren Gründen: „Das Aufgabenspektrum in Füssen ist vielfältig und abwechslungsreich gleichermaßen. Viele Vorgänge sind verwandt oder auch mit dem vergleichbar, was ich bisher getan habe. Nun möchte ich meine Erfahrungen hier einbringen und ein Stück weit einen Beitrag zu einer weiteren positiven Entwicklung der Stadt Füssen leisten.“ Ein weiterer Grund für seine Bewerbung in Füssen war von privater Natur. „Wer würde nicht gerne in einer Stadt wohnen und arbeiten, in der viele Menschen ihren Urlaub verbringen?“ Dabei sind es vor allem die Berge, die ihn nach Füssen lockten. Denn in seiner Freizeit sucht er dort den sportlichen Ausgleich bei Berg- und Skitouren oder beim Rad- und Skifahren. In einer Altherrenmannschaft spielt er außerdem noch Fußball.

Verwandte Artikel

Das könnte Dich auch interessieren
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Nacht der Musik 2024