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Auf ein Wort, Herr Bürgermeister Iacob

Ich bin kein „Strammsteh-Bürgermeister“, sagt Füssens Bürgermeister Paul Iacob über sich. „Ich brauche und suche die Nähe zum Bürger, zum Menschen“, erklärt der Kommunalpolitiker. Denn so bekomme er die Möglichkeit, nah am Geschehen zu sein. Einen Charakterzug, den ihm andere Kommunalpolitiker krumm nehmen und als So­nnyboy-Bürgermeister bezeichnen, der mit einem „Smiley“ durch die Straßen Füssens geht. Kein leichtes Unterfangen für einen Bürgermeister – doch welcher hatte es in der Lechstadt leichter? Füssen aktuell traf sich zu einem Gespräch mit dem Rathauschef.

Die Hochzeitsmesse findet nun doch nicht so statt, wie es Severina Gebauer, Maria-Luise Prudlo-Mößlein und Rita Steiger geplant hatten. Es hieß, dass es enorme Verzögerungen seitens der Stadt vor allem hinsichtlich des Vertrages gegeben habe. Was sagen Sie dazu? Dass das nicht so stimmt. Die ersten Gespräche fanden am 6. Juni 2008 statt und am 21. Oktober 2008 bekamen die Damen eine Zusage unsererseits, die Hochzeitsmesse 2009 zu organisieren. Es ist richtig, dass der Vertrag erst am 12. März 2009 an die Veranstalter hinausging. Es stimmt auch, dass wir einen Forderungskatalog erhalten haben, der in seiner Formulierung und Forderung fast schon ungezogen war. Fakt ist, dass wir beinahe allen diesen Forderungspunkten zugestimmt haben, mit Ausnahme der Übernahme sämtlicher Bauhofkosten. Wir haben 1.800 Euro zugestimmt. Mehr können wir nicht – schon alleine dem Steuerzahler gegenüber  – vertreten.

Stimmt die Aussage, dass der voerherige Veranstalter Geld von der Stadt Füssen bekommen hat, um die Hochzeitsmesse zu organisieren? Sie meinen Herrn Ossowski. Nein, das ist nicht korrekt. Er hat definitiv kein Geld von der Stadt erhalten. Den gleichen Vertrag, den die Damen bekommen haben, hatte Herr Ossowski in ähnlicher Form.

Findet nun gar keine Hochzeitsmesse statt? Doch, es wird eine stattfinden, und zwar im Festspielhaus. Die Frage ist nur, ob wir es dieses Jahr noch schaffen oder erst nächstes Frühjahr. Veranstalter sind die Stadt Füssen und möglicherweise die Gastronomie des Festspielhauses.

Es gab viele Spekulationen, wer der neue Tourismusdirektor wird. Ist eine Entscheidung schon gefallen? Ja. Der Verwaltungsrat hat sich entschieden und der Vertrag ist bereits erarbeitet. Weitere Angaben kann ich noch nicht machen, da der Mann noch in ungekündigter Stellung ist und wir auch noch keine definitive Zusage zum Tätigkeitsbeginn haben.

Ralph Söhnen und Kay Stöger haben ihre Ämter im Verwaltungsrat abgegeben. Hat das was mit Füssen Tourismus und Marketing zu tun?
Das kann ich Ihnen nicht beantworten. Ich weiss nicht, was die zwei Herren bewogen hat ihre Ämter niederzulegen. Herr Söhnen und Herr Stöger haben sich sehr für eine Privatisierung, also GmbH, eingesetzt. Der Stadtrat hat sich mehrheitlich für ein Kommunalunternehmen entschieden. Ich danke jedenfalls den Beiden, Herrn Söhnen und Herrn Stöger, für die Arbeit die sie bislang geleistet haben.
 
Man wirft Ihnen vor, dass Sie in Ihrer Arbeit zu wenig Transparenz zeigen.
Das trifft mich. Ich habe bislang drei Bürgermeister als Stadtrat miterlebt. Keiner hat mit seiner Verwaltung so viel Transparenz gezeigt, wie wir es gerade tun. So viel Information, Gesprächsbereitschaft und Offenheit hat es bislang nicht gegeben. Wer auch immer mir das vorwirft hat ganz falsche Vorstellungen. Der oder die sollte die Gemeindeordnung lesen. Dort steht genau geschrieben, welches Aufgabengebiet der Stadtrat und welches der Bürgermeister hat und vor allem, was er darlegen muss und was nicht. Dann sollte verglichen werden, wie wir es gegenwärtig handhaben.

Sie sind jetzt seit einem Jahr im Amt. Wenn Sie dieses Jahr Revue passieren lassen, wie würden Sie dieses Jahr bewerten?
Ich habe sehr viel gelernt in diesem einen Jahr. Zum einen, wie belastbar ich bin und zum anderen, Geduld zu haben. In der Kommune laufen die Gesetze anders als in der freien Wirtschaft. Wir haben eine tolle Mannschaft in Verwaltung, Bauhof, Wasserwerk und Gärtnerei und allen von mir geleiteten Betrieben. In der Kommunalpolitik haben wir im Stadtrat parteiübergreifend gearbeitet. Diese Zusammenarbeit schätze ich sehr.

Vielen Dank für das Gespräch!
Ich danke Ihnen.

 

Das Interview führte Sabina Riegger

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