Auto

Glanzvolle Karosserien

„Es war klar, dass ich irgendwann einmal Lackierer werden würde“, sagt Stefan Schmitt. Schon als Kind spielte er ihm Hof der Lackiererei Wilhelm Bernhard, wo sein Vater Alois Schmitt Betriebsleiter war und den Betrieb vor zehn Jahren kaufte. Stefan Schmitt ist Betriebsinhaber und wusste damals nicht wirklich, welche Arbeiten auf ihn zukommen würden.

Manchmal waren es bis zu 15 Arbeitsstunden am Tag die er arbeitete. Ein Pensum, das er wahrscheinlich noch länger durchgezogen hätte, wenn ihn sein Vater nicht gebremst hätte. Gemeinsam sind sie ein eingeschworenes Team. Ihre Konversation ist oft Nonverbal, da reichen die Blicke oder Gesten, um sich miteinander zu verständigen. Mittlerweile ist Schwester Angela auch wieder im Betrieb dabei und ist für das Büro zuständig.

Als Stefan Schmitt 1998 seine Lehre begann, gab es noch die Lösemittelfarben. Heute sind sie umweltfreundlicher und basieren größtenteils auf Wasserbasis. Eine Schicht aus Wasserlack ist in der Regel in hohem Maße chemisch und mechanisch belastbar und bildet eine relativ harte Oberfläche. Außerdem sind diese Lacke sehr geruchsarm. Im Vergleich zu den Klassikern ist der Wasserlack zudem oft umweltverträglicher und wartet mit einer niedrigeren Wassergefährdung auf (meist Gefährdungsklasse 1).

Früher schaute Stefan Schmitt seinem Vater über die Schulter, wenn er die Farben mischte und das Auto zum Lackieren vorbereitete. Heute berechnet ein Computer die Farbzusammenstellungen, bevor es ans Lackieren in den Spritzraum geht. Den Geruch der Farben riecht der 35-jährige Lackierer, der 2007 seine Meisterschule in Stuttgart machte, nicht mehr. „Außer ich war zwei Wochen im Urlaub. Dann nehme ich den Geruch wieder wahr“. Nichtsdestotrotz ist das sein Beruf. „Ich arbeite mit meinen Händen und kann kreativ sein. Das ist für mich wichtig“, erklärt er. Neben dem Lackieren ist der Fachbetrieb auch auf die Restaurierung von Oldtimern spezialisiert. Seinen ersten Oldtimer, den er zum Restaurieren in die Werkstatt bekam, war ein Käfer Cabriolet Baujahr 1974. Acht Monate arbeitete er an dem Auto. „Wir haben alles zerlegt, sauber gemacht, erneuert und geschraubt und es hat auch sehr viel Spaß gemacht.“ Oldtimer-Besitzer schätzen die saubere und zuverlässige Arbeitsweise des Meisterbetriebes. „Für sie ist das Auto ein Wertanlage, die behutsam gepflegt werden muss“, so Schmitt.

Vor zwei Jahren kam zu den Angeboten des Fachbetriebes der Reifenhandel dazu. Seit 2013 ist Schmitt auch Kfz-Sachverständiger und Wertgutachter. „Ich stehe meinen Kunden gerne zur Seite, um Unfallschäden korrekt und detailliert zu erfassen und qualifizierte Unfallgutachten zu erstellen.“ Der Meisterbetrieb, der seit 1961 in Füssen West ansässig ist, repariert mit viel Geschick und Spezialverfahren kleinere und größere Schäden wie zum Beispiel Ausbeularbeiten. Kaputt ist nicht gleich kaputt lautet hier das Motto. „Oft denken Kunden, dass Teile ausgetauscht werden müssen. Viele Schäden können aber repariert werden, ohne einen Austausch vorzunehmen“, erklärt der Fachmann. Auch alte und verwitterte Lacke lassen sich mit speziellen Mitteln wieder aufbereiten und erstrahlen danach in neuem Glanz.

Lack & Karosserie
Meisterbetrieb Stefan Schmitt
Geigenbauerstraße 16 · 87629 Füssen
Tel. 0 83 62 / 77 82
Öffnungszeiten: Montag – Freitag 8.00 bis 17.00 Uhr

Text: Sabina Riegger · Bild: Margarete Häfelein

Verwandte Artikel

Das könnte Dich auch interessieren
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Nacht der Musik 2024