Menschen

35 Jahre italienische Lebensart in Schwangau

Giovanni Corrieri

Giovanni Corrieri ist in Schwangau ein Unikat. Es gibt nur wenige, die ihn nicht kennen, den quirligen Italiener aus Salerno. 

Giovanni Corrieri, der quirlige Italiener aus Salerno, ist in Schwangau ein Unikat. Es gibt nur wenige, die ihn nicht kennen. Seit 35 Jahren betreibt er die Pizzeria „San Marco“. „Die Pizzeria sollte mein Sprungbrett sein für etwas Größeres“, erzählt der Gastronom. Er wollte ein Hotel mit einem Restaurant kaufen oder pachten.

Aus dem Wunsch ist nichts geworden, aber für den 61-Jährigen ist das völlig in Ordnung. “ Ich weiß nicht, warum ich hier geblieben bin“, lacht er und fügt hinzu „Ich mache Spaß. Es sind die Menschen, die mich hier so wunderbar aufgenommen haben, die Natur, die mich jeden Tag aufs Neue begeistert“, sagt er.

Sobald es ihm die Zeit im Sommer ermöglicht, setzt er sich in sein Ape oder auf den Roller, fährt zum Alpsee, zieht sein T-Shirt aus und springt ins Wasser. In Schwangau ist er angekommen, oder wie es ein Dortmunder Gast ausdrückte,“ ich werde hier nie so akzeptiert werden wie Du“. Für Giovanni Corrieri, der gerne etwas lauter spricht, ist das ein „Ritterschlag“. 

Dass er einmal nach Deutschland kommen würde, war für den Vater zweier Söhne gar nicht klar. „Mein Vater wollte, dass ich auf eine Agrarschule gehe. Aber nach dem zweiten Jahr merkte ich, dass das nichts für mich ist.“ Er sattelte um und lernte Koch. „San Marco“ übernahm er 1990. „Natürlich gab es Höhen und Tiefen, aber ich habe alles gemeistert“, so Corrieri. Seine beiden Söhne Mario und Fabian sind seine Stützen. Fabian hat eine Fischhandlung. Mario ist Musiker und hat Literaturwissenschaften studiert. Seit 2020 ist er fest im Geschäft dabei. 

Die meisten Gäste von Corrieri sind Stammkunden und die, die es noch nicht sind, werden es mit der Zeit. Sie wissen um die Besonderheit, die Giovanni ihnen auftischt. Denn seine Pizzeria ist nicht nur eine Pizzeria. Es ist ein Restaurant. Zugegeben ein kleines, dafür aber mit einer sehr feinen Küche. Gefüllte, selbstgemachte Emmer-Ravioli mit Spinat und Büffelricotta oder Tagliatelle mit Kürbis, Fisch und Scampi, …  und natürlich die Pizza. 

Die Besonderheit seiner selbstgemachten Nudeln und Pizza ist der Emmer. Ein Getreide, das in den letzten Jahren eine Renaissance erlebt hat. Gemeinsam mit seinem Bruder baut er das Getreide an. „Es war sehr viel Arbeit, bis wir das Feld bestellt hatten. Jetzt sind wir stolz darauf. Es ist etwas Besonderes“, so der Italiener.

„Das Mehl wird in der Steinmühle gemahlen“, erklärt der Familienvater, „weil es dadurch nicht die Nährstoffe verliert. Diese verbrennen nicht durch die Hitze wie bei einer elektrischen Mühle.“ Ist das Mehl gemahlen, fährt er nach Italien und holt es nach Schwangau. Obwohl Getreide wie Weizen, Dinkel oder Hafer feste Plätze in der heutigen Ernährung haben, ist das Urgetreide im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde. Warum also Emmer essen? „Es ist ein ursprüngliches Produkt und sehr bekömmlich“, sagt Giovanni lächelnd seinem italienischen Akzent. 

Gefeiert wird der 35. Geburtstag am 19. Juli mit einem Staßenfest.
Beginn ist ab 17 Uhr. 
Livemusik, Weine, Antipasti, Gegrilltes und ein Bierwagen sollen die Gäste musikalisch und kulinarisch verwöhnen.

Viele Speisen können auch zum Mitnehmen  bestellt werden, 

Pizzeria San Marco da Giovanni · Füssener Straße 6
87645 Schwangau · T: +49.8362/81339 · 
www. pizzeria-sanmarco.de

Text · Foto: Sabina Riegger

Verwandte Artikel

Das könnte Dich auch interessieren
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"