KulturLeben

Die neue Theatersaison: Erstmals auch in Schwangau

„Der Vorverkauf für den Saisonstart 2025 läuft“, so Uli Pickl bei einem Probenabend im „Haus Hopfensee“ (Höhenstraße 14). Der Theaterchef studiert hier mit der neuformierten Spielerschar den Dreiakter „Die Glocken von Peter und Paul“ ein.

Das heitere Stück – die Handlung ist wie fast im richtigen Leben angesiedelt – kam im Jahr 2011 auf der schon 1998 hier gegründeten privaten Wirtshausbühne zur Uraufführung, Einmal mehr verkörpert Max Fischer die Rolle als Dorfpfarrer. Dieser Geistliche bittet die Gemeinderäte, die sich am Stammtisch mit dem Bürgermeister über eine lukrative Geschäftsidee informieren, im ersten Akt um eine großzügige Geldspende. Grund: der historische Glockenturm ist eingestürzt. Somit stellt sich im Wirtshaus die Frage: Sollten die drei immer durstigen Gemeinderäte die von einem zugereisten Investor angebotene Diskotheken-Beteiligung mit einem Euro-Betrag im fünfstelliger Höhe möglich machen oder mit der Kirchenverwaltung Geldmittel für eine neue Glocke einsetzen?

Die inständig vorgetragene Bitte des Pfarrers bleibt ungehört. Die Gemeinderäte geben sich gegenüber Hochwürden als bettelarme Schlucker aus, die nur über Kleingeld für den Klingelbeutel verfügten. Da kommt dem Hilfskellner Thomas eine Idee, die er als ausgebildeter Elektriker umsetzen könnte: Wenn im Gasthaus gelogen und betrogen wird, erklingt regelmäßig ein wie von Geistes- oder Gotteshand ferngesteuertes Glockenläuten.

„Was sich an Turbulenzen ab dem zweiten Akt vor den Kulissen abspielt, soll hier nicht verraten werden, nur soviel: es geht zur Freude unseres Publikums chaotisch zu“, verrät Pickl, der wieder in der Hauptrolle als schlitzohriger Bürgermeister zu erleben ist. In seiner Neuinszenierung des Stücks „Die Glocken von Peter und Paul“ fließt viel Hopfener Lokalkolorit ein. Das gilt selbstverständlich auch für das quasi inhaltsgleiche Stück „Die Glocken von Sankt Coloman“, mit dem die Spielzeit im Schlossbrauhaus Schwangau in der Partnerschaft mit Andreas Helmer eröffnet wird.

„Nach 25 Jahren Theateraufführungen im „Haus Hopfensee“ spielen wir erstmalig auch auf der anderen Seite des Lechs“, freut sich Pickl. Mit dem Schwangauer Wirt Andreas Helmer und Tourismusdirektor Florian Hoffrohne hatte er auf die vereinbarte Kooperation im Kulturbereich angestoßen. Uli Pickl erklärt weiter: „Im großen Saal des Schlossbrauhaus Schwangau werden künftig die meisten Theaterabende stattfinden. Zur Premiere laden wir hierher am Donnerstag, 8. Mai, 20 Uhr ein.“

Mit Uli Pickl und dem vielseitigen Urgestein Max Fischer – er tritt seit der Gründung der privaten Wirtshausbühne in unterschiedlichen Rollen auf – stehen vier weitere Stammkräfte sowie ganz neue Mitspieler auf der Bühne. Ihr Theaterdebüt geben beispielsweise Tanja Kunz und Silvio Kowalczuk, die mit jungem Schwung zur erfahrenen Spielerschar kommen. „Weil wir bis zum 16. Okrober zu insgesamt 16 Aufführungen wechselweise in Schwangau und Hopfen einladen, sind auch Doppelbesetzungen notwendig. Wir freuen uns auf neue Gesichter“, sagt Pickl, der als Regisseur gern und intensiv mit zusätzlichen Mitspielern arbeitet.

Text: FA/pm · Fotos: Allgäu Bild, Rieden am Forggensee, Werner Hacker

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