
König Max II.: Wissenschaft und Kunst
Der am 28. November 1811 geborene dritte bayerische König Maximilian II., Vater des wohl berühmtesten Wittelsbachers Ludwig II., kam auf Wunsch seines Großvaters als erster Wittelsbacher der Königslinie in München zur Welt.
Der junge Mann, der sich selbst „stolz einen konstitutionellen König“ nannte und häufig auch als Bürgerkönig beschrieben wird, wurde bereits vor seinem Studium in Göttingen und Berlin sehr liberal erzogen. Schon in seiner Kronprinzenzeit ließ er sich Gutachten zur Förderung der Wissenschaften erstellen und entwickelte bereits zu Beginn seiner Regierungszeit zielgerichtete Methoden, diese umzusetzen.
Einer seiner ersten Schritte zur Verwirklichung seiner Ziele war die Berufung – zumeist preußischer – Gelehrter an den bayerischen Hof. Diese wurden meist in den Wintermonaten eingeladen, um dort während der sogenannten „Symposien“ einen der Fortbildung und dem Austausch dienenden Abend zu verbringen.
Auch die Gründung des Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst, der noch heute in Bayern vergeben wird und noch vor dem Bayerischen Verdienstorden die höchste Auszeichnung im Freistaat darstellt, geht auf die frühen Regierungsjahre Maximilians II. zurück. Der Orden, der am 28. November 1853, Maximilians 42. Geburtstag, gegründet wurde, versteht sich bis heute nicht nur als Auszeichnung, sondern – ganz im Sinne des Stifters – auch als eine Gemeinschaft, die sich regelmäßig zum Austausch, etwa in Form von Vorträgen und Diskussionen, trifft. Aufgeteilt werden die Träger noch heute in die beiden Bereiche Wissenschaft und Kunst.
Beispiele für berühmte Träger sind in der Wissenschaft: Jacob Grimm, Carl Friedrich Gauß, Alexander von Humboldt, Justus von Liebig, Georg Simon Ohm und Leopold Ranke. In der Kunst: Moritz von Schwind, Hans Christian Andersen, Friedrich Hebbel, Carl Friedrich Lessing und Richard Wagner.
Maximilians II. Interessensschwerpunkt lag vor allen Dingen in der sich erst im 19. Jahrhundert als akademische Disziplin entwickelnden Geschichtswissenschaft; seine bevorzugte Thematik war das Mittelalter. Entsprechend dieser Vorliebe erwarb er auch die ehemalige Ritterburg Schwanstein, die er im Stil der Neugotik zur Jagd- und Sommerresidenz seiner Familie ausbauen ließ.
Für die Innenräume des heutigen Schlosses Hohenschwangau entschied sich Maximilian für einen streng vorgegebenen Themenkatalog, den er beschrieb als seinen Wunsch, „die größten, wenn möglich auch zugleich malerischsten, poetischsten Momente aus der Weltgeschichte malen zu lassen“ und die „größten Momente der bayerischen Geschichte“. Viele der Bildentwürfe stammten von Moritz von Schwind. Umgesetzt von verschiedenen Künstlern, zieren heute mehr als 90 Wandgemälde die Räumlichkeiten des Schlosses.
Mehr zu diesen Wandgemälden erfahren Sie am diesjährigen 214. Geburtstag Maximilians II., am 28. November 2025, um 17 Uhr auf Schloss Hohenschwangau bei der Sonderführung:
„König Maximilian II. und wie seine Passion für die Wissenschaft die Gemälde im Schloss Hohenschwangau geprägt hat.“
Eintrittskarten erhalten Sie auf schriftliche Anfrage per E-Mail an events@hohenschwangau.de zum Preis von 26,50 € pro Person (die Führung richtet sich an Personen ab 18 Jahren).
Abholung der Tickets am Besuchstag im Ticket Center in Hohenschwangau.
Text: Louise-H. Meinicke, Kulturvermittlerin im
Museum der bayerischen Könige
Foto: Wikipedia



