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Ein Juwel

Renovierungsarbeiten der Pfarrkirche St. Georg in Rückholz sind nahezu abgeschlossen

Verläuft alles weiterhin nach Plan, können die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Rückholz den Gottesdienst für das kommende Osterfest endlich wieder in ihrer Kirche St. Georg feiern. Denn die Sanierungs- und Renovierungsarbeiten verlaufen bisher ganz nach Plan. Eine Mammutaufgabe für alle beteiligten Handwerker, die im Laufe der vergangenen Monate nicht nur im Inneren der Kirche, sondern auch mit der gesamten Außenfassade beschäftigt waren. Erbaut wurde die katholische Pfarrkirche, die heute zur neuen Pfarreiengemeinschaft Seeg gehört, bereits im 15. Jahrhundert, erweitert wurde sie dann im Jahr 1740.

Im Rahmen einer offiziellen Begehung im vergangenen Jahr, zu der neben Vertretern der Diözese, des Denkmalamts sowie Mitgliedern der Pfarrgemeinde auch Statiker anwesend waren, wurde unter anderem festgestellt, dass der Dachstuhl der Kirche den idealen statischen Vorstellungen nicht mehr entspricht. Schnell wurde dabei klar, dass nicht nur die Decke des Gotteshauses, die sogenannte „Bockshaut“ saniert werden muss. „Auf einmal standen dann Kosten von rund 800.000 Euro im Raum, allerdings ohne eine Sanierung der Orgel oder des Altarraums“, erklärt der Rückholzer Bürgermeister Franz Erl. „Eigentlich waren nur der Turm und das Glockenspiel in hervorragendem Zustand.“ Am Kirchenschiff mussten tragende Teile wie der Unterzug repariert werden, ebenso wurden die Sparrenfüße zum Teil erneuert. Zudem musste auch das obere Mauerwerk unter dem Gebälk wieder hergestellt werden. Komplett neu eingedeckt wurde das gesamte Dachwerk der Kirche, während die Holzschindeln an der westlichen Außenseite abgetragen und ausgetauscht wurden. Auch Heizung und Elektrik sind nun auf dem neuesten Stand. Alle Wände und Decken des Gotteshauses wurden dazu abgestaubt und mehrfach gereinigt und präsentieren sich nun im neuen Glanz. Sowohl Heizkörper als auch der Ruß der brennenden Kerzen hatten über die letzten Jahrzehnte für eine Abdunkelung der weißen Wände gesorgt. „Eine Renovierung der Orgel ist ebenfalls geplant“, bestätigt Franz Erl. „Diese Arbeiten, wie auch die Erneuerung des Altarbereichs, sollen dann bis zum Osterfest abgeschlossen sein.“

Zehn Prozent der Renovierungskosten hat die Gemeinde selbst übernommen, 60 Prozent steuert die Diözese Augsburg bei, die übrigen Gelder kommen von der Pfarrgemeinde oder aus Zuschüssen des Landkreises, des Denkmalamts, Stiftungen und von privaten Spendern. Für die Rückholzer Einwohner hat die Kirche St. Georg eine sehr große Bedeutung. Immerhin gilt das Gotteshaus nicht nur als Wahrzeichen und Werbeobjekt, sondern auch als Statussymbol der Gemeinde. „Mit ihrem Standort auf dem Hügel im Dorfkern ist sie das Dominanteste, was wir hier im Ort haben“, so Erl. Die erste Gelegenheit für einen Blick in die erneuerte Kirche hatten die Rückholzer bereits Anfang Dezember. Bis dahin wurden alle Gottesdienste und Messen in den örtlichen Gemeindesaal verlegt. „Hochzeiten wurden in dieser Zeit ganz ausgelassen. Die meisten Paare haben nur standesamtlich geheiratet und ihre kirchlichen Hochzeitsfeiern in das kommende Jahr verschoben“, so der Bürgermeister.

Text · Bild: Lars Peter Schwarz

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