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„Zeamad goht’s 2023“, die Mitmach-Konferenz im Allgäu

Vernetzen. Machen. Aktiv werden.

Machen ist wie wollen, nur krasser. Machen zum Beispiel, dass im Allgäu mehr solidarisch geackert wird. Dass der öffentliche Nahverkehr endlich in die Spur kommt. Oder dass die Arbeit Sinn macht und nicht nur Geld bringt. Wie sich das – und vieles andere – verwirklichen lässt, darum geht es bei der großen Allgäuer Mitmach-Konferenz „Zeamad goht’s 2023 “. Sie will am 6. und 7. Mai 2023 im Seminarhaus Sulzbrunn Menschen, Organisationen und Unternehmen zusammenbringen, die sich für einen Wandel im Allgäu engagieren. Gemeinsam sollen sie dort konkrete Projekte für eine ökologisch nachhaltige, sozial gerechte und sinnerfüllte Zukunft im Allgäu anstoßen.

„Wir laden zu unserer Konferenz Menschen ein, die zusammen etwas bewegen wollen im Allgäu“, sagt Lilli Dietz von der Plattform Allgäu FairNetzt. „Sie können auf dem Markt der Möglichkeiten regionale Initiativen, Organisationen und Macher kennenlernen und mit ihnen ins Gespräch kommen.“ Oder sie werden an einem der Thementische aktiv. Das sind Workshops zu konkreten Themen aus den Bereichen Wirtschaft & Finanzen, sozialer Zusammenhalt, Energie & Verkehr sowie Ernährungssystem.

Unterstützt von Thementisch-Paten diskutieren die Menschen dort eineinhalb Stunden lang konkrete Fragen und suchen gemeinsam nach Lösungen. Etwa wie Gemeinden sich selbst mit regenerativer Energie versorgen können oder wie sich neue Wohnformen wie Tiny-Häuser oder Bauwägen verwirklichen lassen.

„Mit den Thementischen wollen wir Samen legen, die zu konkreten Projekten heranwachsen“, erläutert Lilli Dietz. Im Herbst soll dann auf einer weiteren Veranstaltung die Ernte eingebracht – und Neues geplant werden. Damit der Wandel weitergeht. „Die Mitmach-Konferenz ist eine wunderbare Gelegenheit, gemeinsam mit vielen Menschen Projekte auf den Boden zu bringen und die Zukunft im Allgäu zu gestalten“, bringt es Lilli Dietz auf den Punkt. Organisiert wird „Zeamad goht’s“ von Allgäu FairNetzt und dem Förderverein Sulzbrunn zusammen mit vielen ehrenamtlichen Helfern. Trotzdem fallen erhebliche Kosten an.

Gleichzeitig wollen die Initiatoren interessierte Menschen mit schmalem Geldbeutel nicht durch einen teuren Eintritt abschrecken. „Wir haben uns deshalb zu einem Experiment entschlossen, erläutert Anja Voss von Allgäu FairNetzt. „Wir laden die Teilnehmer am Ende der Veranstaltung ein, einen stimmigen Beitrag für ihren Besuch zu leisten.“ Zusätzlich sprechen die Organisatoren nachhaltige Unternehmen als Sponsoren an, um die Kosten zu decken.

Und so kam’s zur Konferenz:
Das Konzept der Mitmach-Konferenz wurde vom Verein wirundjetzt e.V. am Bodensee entwickelt und 2017 in Ravensburg und 2019 in Lindau umgesetzt. Daraufhin haben sich mehrere Stiftungen zusammengetan, mit dem Ziel. 100 Mitmach-Konferenzen im deutschsprachigen Raum zu initiieren.

„Zeamad goht’s 2023“ ist eine dieser 100 Mitmachkonferenzen und selbst ein Beispiel dafür, was Vernetzungstreffen bewirken können. Im September 2019 hatte die Gemeinschaft Sulzbrunn zu einem ersten „Zeamad goht’s“ eingeladen. Über 40 Organisationen und Initiativen sowie rund 500 am gesellschaftlichen Wandel interessierte Menschen trafen sich damals zum Austauschen und Netze knüpfen.

Daraus entstanden die Plattform Allgäu FairNetzt und die Piepmatz Community in Kempten. Für die beiden Projekte gründete sich die Gemeinwohl-Gesellschaft e.V. als Trägerverein. Klar, dass die Idee der Mitmachkonferenz die Vernetzer elektrisierte und sie sich mit viel Energie aufmachten, die Konferenz ins Leben zu bringen.

Text: pm

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