
„Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“
am 12. Oktober um 10 Uhr · Eintritt frei, um Spenden wird gebeten
Der Verein Hospiz Südliches Ostallgäu mit Sitz in der Ausgsburger Straße in Füssen wird den Welthospiztag mit einer besonderen Filmvorstellung begehen. Im Alpenfilmtheater beginnt um 10 Uhr die Sondervorstellung des Dramas „Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“ ( FSK6).
Ein ungewöhnlich berührender Film, der von der beeindruckenden und empathischen Darstellung der Schauspieler getragen wird. Den Film kennt Karina Rüter, die leitende Koordinatorin des Hospizvereins, bereits und verspricht: „Er ist wirklich gut.“
Sehr authentisch spiegle er die Schwierigkeiten der gesamten Thematik wider. Das Auf und Ab der Emotionen, die Nervosität des ehrenamtlichen Hospizbegleiters und auch die Fehler, die man bei einem Begleitprozess machen kann. Daneben brilliert Iris Berben in der Hauptrolle als sterbenskranke Fotografin. Sie nimmt den Zuschauer mit in ihre Gefühlsachterbahn, begegnet ihrem Helfer mit Ablehnung, um sich dann doch zu öffnen und die Begleitung zulassen zu können.
Der Film ist eine bewegende Geschichte darüber, wie bezaubernd schön das Leben sein kann. Gleichzeitig wird die erstaunliche Entwicklung einer zunächst distanzierten Vater-Sohn-Beziehung erzählt, gespielt von Godehard Griese und Claude Heinrich. Jedem Kinogast dürfte spätestens dann klar werden, wie vielseitig, aber auch anspruchsvoll die Hospiz- und Palliativarbeit ist.
Direkt im Anschluss können die Besucherinnen und Besucher mit den Ehrenamtlichen und Vereinsmitgliedern in den Dialog kommen. Einige ehrenamtliche Hospizbegleiter und andere Vereinsmitglieder werden gerne nach dem Film Fragen beantworten und über das Thema Sterbebegleitung sprechen.
„Das kann noch im Saal passieren, sich aber gerne auch nach draußen ins Foyer des Alpenfilmtheaters verlagern“, sagt die Hospizleiterin. Sie selbst, ebenso wie die Ehrenamtlichen können viel berichten. „Jede Begleitung läuft anders und man muss sich immer wieder neu auf den Patienten und die Angehörigen einstellen. Mal ist es hauptsächlich zuhören, mal ist es Aufarbeitung der Vergangenheit oder auch „nur“ Gesprächspartner für die Angehörigen sein“, erklärt Karina Rüter.
Eine solche Veranstaltung wie am 12. Oktober mit anschließendem Austausch ist für den Ostallgäuer Hospizverein eine Premiere, berichtet Rüter. Umso schöner sei es, dass eigens für diesen Anlass die Familie Doppler das Alpenfilmtheater zur Verfügung stellt.
INFO
Der Eintritt zur Sondervorstellung ist frei. Einlass ist um 9.30 Uhr. Filmstart ist um 10 Uhr. Wer die Arbeit der Hospizbegleiter mit einer Spende unterstützen möchte, kann das gerne tun. Neben dem Kinosaal wird auch die Theke geöffnet sein.
Text: Selma Hegenbarth · Foto: Hospizverein Füssen e.V.



