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Meilenstein in der Brustkrebstherapie

Das Brustkrebszentrum Kaufbeuren zählt bundesweit zu einer der ersten Kliniken, die ihren Patientinnen eine schonende Methode zur Lokalisation und Markierung des sogenannten Wächter-Lymphknotens anbietet. Zum Welt-Brustkrebs-Tag am 1. Oktober 2022 klärt die Chefärztin der Kaufbeurer Frauenklinik, Dr. Daniela Dieterle, über dieses alternative Verfahren auf.

Mit bundesweit rund 70.000 Neuerkrankungen im Jahr ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Viele fürchten sich vor dieser Diagnose, doch die Heilungschancen stehen sehr gut. „Wird der Tumor frühzeitig entdeckt und ist entsprechend klein, gibt es eine Heilungschance von über 90 Prozent“, so die Chefärztin der Frauenklinik Kaufbeuren und Leiterin des Brustkrebszentrums Dr. Daniela Dieterle. Ihr Spezialgebiet ist die Brustchirurgie, sie ist von der Deutschen Krebsgesellschaft als Senior-Mamma-Operateurin gelistet – ein Zertifikat, das besonders erfahrenen Medizinern vorbehalten ist. „Wir versuchen wann immer möglich brusterhaltend zu arbeiten, was mittlerweile bei über 80% der Patientinnen der Fall ist“, so die Chefärztin.

Bei einer Brustkrebsoperation wird neben dem Tumorgewebe auch der sogenannte Wächter-Lymphknoten entfernt, anhand dessen Stadium und Streuung der Krebserkrankung bestimmt werden. Um den Wächter-Lymphknoten zu lokalisieren, wird bisher „eine schwach radioaktive Lösung (Tracer) durch einen Nuklearmediziner in die Brust injiziert“, erklärt Dieterle. Seit geraumer Zeit wendet das Brustkrebszentrum Kaufbeuren allerdings eine alternative und schonendere Methode an, die bisher von fast allen Patientinnen bevorzugt wird.

Hierbei werden magnetische Nanopartikel eingesetzt, die den Wächter-Lymphknoten einfacher und besser markieren und lokalisieren. Zusätzlich gelingt eine optische Verifizierung durch eine bräunliche Verfärbung des Lymphknotens, wodurch sich die OP-Zeit verkürzt und die Patientinnen keiner Strahlenbelastung mehr ausgesetzt werden. Das neue Verfahren „birgt nachweislich kein Risiko einer allergischen Reaktion“, so Dieterle. Auch der Ablauf gestaltet sich für das Personal und die Patientinnen einfacher. Da kein Nuklearmediziner benötigt wird und die Markierung zwischen 7 Tagen vor der OP oder kurz vor der OP erfolgen kann, reduzieren sich sowohl Wartezeiten als auch zusätzliche Wege für die Patientinnen und der OP-Termin kann generell flexibler festgelegt werden.

Brustkrebszentrum Kaufbeuren:
Das Brustkrebszentrum Kaufbeuren ist seit 2005 von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Senologie zertifiziert. Damit wird die Umsetzung der von diesen Fachgesellschaften entwickelten Leitlinien gewährleistet und die Arbeit unterliegt jährlichen Prüfungen durch externe Überwachungsgremien. Die für Patientinnen freiwillige Teilnahme an nationalen und internationalen wissenschaftlichen Studien trägt zur optimalen Versorgung von Betroffenen sowie zur ständigen Verbesserung der Behandlungskonzepte bei. Mehr Informationen gibt es unter www.brustkrebszentrum-allgaeu.de, Telefon: 08341-422002, Mail: frauenklinik@kliniken-oal-kf.de

Text · Foto: Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren

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