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Die erste Skitour

Lechtaler Skitouren Tage vom 16. bis 23. Januar

„Mehr Zeit für mehr Raum“ lautet das Motto: Fernab vom alpinen Skitourismus gilt das Tiroler Lechtal als weitläufiges Dorado für Tourengeher. Damit trifft die zwischen Lechtaler und Allgäuer Alpen gelegene Bergregion den Nerv vieler Wintersportler.

Laut aktuellen Erhebungen unter anderem des Deutschen (DAV) und Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) wächst die Zahl der Skitourengeher jährlich um etwa sechs bis zehn Prozent. Um Gelände und Lawinengefahren (besser) kennen zu lernen, haben der Tourismusverband Lechtal und die Arbeitsgemeinschaft Lechtal Guiding e.V. von 16. bis 23. Januar 2022 die „Lechtaler Skitouren Tage“ ins Leben gerufen. Das Angebot reicht von Lawinenkursen sowie geführten Ski- und Schneeschuhtouren bis hin zu einem umfassenden Rahmenprogramm. Hier schon einmal fünf wertvolle Tipps zur Vorbereitung für die erste Skitour vom Bergführer Hubertus Lindner.

  1. Voraussetzungen
    Bei Skitouren unterscheidet man Schwierigkeitsgrade von leicht bis extrem anspruchsvoll. Für Anfänger eignen sich zunächst so genannte Pistenskitouren, bei denen sie sich mit den Eigenschaften von Tourenski, Schuhen und Bindung vertraut machen können: „Für eine Skitour im gesicherten Skiraum genügen die Fertigkeiten vom Pisten-Skifahren. Anschließend sollten künftige Tourengeher die Fahrtechnik step by step ins Gelände übertragen, am besten unter Anleitung eines staatlich geprüften Skilehrers oder -führers. Denn jeder Fehler hinsichtlich des Fahrverhaltens wirkt sich im Gelände ungleich stärker aus. Eine schlechte Skitechnik bedeutet bei Skitouren daher höheres Risiko. Stürze können nicht nur zu Verletzungen, sondern auch zu Lawinenabgängen führen
  2. Vorbereitung
    Konditions- und Krafttraining, wie es Aktive vom Skifahren kennen, ist laut dem Lechtaler Berg- und Skiführer Hubertus Lindner besonders wichtig – sei es als Workout im Fitness-Studio oder bei Klimmzügen im Wald. Die technischen Fertigkeiten lernen Outdoor-Enthusiasten am besten durch regelmäßiges Ski-und Techniktraining in einer angeleiteten Gruppe, zum Beispiel bei einer Alpinschule. Dort geht es vor allem um Tourenplanung, Lawinengefahr und -strategien, Ausrüstung, Verhalten während der Tour und den Ernstfall einer Lawinenverschüttung.
  3. Ausrüstung
    Ausrüstung ist nicht gleich Ausrüstung, denn Skitour ist nicht gleich Skitour, so das Credo von Hubertus Lindner aus dem Lechtal: „Während wir beim Freeriden mit leichtem Gepäck, Lawinenairbag, Notfallausrüstung und Skihelm starten, sind wir beim Skibergsteigen mit Pickel, Steig- und Harscheisen, Abseilgerät, Klettergurt sowie leichtem Helm alpinistisch unterwegs.“ Was laut dem Tiroler Experten niemals fehlen darf: Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS), Sonde, Schaufel, Erste-Hilfe-Paket, Biwaksack, Stirnlampe, kleines Multifunktionswerkzeug, Sonnencreme sowie etwas Warmes zum Unter- und Überziehen. Socken, Unterwäsche, Mütze und Stirnband können Tourengeher übrigens von ihrem alpinen Ski-Equipment nutzen – mehr allerdings nicht.
  4. Leihen oder kaufen?
    Ski, Felle, Teleskopstöcke sowie Notfallset sind Ausrüstungsgegenstände, die Touren-Neulinge gut ausleihen können, auch wenn dieses Vergnügen nicht ganz günstig ist: Die Gebühren für Notfall- und Skiausrüstung kosten etwa 100 Euro pro Tag. Allerdings sparen sich Wintersportler so die wichtige und aufwendige Pflege des Equipments. Wichtig beim Kauf von Touren-Schuhen: Unbedingt im Fachgeschäft anprobieren.
  5. Essen und Trinken
    Einsteiger sollen mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit mit auf eine Tour nehmen, am besten nur leicht gesüßten Tee in der Thermoskanne. Beim Essen gilt die Regel „Nährwert geht vor Zuckergehalt“. Zucker in Form von billigen Müsli- oder schlimmer noch Schokoriegeln zuzuführen, bringt den Stoffwechsel aus seiner Balance. Die fatale Folge: Tourengehern droht im letzten Drittel häufig eine Unterzuckerung. Am besten Trockenfrüchte wie Datteln in den Rucksack zu packen.

Text: Angelika Hermann-Meier PR / FA

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