Eine musikalische Neuinterpretation des Füssener Totentanzes
ES BLEIBT NICHTS ZU SAGEN
Eine musikalische Neuinterpretation des Totentanzes: Der Füssener Michael Eggensberger und der Vorarlberger Mario Bergamasco holen das Thema des Totentanzes in die Gegenwart, in eine Gegenwart nach Auschwitz, nach Erfindung der Atombombe und in eine Gegenwart, in der eine globale Klimakatastrophe droht.
Das Zitat von Samuel Beckett „Es bleibt nichts zu sagen“ ist Programm: Der Tod wird in seiner Unbegreiflichkeit und Unbeschreibbarkeit behandelt. Und so unbegreiflich und unausweichlich der Tod uns auch gegenübertritt, so sehr betrifft er uns auch, weniger auf einer rationalen, als vielmehr auf einer persönlichen Ebene.

In der Gegenwart angesiedelt, bewegt sich das Stück musikalisch zwischen Post-Metal, Dark Jazz und Neuer Musik. Die Komposition versucht, einen Raum für das individuelle Erleben zu öffnen. Sie besteht aus einer Grundbesetzung, Bariton-E-Gitarre, Jazz-Schlagzeug sowie Kontrabass, ergänzt um einen vierstimmigen Bläsersatz und Textfragmente, die eingesprochen werden. In diesem sind Versteile des Füssener Totentanzes von Jakob Hiebeler mit Ausschnitten aus Texten des Schriftstellers Samuel Beckett vermischt. Der Bläsersatz stellt Bezüge zu traditionellen Elementen her, etwa durch klassische Satztechnik und Anlehnungen an die Fugentechnik des Barock. Neben Momenten der Konfrontation ist das Werk von wiederkehrenden, meditativen Elementen geprägt, die der Innenschau des Publikums einen Raum eröffnen sollen. Dazu zählen drei ausgedehnte Orgelstücke.

Das Gesamtprojekt legt Wert auf einen Bezug zu Füssen. Es sind Künstlerinnen und Künstler aus Füssen beteiligt. Nicht zuletzt bezieht sich die Komposition auf den Füssener Totentanz in der Annakapelle im ehemaligen Benediktinerkloster St. Mang.
Heute ist die Annakapelle mit dem Totentanz des Füssener Künstlers Jakob Hiebeler Teil des Museums der Stadt Füssen. Geschaffen im Jahr 1602, ist es der älteste erhaltene Totentanz Bayerns.
Als bedeutendes Thema der bildenden Kunst seit dem 15. Jahrhundert und insgesamt als Genre stellt dieser Bilderzyklus die Macht des Todes über das Menschenleben dar, insbesondere angesichts existenzieller Erfahrungen wie Kriege oder Epidemien. Ins Bild gesetzt wird er als Reigen oder Tanz, bei dem Repräsentantinnen und Repräsentanten der spätmittelalterlichen Ständegesellschaft dem Tod begegnen, vom höchsten geistlichen Würdenträger bis zum einfachen Bauern.
Uraufführungen
- und 15. November 2025,
Beginn 20 Uhr · Einlass ab 19 Uhr
in der „Alten Kantine“ (ehem. Hanfwerke)
Ticketpreise
35 € regulär, 25 € Personen mit Schwerbehinderung,
20 € Schülerinnen/Schüler | Studentinnen/Studenten
Ticketverkauf
Ab Mittwoch, 15. Oktober
Im Museum der Stadt Füssen, Lechhalde 3
Bis 9. Nov.: Di. bis So. 10–17 Uhr
In der Tourist Information Füssen, Kaiser-Maximilian-Platz 1
Mo. bis Fr. 9–17 | Sa 9–13 Uhr
Im Café Ifni, Brunnengasse 21
Mo. 11–18 | Di. bis Sa. 9–18 Uhr
Veranstalter
Museum der Stadt Füssen
Lechhalde 3, 87629 Füssen
www.museum.stadt-fuessen.de
in Zusammenarbeit mit der Kulturinitiative Füssen e. V.
Anlässlich der Uraufführung präsentiert das Museum der Stadt Füssen in der Annakapelle bis Ende November das Werk „Totentanz“ von Robert Wilhelm. Es tritt in einen Dialog mit dem historischen Totentanz von Jakob Hiebeler.
Führungen in der Annakapelle
Freitag, 14. November und Freitag, 21. November 2025,
jeweils 13.30 Uhr
Museumseintritt: 6 Euro, 5 Euro ermäßigt
Text: Museum der Stadt Füssen · Fotos: Simon Toplak



