Fit & WellLeben

“Menschen für Kneipp interessieren”

Seit zehn Jahren gibt es die Kneippinsel in Hopfen am See. Auf dem Weg zum Ziel, die fünf Säulen der Kneipp-Therapie für jedermann erlebbar und erfahrbar zu machen, hat man laut Füssens Tourismuschef Stefan Fredlmeier große Fortschritte gemacht, wozu auch die bereits realisierten Projekte wie der Ruhepavillon in Weißensee oder der Mitterseepark in Bad Faulenbach zählen. „Die geplanten Trinkbrunnen in Füssen-Stadt wären weitere schöne Ergänzungen. Auch in unserem Gästeprogramm, das auch Einheimischen offen steht, vertiefen wir das Gesundheitserlebnis und diesbezügliche Informationen. Natürlich verknüpfen wir viele Infrastrukturvorhaben mit der Kneipp’schen Gesundheitslehre. Doch funktionieren sie auch davon losgelöst: als Bereicherung des Freizeitangebotes für Einheimische und Gäste”, so Fredlmeier. Füssen aktuell sprach mit dem Tourismusexperten über den Gesundheitstorurismus.

Seit zehn Jahren gibt es die Kneippinsel in Hopfen am See. Nach so einer langen Zeit können Sie sicher ein Resümee über die Frequentierung und den Nutzen für den Tourismus ziehen.
Zu der Frequentierung haben wir keine per Lichtschranke o.ä. ermittelten Zahlen, beobachten aber, dass die Kneippinsel auf ein sehr starkes Interesse stößt. Die Funktion als Insel mit integriertem Kneippbecken erschließt sich nicht auf den ersten Blick; gerade Nicht-Kneippianer müssen die Infotafel lesen, um zu verstehen, was es damit auf sich hat, oder aber man erklärt ihnen die Insel. Gerade aber dies ist der Sinn: auch Menschen für Kneipp zu interessieren, die seine Lehre vorher nicht kannten. Zugegebenermaßen ist die Kneippinsel für die eine oder den anderen einfach nur eine gute Anlage, um schöne Fotos zu machen oder sich hinzusetzen, die Füße ins Wasser hängen zu lassen und zu „chillen“. Eine Attraktion ist die Insel allemal und, so mein Eindruck, trotz anfänglicher Skepsis inzwischen in der Breite akzeptiert und als wertvoller Baustein in der (Kneipp-gebundenen) Freizeit-Infrastruktur geschätzt.

Was für einen Stellenwert hat der Gesundheitstourismus für Füssen und ist das ein Alleinstellungsmerkmal in der Region?
Die Gesundheitsangebote sind eine starke Säule im Füssen-Tourismus, selbst wenn unsere Stadt von außen betrachtet stärker mit dem Schlössertourismus in Verbindung gebracht wird. Der Kneippkurort Füssen greift dabei auf die Kompetenzen vieler Ärzte, Therapeuten, Sanatorien und Kurhotels zurück, schafft eine spezifische Infrastruktur im öffentlichen Raum und entwickelt den „gesunden Schlaf“ als profilbildende Spitzenleistung. Letzteres verdient auch am ehesten, Alleinstellungsmerkmal genannt zu werden. Niemals vergessen dürfen wir unser Krankenhaus und unsere Fachklinik Enzensberg, so dass man Füssen insgesamt als sehr starken Gesundheitsstandort betrachten darf. Auch aus touristischer Sicht liegt uns sehr viel daran, diesen Status abzusichern bzw. weiterzuentwickeln.

Welche Schritte sind noch notwendig um die Anerkennung als Kneipp-HEILBAD zu erhalten?
Aktuell warten wir auf die Einschätzung der zuständigen Fachkommission im Hinblick auf ein verkürztes und pragmatisches Verfahren für die Höherprädikatisierung zum Kneipp-Heilbad. Es war bereits ein aufwändiges Verfahren, die Prädikatisierung als Kneipp-Kurort mit allen Ortsteilen zu erreichen, da vielfach immer noch Prädikate auf einzelnen Ortsteilen liegen, obgleich die Gemeindegebietsreform Jahrzehnte zurück liegt. Wir hoffen sehr, dass wir noch dieses Jahr eine Information erhalten, welche Schritte nötig sind. An einem ausführlichen Antragsverfahren werden wir vermutlich nicht ganz vorbei kommen.

Vielen Dank für das Gespräch
Danke Ihnen für das Interesse.

Text·Foto: Sabina Riegger

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