
Landrätin Maria Rita Zinnecker tritt 2026 nicht mehr an
Landrätin Maria Rita Zinnecker wird sich bei der Kommunalwahl 2026 nicht mehr um das Amt der Landrätin im Ostallgäu bewerben. Ihre Gründe verrät Zinnecker in einer persönlichen Erklärung.
„Auf die Frage, ob ich noch einmal für das Amt der Landrätin des Ostallgäus kandidieren werde, habe ich im Dezember in einem Presseinterview mit „Bis zum Sommer wissen wir mehr“ geantwortet. Seitdem hat meine Leidenschaft für das Amt mit meiner Vernunft gerungen: Die Leidenschaft hat ja gesagt – die Vernunft hat Bedenken angemeldet. Jetzt schaffe ich Klarheit mit der Entscheidung, mich bei der nächsten Kommunalwahl nicht mehr zur Wahl zu stellen.
Das Amt der Landrätin ist eines der schönsten, das man in Bayern haben kann. Für mich war es der Höhepunkt meiner gesamten beruflichen Karriere. Die Entscheidung, nicht mehr weiterzumachen, habe ich mir nicht leichtgemacht. Aber wie viele Menschen in meinem Umfeld und im Landkreis bereits wissen, kam vor rund einem Jahr überraschend eine neue große persönliche Herausforderung auf mich zu: die schwere Erkrankung meines Mannes. Deren Entwicklung ist in den nächsten Jahren nicht absehbar und erfordert vor allem viel Kraft und Zeit. Außerdem hat sie mir bewusstgemacht, wie wichtig die Gesundheit ist – auch meine eigene. Und wieviel Energie und Kraft eine weitere Wahlperiode kosten würde, die sechs Jahre dauert, weiß keiner so gut wie ich.
Es hat mich unglaublich motiviert, dass mir die Bürgerinnen und Bürger des Ostallgäus 2014 ihr Vertrauen ausgesprochen haben. Mit großem Respekt bin ich gestartet: vor der Verantwortung, die mir übertragen wurde, und den Aufgaben, die vor mir lagen. Die vergangenen elf Jahre empfinde ich als unglaublich bereichernde Zeit mit vielen schönen Momenten und interessanten Begegnungen auf allen Ebenen – insbesondere mit den Menschen in meinem Landkreis. Es war eine Zeit mit Gestaltungsspielraum, Umsetzung von Projekten und vielen Erfolgen. Es waren aber auch große Herausforderungen dabei, die nicht vorhersehbar waren. Gemeinsam mit dem Ostallgäuer Kreistag und den Mitarbeitenden des Landratsamtes ist es mir gelungen, den Landkreis und das Landratsamt weiterzuentwickeln und auch große Veränderungen und Krisen zu meistern.
Schon heute steht für mich fest: Der Abschied wird mir schwerfallen. Den Bürgerinnen und Bürgern im Ostallgäu verspreche ich bis dahin: Bis zum Ende dieser Wahlperiode am 30. April 2026 werde ich mein Amt mit meiner ganzen Kraft ausüben. Auch werde ich meine langjährigen Erfahrungen als Bezirksrätin im Bezirkstag zum Wohle des Landkreises weiterhin einbringen. Ich danke allen, die mich in den vergangenen Jahren begleitet, unterstützt und inspiriert haben – und freue mich auf die gemeinsame Zeit, die noch vor uns liegt.“
Text · Foto: Zinnecker



