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Angstfrei in die Narkose

Anästhesie in Buchloe mit zahlreichen Neuerungen: Narkose- und Beatmungsgeräte beim Umgang mit Blut

Wer sich in Narkose begibt, will volles Vertrauen zu den behandelnden Ärztinnen und Ärzten haben. Das fällt leichter in dem Wissen, dass ein eingespieltes und erfahrenes Team mit modernster Technik zu Werke geht – wie in der Klinik St. Josef in Buchloe. Noch besser ist es, wenn möglich eine Vollnarkose mit ihren Belastungen für die Patienten zu vermeiden.

Dazu kommt nun in Buchloe das ultraschallgesteuerte Regionalverfahren zum Einsatz. Ebenso hat sich einiges im Umgang mit der kostbaren Ressource Blut sowie möglich der optimalen Dosierung von Medikamenten bei einer Narkose getan.

Diese Neuerungen kamen unter der Regie von Chefärztin Dr. Gudrun Nitsche zustande. Den Posten hat sie seit Sommer 2020 inne. Sie betont: „Anästhesie bedeutet nicht nur Narkose, der Bereich ist sehr umfangreich.“ Nitsche ist Fachärztin für Anästhesiologie und Allgemeinmedizin mit den Zusatzbezeichnungen Notfallmedizin, Leitende Notärztin, Intensivmedizin, Psychosomatische Grundversorgung sowie Homöopathie. Jede dieser Qualifikationen verlangt neben dem Einsatz in einer Station mit Weiterbildungsermächtigung eine Prüfung. All diesen Aufwand nahm Nitsche auf sich, „um die Patienten ganzheitlich zu sehen und auf verschiedenen Ebenen beim Heilungsverlauf unterstützen zu können“. Trotzdem findet sie noch die Zeit, um sich ehrenamtlich als Chefärztin einer großen Hilfsorganisation zu engagieren, wo sie seit 25 Jahren in verschiedenen Funktionen mitwirkt. Schon im Studium wurde für Nitsche klar, wenn sie Ärztin werden sollte, dann in der Anästhesie. So würde sie jedem Facharzt bei seiner Tätigkeit helfen können und die Sicherheit der Patienten erhöhen. „Beatmung, Reanimation und Intubation – in all dem sind Anästhesisten routiniert“, sagt sie. Also machte sie ihr Abitur, studierte in Tübingen Medizin, absolvierte Ihren Facharzt für Anästhesiologie an der Uniklinik Augsburg und erwarb sich im Folgenden die vielen Qualifikationen, die sie heute auszeichnen.

Chefärztin Dr. Gudrun Nitsche und ihr Team passen sehr gut auf ihre Patienten auf und begleiten diese auch nach ihrer Operation weiter.

Zuletzt führte sie in Buchloe unter anderem das bereits erwähnte ultraschallgesteuerte Regionalverfahren ein. Dabei lässt sich mit dem Sonographiegerät anhand der Lage von Gefäßen und Muskeln herausfinden, wo die Nerven verlaufen. Millimetergenau platzieren die Anästhesisten dann die Nadel neben dem Nerv und betäuben auf diese Weise die Körperregion, die dieser versorgt. Das hat viele Vorteile: Eine belastende Vollnarkose lässt sich häufig vermeiden. Es lassen sich zudem Schmerzkatheter legen, sodass Patienten nach der Operation möglichst schmerzfrei oder wesentlich schmerzärmer sind. Das ermöglicht schneller wieder die erforderliche Bewegung und fördert damit die Wundheilung.

Bereits 2019, noch als leitende Oberärztin, führte Nitsche mit den qualitativ erforderlichen Strukturen das „Patient Blood Management“ ein. Dabei geht es um den bewussteren und sparsameren Umgang mit Blut: Durch spezielle Operationstechniken soll von Anfang an so wenig Blut wie möglich fließen. Außerdem wird es während und nach der OP aufgefangen, gereinigt und bei Bedarf hygienisch einwandfrei an den
Patienten zurückgegeben. Diese sogenannte maschinelle Autotransfusion spart Blutkonserven und kommt in Buchloe regelmäßig zum Einsatz. 2020 wurde keine einzige Fremdblutkonserve bei orthopädischen Patienten mehr verabreicht. Denn abgesehen davon, dass sich zuerst genug Spender finden müssen, birgt fremdes Blut stets ein erhöhtes Potenzial für Komplikationen. Ein weiteres Verfahren auf dem Niveau großer Kliniken ist zudem die Target-controlledinfusion (TCI). Diese hochsensible, auf die Patienten abgestimmte Technik berechnet und gewährleistet mithilfe hinterlegter Datenbanken und dem erfahrenen Anästhesisten die jeweils optimale Dosierung von Medikamenten während der Narkose. Auch hier gilt: weniger unnötige Medikation bedeutet weniger Nebenwirkungen und die Patienten werden schneller wieder fit. Ebenso bekam die Klinik St. Josef jüngst ein neues Narkosegerät und zehn hochmoderne Beatmungsgeräte, die gerade während der Corona-Pandemie wichtig sind. Nitsche betont, dass sie auf ein Team aus souveränen und erfahrenen Fachärzten der Anästhesiologie zurückgreifen kann, um auch das Potenzial all dieser Techniken zum größtmöglichen Nutzen des Patienten auszuschöpfen.

Text · Foto: Gabriele Apfelbacher, Klinikum Kaufbeuren

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