Schlossromantik und Natur pur: unterwegs zwischen Schlössern und Seen
Ludwigs Lieblingsplätze
Ein besonderes Highlight in der Gegend rund um Füssen markiert der Drei-Schlösser-Weg. Die Tour beginnt am Hohen Schloss von Füssen im Zentrum der Kneippkurstadt mit der Filialgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlung. Über die Lechbrücke geht es zum Aussichtspunkt Kalvarienberg mit weitem Blick übers Allgäuer Voralpenland. Vorbei an Schwan- und Alpsee, laufen Wanderer bis in den Ort Hohenschwangau unterhalb der Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein.
Wer noch mehr zu den Lieblingsplätzen des naturverbundenen Märchenkönigs wissen will, unternimmt den Ausflug mit einem Wander-Guide: Die geführte König-Ludwig-Wanderung findet von April bis September an jedem zweiten Freitag statt. Extra-Tipp: Der Ort Hohenschwangau beherbergt auch das sehenswerte Museum der Bayerischen Könige. Eintrittskarten für beide Wittelsbacher-Residenzen und das Museum gibt’s (auch online) im örtlichen Ticketcenter.
Königliche Erfrischung
Wen es nicht allzu sehr in die Höhe zieht, für den ist der etwa fünf Kilometer lange Alpsee-Rundweg vor allem während der warmen Sommermonate eine Alternative. Bei dieser gemütlichen, zweistündigen Wanderung, die sich auch für Familien mit Kindern eignet, führt der Weg einmal rund um das idyllische Gebirgsgewässer. Schon als Fünfzehnjähriger soll Ludwig II. es übrigens in einer rekordverdächtigen Zeit von 22 Minuten durchschwommen haben.
Tatsächlich nutzte die königliche Familie den See während ihrer Sommerfrischen auf Schloss Hohenschwangau zum Baden, Angeln und Rudern. Auch heute noch bietet er an heißen Tagen eine willkommene Abkühlung – und zählt obendrein zu Deutschlands saubersten Seen. Füssen-Urlauber können es den Wittelsbachern gleichtun und ein Boot mieten. Von dort haben sie immer wieder reizvolle Ausblicke auf Neuschwanstein und Hohenschwangau, wo sich auch eine besondere Adresse für historisch Interessierte findet: Im Museum der Bayerischen Könige ist die Geschichte der Wittelsbacher vom Mittelalter an genau dokumentiert.
Erfahrenen Wanderern bietet die gut 17 Kilometer lange Tegelberg-Runde die sicherlich spannendste Möglichkeit, den Spuren der Wittelsbacher zu folgen. Einst beliebtes Ausflugs- und Wanderziel der bayerischen Königsfamilie, hat sich am Tegelberg vor allem König Maximilian II., Vater von Ludwig II., mit Bauwerken verewigt: So wurde die Raststation Tegelberghaus auf 1.720 Metern ursprünglich als königliches Jagdhaus erbaut.
Der Märchenkönig selbst kehrte ebenfalls regelmäßig dort ein. Das südlich vom Tegelberg gelegene Berggasthaus Bleckenau ließ Maximilian II. für seine bergbegeisterte Frau Marie als „Schweizerhaus“ entwerfen, ebenso wie die oberhalb von Schloss Neuschwanstein gelegene Marienbrücke. Wegen Sanierungsarbeiten dort sowie am Steig durch die Pöllatschlucht musste die Routenführung der Tegelberg-Runde geändert werden: Nach dem Aufstieg von der Bergbahn-Talstation über den Schutzengelweg zum Tegelberghaus führt der Abstieg aktuell einmal über dieselbe Strecke zurück, oder geht über den Ahornreitweg in Richtung Bleckenau hier an der Pöllat entlang und über Neuschwanstein und die Ortschaft Hohenschwangau zurück zum Startpunkt beziehungsweise mit der Tegelbergbahn bergauf oder bergab.

Königliche Schwarzenberg-Runde
Eine Radtour auf den Spuren des bayerischen Märchenkönigs: Vom Schwanseepark, wo er einst das Reiten gelernt hat, über das Schloss seiner Kindertage auf die Fürstenstraße, die Ludwig II. winters im (elektrisch!) beleuchteten Pferdeschlitten zu befahren pflegte. Und auch die übrigen Wegstationen sind durchaus königlich.
Wo sich heute am Schwansee artenreiche Orchideenwiesen erstrecken, ließ Maximilian II. im 19. Jahrhundert einen Landschaftsgarten im damals populären „englischen Stil“ anlegen, inklusive Reitbahn für seine Söhne Ludwig und Otto. Schloss Hohenschwangau und dem Museum der Bayerischen Könige gegenüber erhebt sich Schloss Neuschwanstein, Ludwigs spektakulärster Schlossbau und Magnet für millionen Besucher. Am Beginn der Fürstenstraße lohnt sich ein kurzer Fußabstecher zum Alpsee-Aussichtspunkt Pindarplatz, der seinen Namen königlicher Griechenlandbegeisterung verdankt.
Der bis heute bestehende „Gutshof zum Schluxen“ (keine Einkehrmöglichkeit), südwestlich am Fuß des Schwarzenbergmassivs gelegen, wurde damals von Ludwig und seiner Mutter Marie gerne besucht. Kurz vor Schluss der Tour erreichen Sie den Lechfall, wo Maxsteg und Königsbüste an Ludwigs Vater erinnern, und radeln über die Theresienbrücke (natürlich auch nach einer Wittelsbacherin benannt) in die Füssener Altstadt.
TIPP:
Ein Abstecher in das Walderlebniszentrum Ziegelwies ist nicht nur für die Kleinen ein schöner Ausgleich.
Text · Fotos: FA



