Menschen

Wir brauchen Unterstützung

Seit sieben Jahren lebt Dušan Lepoša, der ursprünglich aus Slowenien stammt, im Allgäu. Er liebt die Natur und die Berge und genießt diese vor allem im Sommer in vollen Zügen. Doch im Juli 2022 kam es während eines Mountainbike-Ausflugs in der französischen Schweiz zu einem tragischen Unfall: Dušans fünfter Halswirbel wurde gebrochen und sein Rückenmark stark verletzt – Diagnose: Querschnittslähmung.

„Leider wurde bei dem Unfall auch das Rückenmark verletzt und aktuell ist noch unklar, wie weit sich dieses wieder erholen wird. Inzwischen kann Dušan glücklicherweise wieder selbstständig atmen, einige wenige Stunden im Rollstuhl sitzen und die Motorik des rechten Armes und der linken Schulter wird langsam besser. Weiterhin ist Dušan aber noch in allen Bereichen des täglichen Lebens inklusive Lagerung, Essen und Trinken auf Fremdhilfe angewiesen“, beschreibt Freund Michael Dodl Dušans aktuellen Zustand. Der 44-Jährige kann sich an den Unfall nicht erinnern. Was genau passiert ist, weiß er nicht. „Ich kann es nur erahnen. Auf einmal lag ich auf dem Boden und das war’s. Die paar Sekunden fehlen einfach. Ein Freund ist ein nur wenige Meter hinter mir gefahren und konnte auch nicht sagen, was passiert ist“, erzählt Dušan. Nach dem Unfall wurde er nach Genf ins Krankenhaus gebracht. Einige Tage lag er im Koma. „Es war sehr schwer ihn nach Füssen zu bringen“, erinnert sich Freund Michael Dodl nur zu gut daran. Das Hauptproblem war, dass die Krankenkasse den Transport nicht übernehmen wollte und die Krankenzusatzversicherung nicht bei Extremsportarten wie Mountainbiken greift. „Ohne meine Frau, die Orthopädin ist, hätten wir es wahrscheinlich nicht geschafft. Sie ist so oft zur AOK, bis sie eine Freigabe über 10.000 Euro gekriegt hat. Und die behandelnde Ärztin, die Dušan in der Schweiz behandelt hat, war richtig gut. Sie konnte abklären, dass die Schweiz den Notarzt stellt, weil er noch beatmet werden musste“, blickt Dodl zurück. Als die Genehmigung da war, suchten die Freunde ein Unternehmen, dass ihn transportieren konnte. Ein Hubschrauber kam nicht in Frage, weil er eine Lungenentzündung hatte und nicht selbstständig atmen konnte. Schließlich wurde ein Unternehmen gefunden, das einen Krankenwagen hatte, der so ausgestattet war wie eine Intensivstation. Dass der begeisterte Mountainbiker nun selbstständig atmen kann ist ein großer Fortschritt. „Es ist definitiv nicht wie früher. Das merke ich, wenn ich rede oder mich anstrenge. Da muss ich noch viel üben“, weiß der Slowene, der vor sieben Jahre ins Allgäu kam, um bei einer Elektroinstallationsfirma zu arbeiten. Angst, wie es weitergehen wird, hat er momentan nicht. Er ist auf die Therapie und auf sich selbst fokussiert. Seine jetzige Situation hat er akzeptiert. Für ihn ist das auch ein Fortschritt, weil er anfangs das Ganze mental nicht verarbeiten konnte. Momentan, so Dušan Lepoša sei alles noch so chaotisch in seinem Kopf. Aber, es gibt Lichtblicke, dann, wenn er wieder einen Schritt mit seiner Therapie weitergekommen ist.

Seinen Arbeitsplatz sowie seine Wohnung wurden ihm gekündigt. Wie es nun weitergehen soll, weiß er nicht. Eine zeitlang wird er noch in der Klinik bleiben. „Mit jeder Übung merke ich, dass es aufwärts geht. was die Zukunft bringt, weiß niemand. Ich bin auf jeden Fall zu hundert Prozent dabei und will es schaffen“. Michael Dodl kennt seinen Freund genau so: Willensstark und ehrgeizig und dass er aus jeder Situation das Beste herausholt. Gemeinsam mit anderen Freunden hat Michael Dodl eine Crowdfunding-Aktion auf GoFundMe, ins Leben gerufen, in der Hoffnung, 60.000 Euro für seinen Freund zusammenzubekommen. 20.000 Euro wurden bereits gespendet. Mit dem Geld soll unter anderem eine Stammzellentherapie gezahlt werden. Dušan Lepoša steht auf jeden Fall noch ein sehr langer und anstrengender Weg bevor, der mit vielen Kosten verbunden sein wird, die leider nur teilweise von der Krankenkasse übernommen werden.

„Wir versuchen ihn hierbei mit allen Kräften zu unterstützen.“ Doch allein schaffen das Michael Dodl und weitere Freunde nicht. Sie brauchen Unterstützer.
„Wir sind über jede Spende dankbar“, so die beiden Freunde. Den Link zur Spendenaktion finden Sie hier: https://gf.me/v/c/5ft6/fsdnp-querschnittlhmung-back-to-life .

Text· Bild Sabina Riegger

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