FrauenMenschen

Anders als Andere

Lebenskünstlerin und Travelartist Wilma Rösch präsentiert ihr neues Buch

Im Allgäu bezeichnet man Menschen, die aussergewöhnlich und ein wenig schräg oder besonders sind, als Orginale. Wilma Rösch darf man ohne Weiteres zu dieser Gruppe dazu zählen. Als Künstlerin sticht sie hervor. Sie ist markant, so wie ihre Hüte auch. Von sich selbst sagt sie, dass sie ein Travelartist ist und schon alle Kontinente bereist hat. Jetzt hat sie ein Buch heraus gebracht das viele Collagen beinhaltet. Ihre Sichtweise der Dinge zeigen sich in dem Hardcoverbuch leicht verschwommen. Viele andere Künstler haben sich bereits mit dieser „verschwommenen“ Form der Kunst befasst.

„Travelartist“ von der Wahl-Füssenerin Wilma Rösch ist ein buntes fröhliches Werk; auf Deutsch und Englisch. Es umfaßt 90 Seiten, welche jeweils kleine Ausschnitte aus den verschiedenen Richtungen aus den letzten zwei Jahrzehnten ihrer Arbeit zeigen. Unter anderem findet man außergewöhnliche Bilder vom Ostallgäu. Die Reihe „Vorsicht“ wurde gänzlich in der Füssener Altstadt aufgenommen. Auch sieht man in dem Kunstbuch (29 Kapitel A-Z) Reisecollagen. Wilma Rösch war früher viel unterwegs. Sie fand Materialien für ihre Arbeiten: Farbige Eintrittskarten, Opernplakate, Zeitschriftenausschnitte – um nur ein paar aufzuzählen. Jene Papiere und ihre selbst geschossenen Fotos fügt sie zu klassischen hauptsächlich fast komplett symmetrischen Collagen zusammen. Die mittlerweile „modernen“ Collagen basieren auf demselben Prinzip und bestehen aus eigenen digitalen Bildern. Auf Wunsch können sie gedruckt und individuell gerahmt werden.

Bei ihrer zweiten Modenshow in Füssen (Kunsthalle am Lech) trugen die Models Collagen-Oberteile. Von Peter Jentes Wolkenkukucksheim, der voraussichtlich bald schließenden Kunsthalle und den Mehrzweckgewändern sieht man ebenso aussagekräftige Bilder in „Travelartist“. Ob die beinahe noch frisch collagierte Säule dieses besonderen Raumes des Magnusparkes (ehemalige Textil-AG) so bleibt, ist ungewiß. Im Zusammenhang zu den alten Hanfwerken widmet  die Künstlerin in dem Fall als Aktionskünstlerin den 64 Schaumstoffcubi von Schloß Thürnthal bei Wien etliche Seiten. Sie standen einst als Füssens „Kaaba“ auf dem Schrannenplatz, wurden durch die Fußgängerzone und über die Lechbrücke bis vor die Kunsthalle gerollt. Gegen Ende des Buches kann man ein amüsantes Gedicht lesen, es heißt „Die 5 – Minuten – Biene“ und beruht nach den Aussagen der Künstlerin auf einer wahren Begebenheit. Eine Art Vorbereitung sind Wilma Röschs zwei-silbige Titel. Die Künstlerin hat ihren ganz eigenen Stil: Ein Wortspiel, das nicht immer verständlich ist. Diese Vorliebe packte sie in ein paar gereimte Zeilen am Anfang ihres Buches als Erläuterung.

Nach 138 besuchten Staaten, einige mehr als die britische Königin, wurde Wilma Rösch quasi vorerst seßhaft – nach dem Motto „Kind vor Kunst“. Sie erhielt eine internationale Nominierung sowie drei internationale Preise. Der namhafte Kunstprofessor Luigi Colani bezeichnetet ihre Arbeiten auf der Biennale als „kunstlich und köstlich“. Dort zeigte Wilma Rösch ihre auf Leinwand gebannten Vulkane aus aller Welt.

Mit ihrem 13-jährigen Sohn lebt die Künstlerin in der Atelier-Wohnung „Villa“WilmART. Auch hier zeigt sich die Künstlerin sehr weltoffen und lädt interessierte Besucher ein sich gegen Voranmeldung ihre Atelierwohnung anzuschauen. Sie ist puristisch eingerichtet und eben anders als andere Wohnungen.

Kontaktaufnahme über www.wilma-roesch.de oder PIXIE-Design, Füssen, wo ein Exemplar von „Travelartist“ ausliegt. Bestellt wird dort oder bei der Autorin.
Aktuelle kleine Dauerausstellung: Collagendrucke im PC-Fachgeschäft Zimmermann, Luitpoldstrasse, Füssen.

Text: Sabina Riegger · Bild: Hubert Riegger

Verwandte Artikel

Das könnte Dich auch interessieren
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"