GesundheitLeben

Pflege ist Vertrauenssache

Gemeinsam für die Patienten

Ein schwerer Unfall oder eine Krankheit können das Leben eines Menschen und das seiner Angehörigen grundlegend verändern. Völlig unerwartet sind sie plötzlich auf fremde Hilfe angewiesen, wissen nicht mit der neuen Situation umzugehen, sind ratlos, was auf sie zukommen wird – insbesondere dann, wenn der Schicksalsschlag eine dauerhafte Intensivpflegebedürftigkeit mit sich bringt. Hinzu kommt, dass beim Stichwort „Intensivpflege“ auch heute noch viele Menschen an unpersönliche Intensivstationen, an beängstigende Technik und Apparatemedizin denken. Wenn nahestehende Menschen zu einem Intensivpflegefall werden, sehen Angehörige den einzigen Ausweg oft in einem Pflegeheim – sie wissen nicht, dass Intensivpflege auch zu Hause möglich ist.

Der medizinische Fortschritt und innovative Medizintechnologien ermöglichen es heute, zahlreiche medizinische und pflegerische Gesundheitsdienstleistungen verstärkt vom stationären in den ambulanten Bereich zu verlagern. Durch diese Entwicklung können immer mehr chronisch oder akut kranke sowie schwerstbehinderte Menschen ein möglichst unabhängiges und selbstbestimmtes Leben führen.
Einige Pflegedienste haben sich sowohl auf die ambulante Pflege als auch auf die Intensivpflege spezialisiert, so wie der ambulante Pflegedienst Pro Medita und die Ambulante Intensivpflege Becker, die vor einigen Monaten eine Kooperation eingegangen sind. Sie wollen sich somit besser ergänzen und vor allem personellen Engpässen entgegenwirken, weil gerade in der ambulanten Intensivpflege das Fachpersonal sehr rar ist. Warum das so ist, erklärt Martin Becker, der über 30 Jahre lang in den Intensivstationen von Krankenhäusern gearbeitet hat. Der Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin sieht das Problem in den hohen Anforderungen. „Gerade bei der Kinderintensivpflege kann es passieren, dass das qualifizierte Pflegepersonal mit den Emotionen nicht zurecht kommt. Fachwissen in der Pflege und menschliche Reife wird für diese Arbeit verlangt“, so Becker. Gemeinsam mit seiner Frau Brigitte Becker, die Krankenschwester und Fachkrankenschwester für ambulante Intensivpflege ist, haben sie sich selbständig gemacht. „Der Vorteil unserer Selbstständigkeit ist, das wir uns mit unserem Team auf jeden einzelnen Patienten einstellen können und ihm dadurch mehr Lebensqualität schaffen möchten.“

Pro Medita ist seit mehr als 10 Jahren auf Kinderintensivpflege spezialisiert. Genauso wie ihr Kooperationspartner nehmen sie bereits im Krankenhaus Kontakt mit dem Patienten, Angehörigen und den Ärzten auf. „Wir informieren uns genau über das Krankheitsbild und die notwendige Intensivpflege. Es werden alle Vorbereitungen getroffen, wie zum Beispiel die technische Versorgung und das notwendige Material“, erzählt Geschäftsführerin Claudia Grotz. Alles muss in doppelter Form vorhanden sein und das Fachpersonal muss sich mit der Technik schon im Voraus bestens auskennen. „Es ist ein intensiver Vorlauf notwendig“, bringt es Becker auf dem Punkt.

Da es verschiedene Formen von Intensivpflege gibt, informieren die beiden ambulanten Pflegedienste sehr genau. „Denn Pflege ist Vertrauenssache“, sind sich sowohl Claudia Grotz als auch Martin Becker einig.

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