
So eine große Ehre gibt´s nur „once in a lifetime“
Anfang August tritt die Harmoniemusik Füssen mit zwei Chören und einem Jugendorchester aus China zusammen im Goldenen Saal in Wien auf
Worauf sich der Musikverein „Harmonie“ aus Füssen in einigen Tagen freuen darf, ist vielleicht damit vergleichbar, wie wenn der Fußballclub Füssen im Ernst-Happel-Stadion kicken darf. Treten die Musiker aus der Lechstadt unter ihrem Dirigenten Stefan Reggel doch am Mittwoch, 6. August, im weltberühmten Goldenen Saal und damit gleichsam in der musikalischen Heimat der Wiener Philharmoniker auf.
Zusammen mit einem chinesischen Jugend-Blasorchester und zwei Chören aus der Hauptstadt aus dem Reich der Mitte, Peking, gibt der Füssener Klangkörper dann um 15.30 Uhr ein ganz besonderes Konzert, das für das Ensemble der Harmoniemusik sicherlich einen echten Höhepunkt in seinem bisherigen Musikerleben darstellen dürfte.
Das Ganze firmiert unter dem Titel „Kulturaustausch“, den der Musiker Anton Stöger aus Rieden am Forggensee als dessen Projektleiter maßgeblich mit auf die Beine gestellt hat. Mit der Konzertveranstalterin und Kulturmanagerin Qing Liu-Weiberlenn aus Hannover gemeinsam, die er vor vielen Jahren im Rahmen seines Studiums dort kennengelernt hatte, hat Stöger die Konzertreise der chinesischen Musiker in Europa denn auch zumindest insofern teilweise organisiert, als er dafür gesorgt hat, dass das Orchester sowie die beiden Gesangsgruppen dabei ebenso in Füssen Halt machen.
Im Rahmen dessen absolvieren sie am 2. und 3. August jeweils rund drei Stunden lange hochkarätige Proben. Diese zwei „Masterclass“ genannten Übungseinheiten leitet gleichfalls Stefan Reggel. Bevor sich die chinesischen Gäste und die Harmoniemusik anschließend am 5. August von der Lechstadt aus auf den Weg in die österreichische Hauptstadt machen, schwärmte Reggel über die Reise kürzlich bereits mit den Worten: „Für uns ist das ein ganz besonderes Erlebnis. In einem Saal zu spielen, der weltweit für seine exzellente Akustik und Atmosphäre bekannt ist, ist eine große Ehre.“
Bedeutet das etwa zweieinhalb Stunden lange Konzert in Wien, das vom ehemaligen Bürgermeister der Lechstadt, Dr. Paul Wengert, moderiert wird, für die gut 30 Musiker aus Füssen doch wohl einen unvergesslichen Moment, während es für den Musikverein „Harmonie“ einen weiteren Meilenstein in seiner Vereinsgeschichte bildet. Zumal die Harmoniemusik, die Klänge von deutschsprachigen Komponisten spielt, auf jeden Fall beim „Radetzkymarsch“ schließlich auch mit den chinesischen Jugend-Blasorchester, das ansonsten hauptsächlich Chinesisches vorträgt, richtig zusammenspielt. Nicht nur die Klarinettistin Lisa Schneider, sondern auch der Vorsitzende des Vereins, Reiner Schneider, freuen sich darauf denn auch mit den Worten: „Das ist ein ,once in a lifetime-Erlebnisʻ.“
Text: Alexander Berndt · Foto: Harmoniemusik



