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Speed4 als „Zünder“ für mehr Bewegung holt 140 Kinder in 9 Ballschul-AGs

Die Ballschule begeistert

Füssen.    Die Kinder dieser Welt wachsen kulturell unterschiedlich auf. Aber überall ist das Spielen mit Bällen sehr beliebt. In Afrika heißt es, dass die Jungen mit einem Ball am Fuß geboren werden und die erste Liebe der Kinder in Brasilien rund ist. In Europa – und vor allem in Deutschland – spielen Kinder heute anders als ihre Eltern oder Großeltern. Früher wurden Straßen, Bolzplätze und Wiesen für verschiedene Ballspiele genutzt. Jetzt fahren dort Autos oder es gilt „Betreten verboten!“. Gespielt wird deshalb immer häufiger nur noch mit der Maustaste.

Immer mehr Kinder bewegen sich immer weniger und die Folgen sind dramatisch: Motorik und Koordination schwinden rasant. Das, was uns in der Kinder- und Schulzeit prägt, begleitet uns bis ins hohe Alter. Wenn wir in dieser Zeit also Versäumnisse haben, dann wird es sehr schwer, diese später einmal nachzuholen. Sport fördert Sozialkompetenz, Teamgeist und auch Begeisterungsfähigkeit – Eigenschaften, die die Gesellschaft heutzutage von uns in allen Lebensbereichen erwartet.
Mit einem einzigartigen Konzept möchte die zum diesjährigen Schulbeginn gebildete Patengemeinschaft aus fünf ortsansässigen Unternehmen und der Stadt Füssen dieses Problem angehen. In Ballschul-AGs soll den Kindern die Welt des Ballsports auf spielerische Weise nähergebracht werden. Entwickelt wurde das mittlerweile auch international erfolgreiche Sportkonzept vom renommierten Sportwissenschaftler Herrn Prof. Dr. Klaus Roth. 1998 startete die „Ballschule Heidelberg“ mit 60 Kindern. Inzwischen spielen rund 10.000 Kinder im Alter zwischen 2 und 11 Jahren in ganz Deutschland in Ballschul-Gruppen.

Wie die Idee aufkam, dieses Sportkonzept in den Grundschulen der Region Füssen und Umgebung zu etablieren, ist schnell erklärt:
„Im April diesen Jahres haben wir mit Unterstützung der Volkswagen AG die Speed4-Schulmeisterschaft hier in Füssen durchgeführt. Es war sehr beeindruckend, mit welcher Begeisterung auch sogenannte „Sportmuffel“ Spaß an der Bewegung hatten. Über 1.200 Grundschüler sind eine Woche lang in sechs umliegenden Schulen hochmotiviert durch den computergestützten Speed4-Laufparcours geflitzt. An diese Begeisterung wollten wir anknüpfen und freuen uns sehr darüber, dass wir als Patengemeinschaft nun sechs Grundschulen mit dem einzigartigen Nachhaltigkeitskonzept der Ballschule Heidelberg ausstatten können“, sagt Reiner Heuberger, Geschäftsführer des gleichnamigen Autohauses in Füssen und Bernbeuren.

In den Grundschulen Füssen, Schwangau, Halblech, Eisenberg, Bernbeuren und in der Erich-Kästner-Schule Füssen durchlaufen nun über 140 Kinder die Ballschul-AGs, die kostenfrei einmal pro Woche angeboten werden. „Die Resonanz seitens der Eltern und Kinder war so groß, dass wir an drei Schulen noch eine weitere Ballschul-Gruppe finanziert haben. Wir Paten wollten ungern so viele Kinder auf die Warteliste setzen, wenn Sie doch schon motiviert sind, sich sinnvoll zu bewegen“, so Jennifer Uekermann, Marketingverantworliche im Autohaus Heuberger.

Auch die Schulen freuen sich über das vorbildliche Engagement der Paten. „Für uns als Schule ist es schwer, solche zusätzlichen Sport-AGs – die für die Schüler ja ungemein wichtig sind – eigenständig zu etablieren, insbesondere zu finanzieren. Die Leittragenden sind die Kinder. In Zeiten von allgemeinem Bewegungsmangel müssen wir mit solchen Zusatzangeboten dagegenwirken. Wir freuen uns sehr über das vorbildliche Engagement seitens der Patengemeinschaft“, sagt die Schulleiterin der Füssener Grundschule, Sylvia Kiesel.
Die Patengemeinschaft, bestehend aus dem Sportstudio Füssen, den Elektrizitätswerken Reutte, ZETKA, der Fachklinik Enzensberg, dem Autohaus Heuberger und der Stadt Füssen, freut sich über die zahlreichen positiven Rückmeldungen seitens der Schulen, Eltern und Kinder. „Es ist toll zu sehen, wie engagiert die beteiligten Sponsoren und insbesondere auch die Ballschul-Übungsleiter sind. Das zu beobachten ist wirklich eine große Freude“, betont Prof. Dr. Roth bei seinem Besuch in der Volksschule Füssen. Als Gründer der Ballschule legt er besonderen Wert auf eine enge Zusammenarbeit – auch trotz der Entfernung zur Universität Heidelberg. „Die Gastfreundschaft und das Engagement hier in Füssen ist beeindruckend. Ich komme jederzeit gerne wieder.“

Die Patengemeinschaft und Medienpartner wünschen allen Kindern weiterhin viel Freude an der Bewegung und allen Familien eine schöne Weihnachtszeit.


Text · Bild: Jennifer Uekermann

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