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Manfred Rietzler: Neue Wege fürs Festspielhaus Füssen

Es gibt noch viel zu tun im Festspielhaus Füssen. Ein Konzept wurde der Öffentlichkeit schon vor längerer Zeit vorgestellt, allerdings gestaltet sich die Umsetzung etwas holprig. „Das Konzept ist eines. Es zeigt das Ziel wo es hingeht. Die Umsetzung ist eine andere. Noch ist es nicht so wie wir es wollen“, antwortet Manfred Rietzler. Derzeit arbeiten im Theaterhaus am Forggensee 22 Mitarbeiter. Viele sind übernommen worden, einige neue eingestellt. Zwei wichtige Posten kommen in Kürze dazu. „Das Marketing ist derzeit eine Schwäche im System, weil man es historisch nie konsequent betrieben hat. Deshalb werden wir uns einen Experten ins Haus holen“, so Rietzler. Bislang hatte jeder Veranstalter für sich selbst geworben. In Zukunft soll das anders funktionieren. Der Theaterchef will es auf einen Nenner bringen und das Festspielhaus in den Vordergrund stellen und als den Auftrittsort bewerben. Imagebroschüren und Vorlagen sind gerade in Bearbeitung. Doch nicht nur das Marketing soll gepuscht werden. Ein weiterer wichtiger Bestandteil wird der Vertrieb des Hauses sein. Für die 18 großformatigen Plakatständer sollen die Lizenzen erneuert werden. Rietzler will nicht wild rumplakatieren, wie er sagt. „Das ist Zirkusstil aber nicht das des Festspielhauses“. Er sucht jemanden der sich mit Kundengruppen-Analysen genauso gut auskennt wie auf dem touristischen Markt und den Reiseveranstaltern im In- und Ausland. „Wir suchen jemanden, der weiß wo man anklopfen muss“, fasst es Rietzler zusammen.

60 Tage Ludwig Musical und mehr Veranstaltungen

Nächstes Jahr wird das Ludwig-Musical 60 Tage, aufgeteilt in Blöcken, aufgeführt werden. Laut Rietzler soll das Musical die nächsten zehn Jahre laufen und jedes Jahr mit Highlights modifiziert werden. „Es soll ein fester Anker im Haus bleiben“, so Geschäftsführerin Birgit Karle. Zusätzlich kommen Fremdveranstaltungen ins Haus. Einige Verträge mit Konzertanbietern sind bereits unterschrieben. Was nur mäßig angelaufen ist, ist die 3 D Projektion „Ludwigs Visionen“, die seit dem 1. Juli täglich um 11 Uhr zu sehen ist. „Vielleicht haben wir die Uhrzeit zu früh angesetzt, andererseits müssen wir die Bühne für den Aufbau von Veranstaltungen frei halten. Da können wir die Projektion nicht nachmittags oder am Abend zeigen“, erklärt Manfred Rietzler.

Ein weiterer kleiner Baustein ist die 120 Quadratmeter große Ladenfläche im Foyer des Festspielhauses. Gespräche mit zwei Souveniranbietern aus der Region sind bereits angelaufen. „Wir haben aber noch keine Verträge abgeschlossen“, so der gebürtige Marktoberdorfer. Denkbar sei auch ein Swarowski-Shop oder auch ein Delikatessen-Shop mit der Firma Lerch. „Darüber zu spekulieren ist noch zu früh. Es ist verständlich, dass sich zuerst ein Besucherstrom aufbauen muss“, weiß der Geschäftsmann. Zufrieden stimmt ihn die Zusammenarbeit mit der Stadt Füssen, den Hoteliers und dem Tourismus. „Wir sehen positives Feedback und Unterstützung. Im Hintergrund schwingt vielleicht ein wenig Wettbewerb mit, aber das ist normal. Wenn alles gut läuft, wird das Festspielhaus viele Besucher nach Füssen holen. Dann profitieren wir alle davon“, hofft Rietzler.

Auch das Thema Hotel am Festspielhaus ist ein weiteres Anliegen für den 56-jährigen. Ein positives Feedback von der Kommunalpolitik hat er bereits erhalten. Dennoch will Manfred Rietzler ab Herbst oder Winter eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen und mit dem Landratsamt sowie Füssens Bürgermeister und dem Wirtschaftsministerium alle notwendigen Eckdaten abstimmen. Dem Elektroingenieur schwebt eine Viersterne plus Kategorie mit 150 Zimmern vor. Die Ausrichtung soll touristisch geprägt sein, aber auch mit Ausrichtung eines mittleren Tagungsraumes. In Zahlen gesprochen sind das 300 bis 400 Gäste. „Somit würden wir das Raumspektrum damit vervollständigen. Im Theatersaal passen 1350 Besucher, im Foyer etwa 150 bis 200“, zählt Manfred Rietzler auf. Doch bis es soweit ist werden sicherlich noch fünf Jahre vergehen, weiß der Geschäftsmann, der seit dem 13. Juli offiziell nun der Besitzer des Festspielhauses ist. Wie schon erwähnt, es gibt noch viel zu tun – mit Unterstützung von außen wird es sicher einfacher.

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