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“Familie ist die Säule unserer Gesellschaft”

Ein Portrait von Carmen Petz-Strigl

Familie bedeutet für Carmen Petz-Strigl alles. Es ist ein Zufluchtsort, eine Oase der Geborgenheit, ein Platz, wo man so sein darf wie man ist, ohne Wenn und Aber. Carmen Petz-Strigl ist eine gebürtige Vilserin. Ihr Vater kommt aus Vils und ihre Mutter aus Füssen. Jetzt kandidiert sie für das Bürgermeisteramt am 27.02. in ihrer Heimatstadt.

Wenn Sie an ihre Kindheit und Jugend zurückdenkt, lächelt sie und denkt an die sonntäglichen „Küchenzeiten“. „Jeden Sonntag stand ich als 14-Jährige mit meiner Mutter in der Küche und musste kochen lernen. Ich dachte mir dann immer – Oh nein, schon wieder eine vergeudete Zeit, mit der ich eigentlich was anderes anfangen könnte. Heute bin ich dankbar dafür. Früher fand ich es so altmodisch.“

Carmen Petz-Strigl kocht sich heute durch die ganze Welt. Kochen ist ihre Leidenschaft geworden. Es ist ihr Hobby, ihre Zeit wo sie zur Ruhe kommt und ihrer Kreativität freien Lauf lassen kann. Das gemeinsame Essen mit ihrem Mann Christian ist zu einem Ritual geworden. „Für uns ist es nicht nur Essen, es ist auch die Zeit der Kommunikation und Zeit für uns beide.“ Diskutiert wird in ihrer Familie sehr viel. „Das war immer schon so“, erinnert sie sich zurück. „Es ist wichtig, eine eigene Meinung zu haben, das haben mir meine Eltern beigebracht. Das ist auch so geblieben“, lacht sie. Bis spät in die Nacht über Gott und die Welt zu diskutieren und zu politisieren ist für sie und ihren Mann Christian eine Selbstverständlichkeit, ja sogar eine Notwendigkeit. „Bei einem Glas Wein geht das ganz gut, dann kann die Diskussion auch losgehen“, schmunzelt sie.

Regelmäßige Treffen mit ihrer Mutter sind für die 45-Jährige bereichernde Momente. „Wir sind sehr eng miteinander verbunden. Meine Mama ist meine Stütze. Ich weiß, es hört sich vielleicht komisch an, aber wir sind beste Freundinnen. Ich kann sicher sein, dass, wenn ich ihr etwas sage, es auch bei ihr bleibt und sie mir immer ihre ehrliche Meinung sagen wird.“ Diese enge Verbundenheit hat sie auch mit ihrem Sohn Julius, der in Reutte wohnt. „Manchmal samstags, wenn mein Sohn anruft und sagt, „Mama hast Du Zeit für einen Kaffee“, dann kann alles untergehen und ich nehme mir die Zeit dazu. Das ist mir wichtig, dass mein Kind weiß, wo er hingehen kann. Familie ist die wichtigste Säule unserer Gesellschaft. Wenn jemand das nicht hat, dann tut mir das leid.“

Frauen betrachten sie zu Unrecht oft als ein Püppchen, allerdings nur solange, bis sie mit ihr ins Gespräch kommen. Geduld und vor allem gut zuhören sind zwei ihrer Stärken. Sie geht nie mit dem Kopf durch die Wand, bei ihr muss es strukturiert zugehen. Und da macht sie keine Ausnahmen, weder im Beruf noch zu Hause. Sie ist der Auffassung, dass man nicht vorschnell verurteilen soll. „Ein respektvoller und freundlicher Umgang ist nicht nur in der Politik wichtig“, ist sie sich sicher.

Dass sie jetzt für das Amt der Bürgermeisterin kandidiert, ist für ihre politischen WegbegleiterInnen sowie FreundeInnen eine folgerichtige Entscheidung. Ihre Familie unterstützt sie bei ihrer Entscheidung. „Ich will mich für meine Heimatstadt einbringen. Hier bin ich aufgewachsen. Wir haben in Vils viele Menschen, die ein super Potenzial haben mit vielen Ideen, und auch tolle Vereine. Ich will die Verantwortung übernehmen – es ist eine große Aufgabe und eine Herausforderung – aber es liegt mir am Herzen. Ich finde, dass Vils eine liebens- und lebenswerte und schöne Stadt ist.“ Seit 2014 ist sie die Obfrau der ÖVP-Frauen im Bezirk Reutte. Ihr Netzwerk ist groß und reicht bis zur obersten politischen Spitze.

Ein paar Fragen zum Schluss an Carmen Petz-Strigl

Vorbild weiblich: Meine Mutter, weil sie einfach Wertevorstellungen hat, die sie mir mitgegeben hat. Natürlich gibt es viele bemerkenswerte Frauen, die sich für andere Frauen eingesetzt haben und uns, der heutigen Generation, dadurch vieles ermöglicht haben, wie zum Beispiel unsere Selbstbestimmung.
Vorbild männlich: Ich hätte furchtbar gerne ein Treffen mit dem Dalai Lama, weil er charismatisch ist. Aber auch da gibt es andere Menschen, die ich bewundere wie zum Beispiel Papst Franziskus, der weltoffen ist.
Stärke: Organisation, Zuhören, Geduld für andere.
Schwäche: Da gibt es wahrscheinlich viele, die andere mit Sicherheit besser beurteilen können als ich.
Das mag ich nicht: Unehrliche Menschen. Ich mag es lieber direkt. Man schluckt vielleicht mal trocken durch, aber dann weiß man, wie der Hase läuft. Wind und Stürme mag ich auch nicht.
Das mag ich: Vieles. Gute Gespräche, Visionen, die sich verwirklichen, Menschen helfen, …

Text: Sabina Riegger · Foto: privat

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