
Kläranlage Füssen
Neues Blockheizkraftwerk
Der Abwasserzweckverband Füssen hat ein neues Blockheizkraftwerk (BHKW) mit 80 Kilowatt elektrischer Leistung und KI-gestützter Steuerung in Betrieb genommen. Die Anlage wird vollständig mit eigenproduziertem Biogas aus dem Klärprozess betrieben und macht den Zweckverband, der für die Abwasserreinigung in Füssen, Hopferau, Eisenberg und Schwangau zuständig ist, bereits jetzt zu 55 Prozent energieautark. Das neue BHKW erzeugt Strom und Wärme direkt vor Ort und läuft im Dauerbetrieb – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. „Die Anlage liefert zuverlässig Strom aus eigenem Bio-Klärgas. Die Steuerung ist präzise, der Betrieb ist leise und sehr effizient. Damit erhöhen wir die Betriebssicherheit und senken gleichzeitig die Energiekosten“, erklärt Rudolf Fichtl, Betriebsleiter der Kläranlage Füssen.
Die Investition von 240.000 Euro amortisiert sich nach etwa viereinhalb Jahren. Durch die Eigenproduktion von Strom und Wärme senkt der Verband seine Energiekosten deutlich und reduziert CO2-Emissionen erheblich. Ein besonderes Merkmal ist die KI-gestützte Gasometer-Regelung, die die Fahrweise des Aggregats automatisch an die verfügbare Gasmenge anpasst. „Aktuell erzeugen wir mehr Bio-Klärgas, als das BHKW benötigt. Das ermöglicht eine sehr stabile und wirtschaftliche Fahrweise“, erläutert Fred Pfeiffer, stellvertretender Betriebsleiter.
Zweites BHKW für 2026 geplant
Der Abwasserzweckverband plant bereits die nächste Ausbaustufe: 2026 soll ein zweites BHKW in Betrieb gehen. Dadurch soll die Autarkie in der Jahresbilanz auf rund 75 bis 80 Prozent steigen. Das zweite Aggregat wird Teillastbereiche abdecken und die bestehende Anlage optimal entlasten.
Maximilian Eichstetter, Vorsitzender des Abwasserzweckverbands, betont die Bedeutung des Projekts: „Mit unserem neuen Blockheizkraftwerk zeigen wir, wie moderne kommunale Infrastruktur heute funktioniert. Wir gewinnen Energie aus dem, was ohnehin anfällt, und machen uns unabhängiger vom Energiemarkt. Das ist gut für den Klimaschutz, gut für die Gebührenzahler und gut für die Versorgungssicherheit unserer Mitgliedsgemeinden.“
Text: FA/pm · Foto: Stadt Füssen



