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Teuflisch wilde Herausforderung

Es ist wieder soweit. Nach der Absage wegen Schneemangels 2020 und zwei Jahren Coronapause sind die meisten Vorbereitungen abgeschlossen oder liegen in den letzten Zügen. Jetzt heißt es nur noch auf ausreichend Schnee zu warten, damit am Faschingssamstag, 18. Februar, das 33. „Pfrontar“ Schalenggenrennen im Ortsteil Kappel über die Bühne gehen kann. Dafür dürften die Schlitten der zahlreichen Teilnehmer schon startbereit sein, während an der Strecke selbst noch bis kurz vor dem Startschuss gearbeitet wird. Sowohl für einheimische als auch auswärtige Zuschauer und die Schalengger selbst ist es ein wahrlich einzigartiges Spektakel, wenn sich die wagemutigen und tollkühnen Fahrer mit ihren Schlitten den steilen Hang hinunterstürzen. Kein Wunder, dass das „Pfrontar“ Schalengenrennen seit nunmehr über 30 Jahren weit über die Landesgrenzen hinaus als Schauspiel der ganz besonderen und kuriosen Art gilt. Der Faschingssamstag, an dem das Rennen traditionell stattfindet, steht deswegen bei vielen als absoluter Pflichttermin fest im Kalender.

„Neuerungen gibt es auf der Strecke keine“, bestätigt Wolfgang Bergmiller, Vorstandsvorsitzender des Kappeler Schalenggervereins. „Auch haben wir im Moment leider nicht genug Schnee, was es uns aber auch leichter macht, alle nötigen Vorbereitungen zu treffen, wie das Aufstellen von Fangzäunen, Abweisern und sonstigen sicherheitsrelevanten Dingen. Hierauf legen wir unter Federführung unseres langjährigen Streckenchefs Gerhard Maier auch ein sehr großes Augenmerk.“ So sind auch die Präsente, die alle Teilnehmer zum Dank erhalten, bereits bestellt. Um ein hohes Verkehrsaufkommen und Stauungen durch Besucher zu vermeiden, werden auch heuer wieder kostenlose Shuttlebusse von den Parkplätzen der Pfrontener Ortsteile sowie dem Bahnhof in Pfronten-Ried zur Rennstrecke in Pfronten-Kappel eingesetzt, die auch von mobilitätseingeschränkten Personen genutzt werden können. Deren genaue Fahrpläne werden rechtzeitig vor dem Rennen veröffentlicht. Anmeldungen werden unter anderem auf der Internetseite des Vereins unter www.kappelar-schalenggar.de entgegengenommen.
Indes warten die Zuschauer am Renntag nicht nur gespannt auf die Teilnehmer des Rennens. Vor allem die sogenannten „Originalen“ gelten immer als traditioneller Höhepunkt. Denn genauso wie es in früheren Zeiten üblich war, starten die „Originalen“ in alten Gewändern, während ihre Schlitten mit Heu oder Brennholz voll beladen sind. Beim Zusehen wird schnell klar, wie mühsam diese Arbeit früher gewesen sein muss. Immerhin sind die hölzernen Hörnerschlitten, die von einigen Teilnehmern auch selbst gebaut werden, etwa 15 Kilogramm schwer und werden völlig ohne Lenkhilfen und Bremsen gefahren. Dabei stecken insgesamt gut 50 bis 70 Stunden Arbeit in einem Schlitten.

Auch heuer erwartet man wieder 200 bis 250 wagemutige Herren- und Damenteams, die beim Pfrontar Schalenggenrennen an den Start gehen. Die zweiköpfigen Mannschaften müssen dabei eine rund ein Kilometer lange Strecke mit etwa 200 Höhenmetern bewältigen. Verletzungen und Blessuren bleiben dabei nicht aus, denn dass die Schlitten umkippen oder aus der Bahn geraten, ist nichts Ungewöhnliches. Schließlich ist es aber auch eine teuflisch wilde Herausforderung, der sich dabei Teilnehmer aus Spanien, den Niederlanden, den USA oder sogar Japan stellen.

Info:
Das Schalenggar-Rennen findet am 18. Februar um 12 Uhr in Pfronten-Kappel statt. Die Siegerehrung ist um circa 16 Uhr. Anschließend ist eine große Fete im Partyzelt angesagt. Anmeldeformulare gibt es unter www.kappelar-schalenggar.de.

Text: Sabina Riegger · Fotos: Hubert Riegger

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