
Premiere ist am 6. Juli auf der Geierwally-Freilichtbühne in Elbigenalp
Im Sommer 2024 erzählt die Geierwally Freilichtbühne in Zusammenarbeit mit der Fachschule für Kunsthandwerk und Design – Schnitzschule Elbigenalp die Geschichte „Die Lechtaler Herrgottschnitzer“ und zeigt dabei, wie Elbigenalp nach dem Zweiten Weltkrieg zum Schnitzerdorf wurde.
Im Mittelpunkt des Theaterstückes von Bernhard Wolf und Christof Kammerlander steht Benno Bischof, ein akademischer Bildhauer, der seine Ausbildung an der Kunstakademie in München absolvierte und in den anschließenden Wanderjahren als Bildhauer bis nach Berlin kam. Für kurze Zeit übernahm er mit seiner Frau, einer Wirtshaus- und Brauereitochter aus Holzgau, den elterlichen Betrieb.
Nach einem kurzen Abstecher in die Welt des Bierbrauens wurde ihm 1926 die Stelle als Direktor der neu gegründeten Schnitzschule in Elbigenalp angeboten. Kurzerhand verpachtete die Familie den Holzgauer Betrieb und zog nach Elbigenalp. In dieser vormaligen Stuckateurschule hatte Bischof bereits 1911 eine Fachlehre absolviert, die jedoch durch den Militärdienst im Ersten Weltkrieg unterbrochen worden war. Bis 1949, das Jahr in dem das Stück spielt, war er an der Schnitzschule tätig.
Bernhard Wolf ist seit 2011 künstlerischer Leiter der Geierwally Freilichtbühne in Elbigenalp, die heuer das Drama „Die Lechtaler Herrgottschnitzer“ präsentiert. Anfang Mai haben die Proben angefangen. 40 sind insgesamt eingeplant, das bedeutet für die Darsteller vier bis fünf Mal in der Woche proben. Am 6. Juli ist die Premiere. „Füssen aktuell“ sprach mit dem Schauspieler und Autor unter anderem über das Besondere an diesem Stück.

Wer sind die Hauptdarsteller beziehungsweise die Hauptdarstellerinnen?
„Simone Kammerlander spielt die weibliche Hauptrolle „Alma“. Bei den Männern gibt es zwei Hauptdarsteller. So verkörpert Ernst Schnöller den „Albert“ und Erwin Haider ist „Benno Bischof“, um den sich die Geschichte in erster Linie dreht.“
Wie sind Sie auf den Stoff des diesjährigen Stückes gekommen?
„Bei der Arbeit an anderen unserer Stücke sind wir auch immer wieder auf geschichtsträchtige Personen gestoßen. So war es auch im Falle von Benno Bischof, der ein bisschen in Vergessenheit geraten war. Bei den Vorarbeiten zu unserem Stück haben wir denn auch mit Nachfahren von Benno Bischof gesprochen, die schließlich richtig froh darüber waren, dass wir ihren Vorfahren mit unserer Geschichte allgemein wieder mehr in Erinnerung bringen.“
Wie lange recherchieren Sie für so ein Theaterstück ?
„Die Recherche dauert bei unseren Stücken immer ungefähr ein Jahr. Das fängt bei der Idee an und verdichtet sich mit zunehmender Zeit immer mehr, wobei es zwischendrin auch immer mal Änderungen gibt, die den Schreibprozess sehr spannend machen. Die Deadline war heuer Anfang April, da hatten wir die Leseprobe.“
Sie arbeiten heuer zum zweiten Mal mit Markus Oberrauch als Regisseur zusammen, mit dem sie 2022 schon „Die reiche Lisbeth“ inszeniert haben. Wie kam es dazu, dass er dieses Jahr wieder Regie führt?
„Wir haben unser Ensemble gefragt, wen es sich als Regisseur vorstellen könnte und die Darsteller haben sich Markus Oberrauch gewünscht. Schließlich ist es uns sehr wichtig, dass sich die Darsteller, die bis auf mich alle Laien sind, bei der Arbeit an so einem Stück wohlfühlen.“
Was ist das Besondere an „Die Lechtaler Herrgottschnitzer“?
„Es gibt mehrere Besonderheiten in unserem Stück. So ist einer der Hauptdarsteller, Ernst Schnöller, selbst auch wirklich Bildhauer von Beruf und wird daher auf der Bühne etwas schnitzen. Darüber hinaus ist die Schnitzschule Elbigenalp in das Stück involviert. Demzufolge wirken einige Schnitzschüler am Bühnenbild mit. Und schließlich können sich die Besucher des Theaterstücks auf viele lustige Passagen darin freuen, mit denen wir das Drama, das es trotzdem immer noch ist, aufgelockert haben, um es nicht allzu schwer zu gestalten.“
Info:
Untergiblen 23 · A-6652 Elbigenalp · Tel.: +43 5634 5315 12
www.geierwally.at · geierwally@lechtal.at
Text:Alexander Berndt



