
Christine Ranke war selbst ein bisschen überrascht, als sie neulich von Anja Twardy, Mitarbeiterin in der Stadtbibliothek Füssen, daran erinnert wurde, dass die von ihr initiierte und geleitete Veranstaltungsreihe „LiteraturCafé“ in der Stadtbibliothek im November ihr zehnjähriges Jubiläum feierte.
Ursprünglich als einmal monatlich abgehaltener Treff von Literaturinteressierten gestartet, kommen inzwischen durchschnittlich 15 Besucher alle zwei Monate jeweils am letzten Dienstagvormittag eines Monats von 10.30 bis 12 Uhr in der Orangerie des ehemaligen Klosters St. Mang zusammen, um von Ranke Neuigkeiten aus der Welt des Lesens zu erfahren.
Demzufolge informiert die gelernte Anglistin und Germanistin die zum überwiegenden Teil aus Frauen bestehende Zuhörerschaft dabei in erster Linie über belletristische Werke aus aller Herren Länder, „aber auch Sachbücher“, teilt Ranke mit.
Und während sich das Publikum im Anschluss an die Vorstellung von jeweils zwei Büchern, die die Moderatorin präsentiert, darüber untereinander und mit ihr austauschen kann, hat Ranke seit Bestehen des „LiteraturCafé“ mittlerweile „um die 100 Bücher besprochen“. Diese wählt die Initiatorin der Reihe zuvor immer hinsichtlich eines bestimmten Themas aus, beschreibt Ranke das Konzept der Veranstaltungsreihe, das sie unter anderem nach dem Gesichtspunkt ersonnen hat, dass Bücher auch schon mal „gute Fragen“ stellen.
Aktuell zur derzeitigen allgemeinen Weltsituation und zum von vielen Menschen als trist empfundenen „Trauermonat November“ passend, stand das jüngste Jubiläumstreffen so unter dem Motto „Die Härten des Lebens“. Dazu referierte Ranke vor ihren im Schnitt über 50 Jahre alten Zuhörern über die Bücher „Das Leben ist hart“ von Kieran Setiya sowie „Die Kunst des Lebens, die Kunst des Sterbens“ von Lorenz Jäger.
Wem diese Titel möglicherweise zu schwer im Magen lagen, dem sei an dieser Stelle schon einmal mitgeteilt, dass beim ersten „LiteraturCafé“ im nächsten Jahr, das am 28. Januar stattfindet, dann wieder ein anderer, vielleicht leichterer Aspekt im Mittelpunkt der literarischen Betrachtung stehen wird. Welcher dies sein könnte, wusste allerdings auch Christine Ranke im Jubiläumsmonat November 2024 noch nicht.
Text: Alexander Berndt



