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Der RAD-MARATHON im Tannheimer Tal

493 Kilometer und 5 130 Höhenmeter

Lange Zeit haben Radsportler nun darauf warten müssen, bis sie endlich wieder an großen Wettfahrten teilnehmen können, um ihre Kräfte zu messen. Zum mittlerweile 12. Mal startet Anfang Juli der RAD-MARATHON Tannheimer Tal, nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause. Seit seiner Premiere im Jahr 2009 hat sich der Rad-Marathon zu einer der wichtigsten und beliebtesten Breitensportveranstaltungen der Region und weit darüber hinaus entwickelt. Immerhin haben seit Beginn mehr als 15 000 Teilnehmer unvergessliche Momente auf dem Rennrad, wie auch glückliche Emotionen im Ziel erlebt. Der RAD-Marathon vereint die sogenannten „Racer“, also die Sportiven und die Hobby- und Genuss-Radler. Dabei gilt stets das Motto „Erlebnis vor Ergebnis“. Umso größer ist die Freude, dass wieder gestartet werden kann, nicht nur bei den Fahrern, sondern auch im Organisationsteam rund um Rad-Marathon-Initiator und OK-Chef Michael Keller.

Herr Keller, in den vergangenen Jahren ist nicht nur der RAD-Marathon ausgefallen, auch der Seen Lauf und der SKITRAIL mussten virusbedingt abgesagt werden. Wie viel Zeit hatten Sie jetzt mit der Vorbereitung für den Rad-Marathon?
Wir haben so gut wie bei null wieder angefangen, organisatorisch war es durchaus eine Herausforderung, weil wir nicht genau gewusst haben, ob und wie das alles funktionieren kann. Normalerweise öffnen wir die Anmeldemasken online für alle unsere Veranstaltungen im Oktober. Da war aber Lockdown, so dass wir die Maske nun erst Mitte Februar öffnen konnten, viel Zeit blieb uns also nicht. Dank unserem Team und Netzwerk und vor allem den gut 600 Helfern, die beim Rad-Marathon im Einsatz sind, können wir das auch jetzt wieder auf die Beine stellen. Jeder ist froh, dass eine gewisse Normalität wieder einkehrt, dazu gehört vor allem auch so eine Veranstaltung wie der RAD-Marathon.

Hat sich an den Streckenverläufen und Distanzen irgendetwas verändert?
Grundsätzlich nicht, denn das Gesamtkonzept hat bisher immer hervorragend funktioniert. Was wir verändert haben, ist aber, dass wir den Startpunkt und auch den Zieleinlauf mitten in den Ort Tannheim verlegt haben, direkt vor das Gemeindehaus und die Kirche. Es geht vom Zentrum wieder ins Zentrum. In Sachen Streckenführung gibt es kleine Änderungen. Hier hat sich die lange Distanz um sechs Kilometer auf 214 verkürzt. Jungholz und Oberelleg wurden gestrichen, da wir eine neue aufwändige Streckenabsicherung organisieren müssen.
Somit sind wir zu Beginn der Tour schneller durch die Orte. Die Schleife nach Gunzesried kommt neu hinzu, bevor die Rennradler*innen über die Hörnerdorfer und dem Riedbergpass das Oberallgäu wieder verlassen. Ansonsten bleiben alle anderen Strecken der verschiedenen Distanzen gleich. Die bewährte Königsdisziplin mit 214 Kilometern und 3 500 Höhenmetern, die 129-Kilometer-Runde mit 700 Höhenmetern, die 90-Kilometer-Strecke mit 530 Höhenmetern, sowie die 56-Kilometer-Strecke mit 400 Höhenmetern.

Wie viele Anmeldungen sind bisher für den Rad-Marathon eingegangen? Werden es mehr Teilnehmer, als in den Jahren zuvor?
Tendenziell sind es bei vielen Veranstaltungen eher weniger Teilnehmer, als sonst. Wir hatten aber das Glück, dass wir schon über 1 400 Anmeldungen für die letzten beiden RAD-Marathon hatten, die die Teilnehmer nach den Absagen aber stehen gelassen haben. Momentan haben wir insgesamt etwa 2 300 Anmeldungen aus 25 Nationen. Wir rechnen in diesem Jahr mit rund 2 500 Teilnehmern. Die bisher höchste Anmeldezahl lag bei etwas über 2 000. Wir sind da also schon über der Norm und haben einen sehr großen Zuspruch, was aber auch daran liegt, dass sich der RAD-MARATHON Tannheimer Tal mittlerweile einen sehr guten Ruf hat, den wir uns schwer erarbeiten mussten.

Sehr gut angenommen wurde bisher auch immer das umfangreiche Rahmenprogramm beim RAD-Marathon, das ja schon eine Woche vorher beginnt. Was ist da diesmal alles geplant?
Auch hier bleiben wir bei unserem gewohnten und bewährten Konzept. Wir bieten sowohl für die Racer wie auch für die Sportiven und die Hobby- und Genussfahrer insgesamt vier verschiedene Leistungsgruppen an, die täglich miteinander ausfahren können. Erst vor Kurzem haben acht unserer Mitarbeiter noch eine offizielle Rennrad-Guide-Ausbildung abgeschlossen. Dazu kommen die beiden erfahrenen Ex-Rennradprofis Gerrit Glomser und Marcel Wüst, die uns schon seit einigen Jahren tatkräftig unterstützen und die die Gruppen begleiten. Die Guides geben dabei nützliche Tipps und persönliche Erfahrungen weiter, die von den Radsportlern sehr gerne angenommen werden. Zudem stehen auch wieder die Rad-Technik-Workshops und Rad-Stammtische auf dem Programm.

Wie groß ist die Bedeutung dieser Veranstaltung mittlerweile für den Tourismus geworden? Wie weit reicht der Radius des RAD-Marathons?
Im Grunde profitiert mittlerweile die gesamte Region davon, denn die Teilnehmer und Gäste sind neben dem Tannheimer Tal auch in den benachbarten Ortschaften auf tiroler und deutscher Seite untergebracht. Interessant ist aber bei der Frage, dass wir diesmal in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck eine Studie durchführen. Offizielles Thema dieser Arbeit ist, was der RAD-Marathon für die Region und in der Region auslöst. Wir freuen uns auf das Ergebnis.

Das Interview führte Lars Peter Schwarz

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