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„Es ist noch Zeit“

Die Konzessionsvergabe zur Energieversorgung

In vielen Gemeinden steht derzeit die Neuvergabe der Konzession für Energieversorgung an. Die Gemeinden bestimmen im Rahmen dieser Konzessionsvergaben in der Regel alle 20 Jahre, wer die örtlichen Straßen, Wege und Plätze für den Betrieb eines Strom- bzw. Gasnetzes nutzen darf. Derzeit ist der Rechtsrahmen für Konzessionsvergaben in vielen Punkten ungeklärt. Dies betrifft etwa die im Zusammenhang mit der Stärkung gemeindlicher Entscheidungsspielräume thematisierte Frage, ob und wenn ja, in welchem Umfang die Gemeinden neben netzbezogenen Kriterien noch eigene Interessen bei der Konzessionsvergabe berücksichtigen dürfen und wie diese gewichtet werden müssen. Gefordert wird auch die Einführung einer gesetzlichen Frist, nach der Verfahrensfehler nicht mehr gerügt werden können. Doch bis es soweit ist, steht Füssen nicht alleine da mit dieser Problematik. Auch in der Lechstadt läuft die Konzessionsvergabe für die weitere Energieversorgung in Füssen. Ende Februar soll sich der Stadtrat zusammen setzen, um gemeinsam die Kriterien zu erarbeiten.

Schwierig wird es sein, die Punktevergabe zu definieren. Fachleute und Anwälte sollen deshalb Füssen behilflich sein. Wann genau die Konzessionsvergabe stattfinden wird, ist noch unklar. Iacob spricht von etwa einem halben Jahr. Bis die Kriterien ausgearbeitet sind, müssen sich die drei Bewerber gedulden, unter anderem auch die Elektrizitätswerke Reutte GmbH & Co. KG (EWR), die seit über 100 Jahren Ernergieversorger in der Region sind.

FA_02_15_HilzDr. Christoph Hilz, Geschäftsführer der Elektrizitätswerke in Füssen, spricht von einer aufrichtigen Gesprächsatmosphäre mit der Verwaltung und dem Bürgermeister. Etwa 80 Mitarbeiter aus Füssen und der näheren Umgebung haben bei den EWR-Betrieben seit Jahren ihren festen Arbeitsplatz gefunden. „Unsere Mitarbeiter kommen von da, wo wir versorgen“, so Dr. Hilz.

Laut einer Umfrage von „mindline Energy GmbH“ von 2014 steht das Energieunternehmen  bei einer Kundenbefragung ganz oben. „Es wurden 40 große und kleine Energieversorger bundesweit befragt. Wir freuen uns über die sehr guten Zahlen“, erklärt Dr. Christoph Hilz. Demnach waren die Kunden mit 64 Prozent außerordentlich bis sehr zufrieden während 74 Prozent mit der Versorgungssicherheit ebenfalls außerordentlich bis sehr zufrieden waren. Mit diesem Ergebnis belegte EWR den 2. Platz bundesweit in dieser Gruppe. „Viele Kunden schätzen die Regionalität und den Umweltaspekt“, hebt Hilz hervor.

Erst vor kurzem wurde das Unternehmen als „Top Lokalversorger 2015“ durch das unabhängige Internetportal energieverbraucherportal.de in der Region ausgezeichnet. Dass das Unternehmen kundenfreundlich ist, beweist es erneut mit seiner neuen Aktion: Anhand einer Thermografie haben die Kunden die Möglichkeit, ihr Haus mit Hilfe einer Infrarotkamera nach mangelhafter Wärmeisolierung überprüfen zu lassen.

Ob der bisherige Energieversorger in Füssen bleibt, wird sich noch herausstellen. Fakt ist, dass die strengen Kriterien für die Konzessionsvergabe die Bundesnetzagentur vorschreibt. Dort gibt es einen sogenannten Maßnahmenkatalog, der für die Städten und Gemeinden zur Verfügung steht. Wichtig sind dabei die Kriterien wie verbraucherfreundliche-, preisgünstige,  umweltverträgliche Energieversorgung sowie die Kosteneffizienz.

Anhand dieser Vorgaben gibt es verschiedene Unterkriterien, die mit einem Punktesystem beurteilt werden. Und genau wegen diesem Punktesystem ziehen viele Energieverorger vor Gericht, weil sie der Meinung sind, dass die Punktevergabe der jeweiligen Kommunen einen Bewerber benachteiligen beziehungsweise bevorzugen könnte. Solche Rechtsstreitigkeiten können teilweise jahrelang dauern, wie Beispiele auch aus der Region zeigen..

Text: Sabina Riegger · Bild: privat

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