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Eiszeit ohne Auszeit

Sven Hoppe, ein gebürtiger Hannoveraner, kam im Alter von dreizehn Jahren ins Allgäu. Im Internat Hohenschwangau war er als sogenannter externer Schüler einquartiert. Beim EVF spielte Hoppe in den Nachwuchsteams und der ersten Mannschaft, bevor ihn der Sport nach Waldkraiburg, Ulm, Ratingen, Duisburg oder Wedemark und Hannover brachte. Im elterlichen Traditionsbetrieb, den die Familie seit nunmehr über 125 Jahren besitzt, absolvierte er Ausbildungen zum Werkzeugmechaniker sowie zum Schleif- und Poliertechniker und schließlich zum Einzelhandelskaufmann. „Die vielen Erinnerungen an meine Schul- und Eishockeyzeit hier im Allgäu gingen mir aber nicht mehr aus dem Kopf“, sagt er.

Das ursprüngliche Ziel war es zwar, irgendwann den Betrieb der Eltern zu übernehmen, das Leben schreibt aber bekanntlich seine eigenen Geschichten. Schließlich zog Svens zweite Heimat Füssen ihn immer wieder dorthin zurück. „Ich bin eben ein Dahergereister, der hier sein Herz verschenkt hat“, lacht er. „Ich fühle mich schon längst mehr als Füssener als Hannoveraner.“ Die Lösung war das „Schleifmobil“, mit dem Sven Hoppe bis vor wenigen Monaten noch regelmäßig an den Lech kam.

Durch einen Zufall ergab sich vor wenigen Monaten dann eine neue und weitere Alternative. Die Stadt hatte zu diesem Zeitpunkt eine Stelle für den Posten als Eismeister ausgeschrieben, auf die sich Hoppe sogleich bewarb. „Ich bin froh, dass das geklappt hat, so ist es jetzt die perfekte Kombination für mich“. Zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Kindern lebt Sven Hoppe nun schon seit einigen Wochen wieder ganz in seiner Lechstadt, Eishockey spielt er weiterhin bei den Füssener Legionären. „Viele Leute fragen mich oft, ob ich mich denn schon hier eingelebt habe. Ich sage dann immer, dass ich das nicht brauche, ich hab mich schon in meiner Jugend hier eingelebt.“
Text · Bild: Lars Peter Schwarz

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