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Burkert & Barth: Ein Friseurgeschäft mit nachhaltigen Ideen

Beim Betreten des Friseurgeschäfts „Burkert&Barth“ scheint es, als würde an einem glänzenden Frühlingstag die Sonne aufgehen. Der hell erleuchtete Salon ist stimmig eingerichtet, die weiße Theke leuchtet und in den schwarz umrahmten Regalen stechen einzelne Farbtupfer in Form von Kosmetika, Haarpflegeprodukten und vereinzelten Dekorationselementen hervor.

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Mit einem strahlenden Lächeln empfangen hier die beiden Friseurmeisterinnen Kim Burkert und Kristina Barth ihre Kundschaft. Vor drei Jahren haben die beiden das Friseurgeschäft von Burkerts  Mutter Carmen Möglich übernommen und starteten in eine abenteuerliche Reise. Eine große Verantwortung, die nun auf den Schultern der jungen Frauen liegt.

Doch eines möchten beide betonen: „Alles was wir hier machen, machen wir mit Liebe.“ Der Salon feiert heuer sein 10-jähriges Bestehen und ist für Burkert und Barth wie ein zweites Zuhause. Dasselbe gilt für Birgit Mack. Seit mehr als drei Jahren arbeitet sie im Laden mit und überzeugt ihre Chefinnen immer wieder aufs Neue: „Wir sind ein eingespieltes Team, das sich sehr gut ergänzt.“

Sich für eine Vier-Tage-Woche zu entscheiden sei kein leichter Schritt, allerdings notwendig gewesen. Auf jeden Kunden individuell einzugehen und stets ein bisschen mehr zu geben als erwartet, dafür stehe Burkert&Barth. „Ein Kunstwerk braucht Zeit und jeder, der zu uns kommt, hat diese Zeit verdient“, betont Burkert. „Wir gehen auf jeden Kunden individuell ein und geben unser Bestes“, fügt Kristina Barth hinzu.

Ein Termin bei den Friseurmeisterinnen soll eine schöne Auszeit sein. „Wir machen hier keine Fließbandarbeit.“ Auch wenn das Geschäft samstags und montags geschlossen ist, die Arbeit geht für jede der beiden weiter. Die Tage sind nötig, um die Woche aufzuarbeiten. Fahrten zum Wertstoffhof, beim Putzen selbst Hand anlegen, die Buchhaltung, Bestellungen – an vieles müssen die beiden Unternehmerinnen nun denken.

Um ihrem eigenen Anspruch zu genügen und sich weiter zu spezialisieren, besuchen sie außerdem regelmäßig Fachseminare, die in der Regel an Montagen stattfinden.   

Die hellblonde Kristina Barth scheint neben ihrer Kollegin regelrecht brav. Kim Burkert gehört definitiv zu den Farbakzenten im Geschäft: mit einer frechen, aktuell violetten Kurzhaarfrisur, der farbigen Brille und zahlreichen Tattoos ergibt sich ein stimmiges, keckes Gesamtbild. Ein ungleiches Paar und doch verbindet sie eine geschäftliche Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe, kombiniert mit einer langjährigen, ehrlichen Freundschaft.

„Ich sage immer, wir sind wie ein altes Ehepaar“, lacht Kristina Barth. Eine harmonische Zusammenarbeit funktioniere durch eine klare Aufgabenteilung: „Kristina macht alles was mit Social Media zu tun hat, ich bin eher für die Finanzen zuständig“, erklärt Kim Burkert und ihre Kollegin wirft ein: „Wir können uns dabei zu 1000 Prozent aufeinander verlassen.“ Darüber hinaus wird über alle Belange rund um ihren Laden ehrlich miteinander gesprochen. „Ohne Kommunikation läuft nichts.“

Nach der Arbeit gehen sie auch gerne mal gemeinsam eine Runde Radfahren, springen in den See und holen sich noch ein Eis oder setzen sich noch gemütlich vor den Laden, um den Tag ausklingen zu lassen. Die gute Zusammenarbeit lässt nicht nur Birgit Mack, Kristina Barth und Kim Burkert gerne in den Salon kommen.

„Wir schätzen an unseren Kundinnen und Kunden, dass sie ein ehrliches Interesse an uns haben.“ Viele seien dem Salon seit einigen Jahren treu und nicht selten dürfen sich die Friseurinnen über kleine Geschenke freuen. Wie von Beginn an wird im Friseurgeschäft am Hopfener Dreieck großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt.

So steht unübersehbar das „Handtuch-Schwein“ auf der Theke. Die Idee ist so simpel wie wertvoll: Wer sein sein eigenes Handtuch zum Termin mitbringt, spart Ressourcen und für jedes mitgebrachte Tuch werfen die Friseurinnen einen Euro in das Schweinchen. Der Erlös wird dann an eine gemeinnützige Organisation gespendet. 

Das Thema Digitalisierung geht auch an einem Friseursalon nicht vorüber. Dazu gehört die Online-Terminvergabe. Mit nur wenigen Klicks zum nächsten freien Termin. „Das gefällt vor allem Männern“, weiß Kim Burkert. Für den laufenden Betrieb eine große Erleichterung, da sich das Trio mehr auf die anwesenden Kunden konzentrieren kann da das Telefon seltener klingelt.

Einziges Manko daran: Es können keine Farbleistungen gebucht werden. Die Planung ist zu individuell und muss persönlich oder telefonisch abgesprochen werden. Definitiv möchten sich die Haarkünstlerinnen weiter spezialisieren und Seminare besuchen. 

Aktuell spielen die beiden Geschäftsinhaberinnen mit dem Gedanken, einzelne ausgewählte Exklusivtermine anzubieten. In zwei oder vier Stunden im Paket ist dann jeweils eine der beiden Friseurmeisterinnen, je nach Verfügbarkeit, an einem Samstag oder Montag im Salon und verwöhnt die Kundin ganz nach ihren Bedürfnissen. Ein Paket für die Haare und die Seele.

Für Männer ist gedacht, ein ähnliches, zeitlich aber eher auf eine Stunde begrenztes Angebot zu erstellen. Nicht zuletzt da Kim Burkert zum Friseurgeschäft auch Dozentin an der Meisterschule in Neu-Ulm ist, würde sich das Team über einen Auszubildenden oder eine Auszubildende freuen.

„Wir würden dabei viel mit Haarfirmen zusammenarbeiten, den jungen Menschen auf Schulungen und Seminare schicken.“ Früh dürfe sich ein Azubi von Burkert&Barth spezialisieren und seiner Leidenschaft nachgehen. Auch eine Teilzeitkraft wäre willkommen. Voraussetzung ist nur, dass die Person ihren Job leidenschaftlich gerne macht, gut ins Team passt und es durch sein Können ergänzt.

Hopfener Straße 2 
87629 Füssen 

Tel.: 08362 / 9296696

Öffnungszeiten: 
Dienstag bis Freitag 8 bis 18 Uhr

Text: Selma Hegenbarth · Fotos: Sabina Riegger (3), Burkert & Barth (1)

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