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Zitronen und Blaubeeren

Wahre Kraftpakete für unseren Körper

Im Zuge meiner Recherchen über die besten Pflanzen zur Stärkung des Immunsystems bin ich noch auf zwei weitere Pflanzen bzw. Früchte gestoßen, die es verdient haben, ebenfalls erwähnt zu werden. Wir kennen sie alle und wissen, dass sie gesund sind, aber was sie alles leisten können, ist Ihnen sicher – genau wie mir – so noch nicht bewusst geworden.

Zitrone

Die Zitrone hat zwar ihren Ruf als „saure Frucht“– instinktiv verzieht sich bei uns allen das Gesicht – aber eigentlich ist der Säuregehalt mit 7% relativ gering – außerdem werden durch sie Millionen von Drüsenzellen der Magenwand stimuliert, so dass unsere gesamte Verdauungstätigkeit angeregt wird.

Dass die Zitrone jede Menge an Vitamin C enthält, ist ja jedem bekannt – 150g des frischen Saftes decken unseren Tagesbedarf – aber sie beinhaltet noch viele andere Inhaltsstoffe. Zum Beispiel sind in dem weißen Fleisch, das sich direkt unter der Schale befindet (und das wir normalerweise so penibel entfernen) viele der sogenannten Bioflavonoide vorhanden, die unsere Zellen vor den Sauerstoff-Radikalen schützen, die heute unter anderem  für Krebs und Herzinfarkt mit verantwortlich gemacht werden.

Sogar eine vorbeugende Wirkung gegen grauen Star  und eine eingeschränkte Insulinproduktion wird vermutet. Auch die Schale ist sehr wichtig, denn hier befindet sich das Zitrusöl, das im Tierversuch seine krebshemmende Kraft bereits bewiesen hat. Deshalb ist es sehr sinnvoll, bei ungespritzten Zitronen regelmäßig die Schale zu verwenden und sie frisch über Salate, Fisch, Fleischspeisen oder in Säfte zu reiben. Das Zitruspektin, ebenfalls in der Fruchthaut und in den Fruchtzwischenhäuten vorhanden, ist heilsam bei zu hohen Blutfettwerten – also auch, wenn es nicht so gut schmeckt, wäre es schade, alle Häutchen komplett zu entfernen. In der Fruchthaut ist außerdem viel Kalium enthalten, das sich regulierend auf den Blutdruck auswirkt.

Da die Zitrone so vielfältig verwendbar ist, möchte ich Ihnen „heiße“ Tipps zur ihrer Verwendung ans Herz legen, sicher ist etwas dabei, das Sie noch nicht kennen und vielleicht sehr nützlich für Ihre Gesundheit, Ihren Alltag und den Haushalt sein kann.

Zitronensaft zur Anregung der Verdauung:
Als frisch gepressten Saft mit lauwarmem Wasser gemischt vor dem Frühstück getrunken macht bereits früh richtig fit. Zu den restlichen Mahlzeiten genossen, hilft er durch seine Enzyme lästiges Völlegefühl zu vertreiben.

Zitronensaft zur Hustenlinderung:
Der Saft zu gleichen Teilen mit Honig vermischt verschafft Linderung bei Hustenreiz, Halsschmerzen und -entzündungen.

Zitronensaft bei Hautverfärbungen:
Mit einem Wattebausch einen dünnen Film des verdünnten Saftes auf die entsprechenden Hautstellen auftupfen. Nach 10 Minuten mit kaltem Wasser abspülen. Ein leichter Peelingeffekt glättet die behandelten Hautpartien auf natürliche Weise, daher lohnt sich ein Versuch auch bei Narben. Ein Peeling mit etwas Meersalz klärt die Haut und reinigt sie von Pickeln und Mitessern.

Zitronensaft zum Aufhellen der Haare:
Als reinigende Haarspülung macht der Saft das Haar eine Nuance heller, ohne es mit Chemie zu belasten. Zubereitet wird sie aus 3 Tropfen Zitronenöl, 1 EL Essig und 1 Liter Wasser. Nach dem Haarewaschen als letzte Spülung verwenden und nicht mehr auswaschen.

Blaubeeren (Vaccinium myrtillus)

Die zur Familie der Heidekrautgewächse gehörende Pflanze hat viele Namen: Blaubeere, Heidelbeere, Schwarzbeere, Bickbeere, Zeckbeere, Moosbeere oder Heubeere, um nur einige zu nennen.

Die Blaubeere als Heilpflanze:
„Die Heidelbeere schließt dem Arzt die Türe“ – der blaue Farbstoff Myrtillin ist eine Art natürliches Antibiotikum und gilt besonders bei Durchfall und Verdauungsproblemen schon seit der Zeit der Heiligen Hildegard von Bingen als erfolgreich erprobtes Mittel.  Hier spielt natürlich auch der hohe Gerbstoffgehalt eine wichtige Rolle. Aber die Blaubeeren können noch viel mehr: ihr Farbstoff wirkt sich höchst positiv auf die Augen aus. Dieser verbessert die Sehkraft bei Dämmerung und Nacht, fördert die Hell-Dunkel-Anpassung und wirkt einer Ermüdung der Augen entgegen.

Ebenso stärkt ihr Genuss die Nerven, hilft bei Blasenentzündungen, indem das Anhaften von Bakterien an die Schleimhäute verringert wird. Durch ihren Vitamin C- und Carotingehalt sind sie außerdem sehr gut für das Immunsystem. Zusätzlich sind sie ein Lieferant von Vitamin E und decken bereits mit 100 g den gesamten Tagesbedarf des Spurenelementes Mangan, das u.a. am Aufbau des Knochen- u. Knorpelgewebes beteiligt ist.

Auch eine blutzuckersenkende Wirkung wird sowohl den Beeren als auch den Blättern nachgesagt, wohl durch den hohen Gehalt der Mineralien Chrom und Zink zusammen mit dem Farbstoff Myrtillin in den Beeren, allerdings laufen hierzu noch Studien. Als Zusatztherapie zu anderen Antidiabetika wäre also zum Beispiel ein Tee aus 40 g Blaubeerblättern und 60 g Bohnenschalen möglich – 2 x täglich 1 Tasse davon vor den Mahlzeiten trinken.

Ebenso wird an einer Cholesterin – senkenden Wirkung geforscht. Hier soll die antioxidativ wirkende, also zellschützende, Substanz Pterostilben, die auch in Weintrauben vorkommt, am effektivsten sein. Ablagerungen an den Blutgefäßen sollen ebenfalls verringert werden. Dass Blaubeeren gesund sind, steht also außer Zweifel. Wenn man sich etwas Gutes tun will, würde sich z.B. ein Saft aus wilden, da besonders gehaltvollen norwegischen Blaubeeren empfehlen, der pro 500 ml 1000 Beeren enthält. Pro Tag 50 ml machen Sie garantiert fit!

Als Rezepte mit Blaubeeren sind die bekannten Muffins sehr beliebt, aber auch eine Blaubeer-Vinaigrette.
Rezept: 125 ml Olivenöl, 50 ml Apfelessig, 1/8 TL frisch gehacktem Knoblauch, ½  TL fein gehacktem grünen Pfeffer, ½ TL fein gehackter Zwiebel, 1 TL Zucker und 1 Tasse frischer oder gefrorener Blaubeeren – zusammen in einem Mixer püriert –ergibt es ein wunderbares Dressing für alle Blattsalate.

Lust auf diese beiden tollen Früchte bekommen? Das würde mich freuen!

Ihre Apothekerin Simone Wagner

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