
Ausbruch der Maul- und Klauenseuche
Veterinäramt rät zur Erhöhung der Sicherheitsmaßnahmen
Am 10. Januar 2025 hat das Friedrich-Löffler-Institut den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in einem Bestand von Wasserbüffeln in Brandenburg bestätigt. Deutschlandweit sind für Bestände mit Klauentieren und Lebensmittelunternehmen weitreichende Handelsbeschränkungen die Folge. Für das Ostallgäu mit seiner hohen Rinderdichte rät das Veterinäramt, Biosicherheitsmaßnahmen für Tierbestände deutlich zu erhöhen und Tierbewegungen auch innerhalb Deutschlands zu überdenken.
Beispiele zur Erhöhung der Biosicherheit sind die Reinigung und Desinfektion von Schuhen vor Betreten der Ställe, Kleiderwechsel und betriebsinterne Schutzkleidung, abgeschlossene Futter- und Einstreulagerung, verschließbare, leicht zu reinigende und desinfizierende Kadaverbehälter, die Schadnagerbekämpfung sowie Zutrittsbeschränkungen betriebsfremder Personen.
Landwirtinnen und Landwirte können damit einen wichtigen Beitrag leisten, um ihre Bestände zu schützen und eine weitere Ausbreitung verhindern. Für Fragen rund um das Thema Maul- und Klauenseuche steht das Veterinäramt Ostallgäu unter 08342 911-213 zur Verfügung.
Hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren
Seit 1988 galt Deutschland als frei von der MKS. Mit dem Ausbruch in Brandenburg hat die Bundesrepublik ihren Freiheitsstatus verloren. Folglich können Veterinärzertifikate für tierische Produkte und lebende Tiere kaum noch ausgestellt werden. Die Niederlande und Italien verbieten bereits den Import von lebenden Tieren aus Deutschland. Weitreichende Sperren von Exporten in Drittländer sind bereits eingetreten beziehungsweise zu erwarten.
Derzeit kann noch nicht abgeschätzt werden, ob es sich um einen Einzelfall handelt oder ob weitere Bestände mit dem Virus infiziert wurden. Mit Nachdruck sind die Landesbehörden, der Bund und auch die zuständigen Labore dabei, die hoch ansteckende Tierseuche einzudämmen und sie arbeiten daran, den Ursprung des Eintrags aufzuklären. Tiere aus ersten Kontaktbeständen mussten bereits unschädlich gemacht werden.
Die MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine. Auch wildlebende Paarhufer und Schwielensohler (Kameliden) können an MKS erkranken. Pferde sind nicht empfänglich. Für den Menschen ist das Virus ungefährlich, es gibt nur seltene Berichte über Ansteckungen. Pasteurisierte Mich und Fleischprodukte können auch im Fall eines Seuchenzuges durch den Menschen konsumiert werden.
Die Übertragung auf die empfänglichen Tierarten erfolgt in der Regel durch direkten Kontakt. Das Virus ist in der Umwelt sehr stabil. Kontaminierte unbelebte Objekte wie Kleidung und Fahrzeuge, Ausscheidungen oder Produkte wie Milch, Fleisch oder Samen können das Virus weitergeben. Eine Übertragung über die Luft ist über weite Distanzen möglich.
Text : FA/pm LRA Ostalgäu



