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Tourismus leistet wichtigen Beitrag zur hohen Lebensqualität im Ostallgäu

andkreis und Tourismusverband Ostallgäu e.V. haben in einer repräsentativen Befragung unter 618 Einwohnerinnen und Einwohnern im Ostallgäu und Kaufbeuren die Zusammenhänge von Lebensqualität und Tourismus im Landkreis genauer analysiert. Durchgeführt wurde die Untersuchung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Nachhaltige und Innovative Tourismusentwicklung der Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten mit Sitz in Füssen (zuvor Wissenstransferzentrum). Erste Ergebnisse bescheinigen den Einheimischen im Ostallgäu ein hohes Tourismusbewusstsein, zeigen jedoch auch Bewertungsunterschiede zwischen nördlichem/mittleren Landkreis und den südlichen Landkreisgemeinden. Allen gleich ist eine hohe Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger mit der eigenen Lebensqualität in der Region und die Erkenntnis, dass Tourismus einen erheblichen Beitrag dazu leistet.

Vier von fünf Befragten sind nach Untersuchungsergebnissen mit ihrer Lebenssituation im Ostallgäu zufrieden oder sehr zufrieden. Dabei wird der Einfluss des Tourismus auf die eigene Lebenszufriedenheit mit 45 Prozent vom größten Teil der Befragten hervorgehoben und positiv bewertet. 15 Prozent der Befragten sehen die Auswirkungen des Tourismus auf ihr eigenes Leben kritischer, wobei die Befragten im touristisch stärker betroffenen südlichen Landkreis den Einfluss und die Auswirkungen insgesamt skeptischer einschätzen. Dies überrascht wenig, finden doch fast 90 Prozent der Übernachtungen und etwas mehr als die Hälfte aller 9,5 Millionen Tagesreisen innerhalb und in den Landkreis in dessen südlichsten zehn Gemeinden statt. Mit einem Gesamtumsatz von 760 Millionen Euro sichert der Tourismus dabei ein Einkommen für mehr als 12 500 Menschen im Ostallgäu und Kaufbeuren. Die Einkommens- und Arbeitsplatzeffekte wirken dabei weit über das Gastgewerbe hinaus.

Wie eine aktuelle Untersuchung des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr belegt, gibt es kaum einen Wirtschaftsbereich, der im Ostallgäu nicht vom Tourismus profitiert. Auch seine Auswirkungen auf Einzelhandel, Dienstleistungsbranchen, Zulieferbetriebe, regional Produzierende oder auch Handwerksbetriebe sind umfassend. Mit 168 Millionen Euro wird knapp ein Viertel aller direkten touristischen Umsätze im regionalen Einzelhandel realisiert. Ein weiteres Viertel (177 Millionen Euro) wird direkt für ergänzende Dienstleistungen wie ÖPNV-Nutzung, Eintrittsgelder oder die Inanspruchnahme von Gesundheitsangeboten ausgegeben. Für die Ostallgäuerinnen und Ostallgäuer sichern auch diese Einnahmen eine attraktive Nahversorgung oder auch das große Freizeitangebot der Region.

Zur Zukunft des Tourismus im Ostallgäu befragt, wünscht sich mit 64 Prozent der überwiegende Teil der Befragten, dass der Tourismus im heutigen Ausmaß auch künftig bestehen bleibt. Allerdings sagt auch ein Viertel der Befragten, dass zu viel Tourismus im Allgäu insgesamt bestünde.

Unbenommen hiervon ist der Wunsch zur Weiterentwicklung des Tourismus. Besonders kritisch betrachtet werden dabei das zusätzliche Verkehrsaufkommen durch Reisende in der Region sowie Belastungen der Natur. Deshalb erachten neun von zehn Befragten die Sensibilisierung der Gäste zum richtigen Verhalten in der Natur und 71 Prozent der Befragten die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in touristische Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse als wichtige Maßnahmen, negativen Einflüssen entgegenzuwirken.

„Im Ergebnis sind sich die Bürgerinnen und Bürger im gesamten Ostallgäu der wirtschaftlichen und strukturellen Bedeutung des Tourismus bewusst und sehen die positiven Auswirkungen für unsere Region. Dazu gehört neben der Sicherung von Arbeitsplätzen und Einkommen vor allem die Schaffung eines attraktiven Lebens- und Wohnumfeldes. Doch auch negativen Effekten wie dem Wettbewerb um Wohnraum von Tourismus und Einheimischen wollen wir gemeinsam im Ostallgäu entgegenwirken. Die Untersuchungsergebnisse liefern uns hierfür wichtige Ansatzpunkte. Unsere gemeinsame Zukunftsaufgabe ist es, Tourismusentwicklung noch nachhaltiger und im Einklang mit den Interessen der Einheimischen zu gestalten,“ sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker.

Text · Foto: LRA Ostallgäu

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