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Multimedialer Stadtführer mit Branchenbuch

Durchbruch der CityApp im deutschsprachigen Raum

Nach über vier Jahren Entwicklungsdauer beginnt sich die in Füssen bereits bekannte und beliebte „CityApp“ erfolgreich am Markt zu etablieren. Richard Balla, Gründer des Füssener Software Start-Ups „mobile & more“ und Initiator der App, konnte kürzlich sogar ein großes Medienunternehmen als Fachinvestoren für sein Projekt gewinnen, mit dessen Hilfe die App nun schneller und effektiver in Deutschland, Österreich und der Schweiz vermarktet werden kann. Die CityApp läuft auf einer Vielzahl von Geräten, von Apples iPhone über iPad bis hin zu Smartphones und Tablets mit Googles Betriebssystem Android.

Weihnachten 2010 ist die CityApp für Füssen erstmals veröffentlicht worden. Seitdem wurde sie mehr als 50.000 Mal heruntergeladen und sie ist auf über 5.000 Geräten permanent installiert. Die CityApp ist in unterschiedlichen Varianten verfügbar- jede Stadt verfügt über ihre eigene App. Neben Füssen sind im Allgäu bereits Schwangau, Kempten, Marktoberdorf und Sonthofen mit einer eigenen App vertreten, auch Reutte konnte Richard Balla bereits für seine Idee begeistern.

Richard Balla, gebürtig aus Ungarn, war zuletzt sechs Jahre lang als Projektleiter für eine Immobilienfirma in den USA tätig. „Ich bin vor vier Jahren mit meiner Familie nach Füssen gezogen. Ein Freund brachte mich auf die Idee, mir diese Stadt anzuschauen. Meine Frau, eine gebürtige Deutsche, wollte ohnehin zurück nach Deutschland. Also sind wir hier gelandet“, erinnert sich der 38-Jährige. „Diese Stadt ist gut für meine Kinder. Ein idealer Ort um sorgenfrei aufzuwachsen. Ich habe das erste Mal das Gefühl, zu Hause zu sein.“ Die Idee für seine App hatte er bereits im Gepäck dabei, die notwendigen Kontakte auch. So programmiert ein Team von fünf Programmierern in Cupertino, USA, was unter anderem auch der Sitz von Apple ist, an seiner App. Ein anderes Team mit zehn Programmierern kümmert sich in seinem Geburtsland Ungarn um die Datenpflege. „Ich wollte der Stadt Füssen unbedingt etwas zurückgeben. Deswegen haben wir als erstes unsere App für Füssen herausgebracht“, erzählt er. „Füssen war mehr als nur ein Pilotprojekt. Es war mein Herzenswunsch, dass Füssen als erstes von meiner Idee profitieren sollte.“ Neben den Programmierern im Ausland arbeiten im Füssener Büro drei Mitarbeiter und fünf Berater sind unterwegs, um neuen Kunden das Konzept zu erläutern.

Kernpunkt der CityApp ist die Funktion eines mobilen Stadtführers mit integriertem Branchenbuch. „Viele Städte und Gemeinden verfügen bereits über eine eigene Internetpräsenz. Einer Stadt und seinen Unternehmen sollte aber auch die Möglichkeit gegeben werden, sich gemeinsam digital in Form einer App präsentieren zu können. Dies ist nicht nur interessant für Gäste von außerhalb, sondern ganz besonders für die Einheimischen eine große Hilfe. Man wird ständig darüber auf dem Laufenden gehalten, was in seiner Stadt passiert“, erklärt der Jungunternehmer.

CityApp ist bereits zweiter Marktführer unter den digitalen deutschen Stadtführern, technologisch gesehen sogar marktführend. Grund dafür ist die sogenannte „Hybrid App Technologie“, die es dem Nutzer erlaubt, sowohl online wie auch offline auf die Daten der App zurückzugreifen. Richard Balla beschreibt die Funktion wie folgt: „Man kann vorab per WLAN alle Daten auf sein Gerät laden und dann unterwegs auf alle wichtigen Informationen zugreifen. Unter anderem kann der Benutzer offline zum Standpunkt des Unternehmens navigieren. Ist der Nutzer online, wird er stets über Neuigkeiten informiert. Es besteht auch die Möglichkeit, die komplette Facebook-Seite des Unternehmens aufzurufen. Man muss die App nicht verlassen, um alle Informationen in einer Hand zu haben.“

Voller Service für Unternehmen

Zu den mittelständischen Unternehmenskunden zählen unter anderem die Füssener „Via Hotels Group“ und das Schwangauer „Hotel Müller“. Die neuesten Großkunden sind die „Augsburger Allgemeine“, der Städte Verlag, die Heilbronner Stimme, die Volksbank Heilbronn, sowie die Sparkasse. Nicht nur Großkunden sollen mit der App bedient werden, auch kleinere Unternehmen können laut Richard Balla von ihr profitieren. Kleinunternehmen haben die Möglichkeit mit einem Offlineprofil in der CityApp ihre Service-und Dienstleistungen zu repräsentieren. Für mittelständische Unternehmen, die ihre mobilen Kanäle ausweiten wollen beziehungsweise die erfolgreich ins mobile Business einsteigen möchten, bietet sich die Unternehmer-App an, um auch auf den starken mobilen Plattformen potenzielle Neukunden und andere Zielgruppen zu erreichen. Richard Balla erklärt dazu, “Wir reichen diesen Unternehmen die gleichen Serviceleistungen und das selbe technische Know-How wie den Großunternehmen, nur eben im angepassten Rahmen. Selbstverständlich ist uns klar, dass ein mittelständisches Unternehmen eine andere Kommunikation wünscht als ein Großunternehmen. Aus diesem Grund haben wir es uns zum Ziel gesetzt, eine innovative und kundenspezifische Konzept-Lösung schnell, flexibel und kreativ zu realisieren. Diese Leistungen werden für mittelständische Unternehmen durch eine günstige monatliche Lizenz zugänglich.

Genauso kam damals das Konzept für die CityApp Füssen zustande: jede Stadt und deren Unternehmen sollten sich digital in Form von einer App repräsentieren können, nicht nur für Gäste von außerhalb, sondern ganz besonders für die Menschen aus der Umgebung und den Alteingesessenen. Die Stadt sollte als Standort zum Shoppen, für Freizeit und auch als touristisches Ziel neu entdeckt werden. Die eigene Stadt wird durch digitales Publishing zur Erlebniswelt. Es heißt nicht mehr informieren, sondern erleben! Und das Ganze funktioniert auch offline! Die CityApp als multimediale Plattform einer Stadt.“

Was noch kommen soll

Noch in diesem Jahr sollen zehn weitere Apps hinzukommen, darunter CityApps für Kaufbeuren und Memmingen. Bis Ende 2014 sollen es bis zu 60 Stück allein in Deutschland werden. Auch die Erweiterung der verfügbaren Plattformen ist vorgesehen. So wird es je nach Steigerung des Marktanteils eigene Apps für Microsofts Betriebssysteme Windows 8 und Windows Phone geben. Auch neue Mitarbeiter sollen eingestellt werden. Bis Ende 2014 werden sich mindestens zehn Berater um die Belange der Kunden kümmern. Auch die Dienstleistungen für Füssen und Umgebung werden ausgeweitet, indem sich regionale Unternehmen für Mobilgeräte optimierte Websites erstellen lassen können.

Die CityApps sind kostenlos im Google Play Store und Apples iTunes verfügbar.

Text · Bild:  Sven Ademi

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