Lokales

Der Aufstau des Forggensees wird fortgesetzt

Erneuerung der Dammdichtung am Staudamm Roßhaupten:
Abschluss der Phase 1: Injektionen zur Vergütung des Dammkörpers komplett erfolgt

Die Phase 1, deren Ziel es war, den Damm soweit zu stabilisieren, dass ein Aufstauen möglich wird, ist erfolgreich abgeschlossen. Die Erkundungsbohrungen sind erfolgt und auch die Injektionsarbeiten sind abgeschlossen. Die in den Damm eingebrachten Messeinrichtungen bestätigen weiterhin, dass der Damm durch die seit April eingebrachten Zement-Injektionen wieder soweit vergütet ist, dass der Aufstau weiter fortgesetzt werden kann. Wie alle Entscheidungen rund um die Erneuerung der Dammdichtung beruht auch diese Entscheidung auf der Empfehlung der mit internen und externen Experten besetzten Kommission und erfolgt in Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt Kempten als amtlichen Sachverständigen. Alleiniges Kriterium ist stets die Sicherheit. Wie schnell der See sich weiter füllt, ist naturgemäß abhängig von den Zuflüssen und damit von den Niederschlägen. Hinzu kommt die ökologisch bedingte Auflage, jederzeit eine Mindestmenge Wasser in den Lech abzugeben, so dass nicht der gesamte Zufluss für den Aufstau zur Verfügung steht.

Der Aufstau würde umgehend abgebrochen und das aufgestaute Wasser wieder kontinuierlich den Lech abgegeben werden, sollten die Messwerte auf Unregelmäßigkeiten hinweisen. Eine Entscheidung, ob und wann das Stauziel von 780,5 mNN angefahren wird, kann derzeit noch nicht getroffen werden. Auch eine Einschätzung ob und wann dieses Stauziel erreicht werden kann, ist aus den genannten Gründen nicht möglich.

Innovatives Monitoring: Neues Kontrollsystem auf Glasfaser-Basis

Aktuell laufen Vorbereitungen, ein neues Kontrollsystem aus Glasfaserkabeln in den Dammkörper einzubringen. Dieses, die gesamte Dammbreite und Dammhöhe umfassende System wird über in regelmäßigen Abschnitten eingebrachte Glasfaserkabel den gesamten Damm abdecken und damit ein hervorragendes Informationssystem zur laufenden Kontrolle des Damms darstellen. Der Roßhauptener Damm ist weltweit der erste Damm, der in diesem Umfang mit dieser
modernen Überwachungsmethode ausgestatten wird. Die Einbringung dieses System wird voraussichtlich bis Ende August erfolgen.

Allein für dieses Kontrollsystem wendet Uniper rund 500.000 Euro der mit insgesamt rund 20 Mio. Euro veranschlagten Bausumme auf. An der Baustelle ist mittlerweile auch ein Groß-Bohrgerät in Aktion. Um den optimalen Fortschritt der Arbeiten für die Erneuerung der Dammdichtung sicherzustellen, wird dieses Großbohrgerät bis Mitte August teilweise rund um die Uhr arbeiten. Das Großbohrgerät ist über 33 m hoch und hat eine Leistung von 570 Kilowatt (das entspricht 775 PS). Auf dem Damm in Roßhaupten wird es dazu eingesetzt, durch gezielte, senkrechte Bohrungen den Untergrund für das Einbringen der Schlitzwandfräse vorzubereiten.

Insbesondere geht es darum, einen Betonschacht im Inneren des Dammkörpers zu entfernen, der nicht mehr gebraucht wird, aber die Einbringung der Schlitzwand behindern würde. Für die mit den Arbeiten eventuell einhergehenden zusätzlichen Beeinträchtigungen bittet Uniper um Verständnis. Ebenfalls dem Einbringen der Schlitzwand dienen Vorarbeiten, die ab Ende August durch ein MIP-Gerät bis voraussichtlich Ende September erbracht werden. Das MIP-Gerät (MIP = „Mixed In Place“) fertigt eine Art Schablone für das Schlitzwandgerät an, indem entlang der geplanten Trasse für die Schlitzwand der Boden an beiden Seiten im Abstand von einem Meter bis in eine Tiefe von maximal 9 m verfestigt wird, ähnlich einer Betonwand. Zwischen diesen Wänden wird später die bis in eine Tiefe von bis zu 80 m reichende Schlitzwand hergestellt.

Text: PM Uniper

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