
„Fiassar Osterspiel“ in St. Mang
Nachdem es 2022 mit drei ausverkauften Vorstellungen und ungefähr 750 Besuchern nach den Worten von Richard Hartmann als ein „großer Erfolg mit einer grandiosen Wiedergeburt“ gefeiert wurde, geht das „Fiassar Osterspiel“ dieses Jahr erneut in feierlichem Rahmen über die Bühne.
Mit den Worten „Silete, silete – Silencium habete!“ werden die Besucher des „Theatrum Sacrum“ um die Auferstehung Christi, am Ostermontag, 21. April sowie am Freitag, 25. und am Samstag, 26. April, um 19.30 Uhr gebeten, zu schweigen und das „Heilige Spiel“ in den darauffolgenden rund eineinhalb Stunden andächtig zu verfolgen. Ganz so, wie es bis etwa Anfang des 19. Jahrhunderts der Fall war, als das religiöse Spiel im Zuge der Säkularisation aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwand.
Vor wenigen Jahren wurde es von dem Füssener Kulturmanager Hartmann und dem Historiker Prof. Dr. Klaus Wolf wiederentdeckt. Nun wird das Osterspiel zum zweiten Mal in enger Zusammenarbeit zwischen dem Verein Füssener Festtage Alter Musik mit der Universität Augsburg, der Pfarreiengemeinschaft Füssen und dem Theater- und Kulturverein Füssen in einer Neuinszenierung umgesetzt.
Von hochkarätigen Musikern aus dem Bereich der Alten Musik aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA unter der Leitung von Sabine Lutzenberger sowie Sängern und Laienschauspielern aus Füssen und Umgebung dargeboten, bringt das „Fiassar Osterspiel“ ein „Ereignis mit überregionaler Strahlkraft in die Lechstadt, das zudem die Erinnerung an das mehr als tausend Jahr währende Erbe der Benediktinermönche bewahrt“, freut sich Hartmann.
Ursprünglich zielte es vor allem darauf ab, der damals größtenteils analphabetischen Bevölkerung die christliche Heilslehre visuell und erlebbar nahe zu bringen. So wurde das einst in Form eines Skriptes vom Füssener Kloster St. Mang um das Jahr 1450 erworbene Osterspiel von da an regelmäßig von den Mönchen zur Aufführung gebracht.

„Das war sehr populär und zu dieser Zeit beliebt“, erklärt Hartmann, der die Gesamtleitung innehat. Gemeinsam mit Prof Dr. Klaus Wolf ist er Initiator der neuinszenierten Eigenproduktion. Die Regie hat die Dramaturgin Miriam Dunja Westerdoll. Prof. Dr. Wolf ist für die Idee und wissenschaftliche Konzeption verantwortlich. Mit fast 50 auf und hinter der Bühne mitwirkenden Akteuren steht der musikalische Part heuer im Vergleich zu 2022 noch deutlicher im Vordergrund.
Die diesjährigen Aufführungen finden auf einer erneuerten Bühne statt, die näher am Publikum platziert ist. Sie befindet sich zwischen dem ersten Säulenpaar im Kirchenschiff und bietet dadurch mehr Besuchern direkten Blick auf das in fünf Szenen gebotene darstellerische Geschehen.
Info:
Termine: Ostermontag, 21. April, Freitag, 25. April und Samstag, 26. April, jeweils um 19.30 Uhr
Ort: Stadtpfarrkirche St. Mang, Magnusplatz, 87629 Füssen
Eintrittspreise: je nach Kategorie 6 bis 34 Euro; Rollstuhlfahrer und deren Begleitung erhalten 50% Ermäßigung
Vorverkauf: www.fuessener-festtage-alter-musik.de; vorstand@fuessener-festtage-alter-musik.de; Allgäuer Heimatwerk, Drehergasse 40½, 87629 Füssen, Tel. 08362/9299325
Text: FA/pm · Fotos: Archiv





