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Rezepte wie anno dazumal

25 Jahre “Kochen am offenen Herd”

Regionale Spezialitäten sind seine Leidenschaft. So wie andere Briefmarken sammeln, so sammelt Guido Degasperi Lechtaler Rezepte, die er nachkocht. Es sind außergewöhnliche, feine Gerichte, die man sonst woanders nicht bekommt, wie zum Beispiel das „Schlampenkraut“ oder die „Buchlknedl“. In seinem Restaurant „Zur Geierwally“, das er mit seiner Tochter Katharina führt, genießt man nicht nur die Speisen, sondern auch das besondere Ambiente.

Das Kochen am offenen Herd ist ein Erlebnis, nicht nur kulinarisch. Während er kocht, erzählt er über das Brauchtum, Geschichten über die Geierwally und die eine oder andere Anekdote. Mit viel Schwung und Witz führt er seine Gäste durch das mehrgängige Menü und gibt ihnen zeitgleich noch einen kleinen Lehrgang hinsichtlich des Lechtaler Dialekts. Dies ist wahrhaftig Erlebnisgastronomie.

Dass man gerne dabei die Zeit vergisst, ist fast schon selbstverständlich. Es ist ja auch eine angenehme Atmosphäre, so könnte es früher in der Küche bei den Großeltern gewesen sein. Ein alter Holzofen, auf dem viele Töpfe und Pfannen stehen, und ein köstlicher Duft, der durch die Stube weht. Das Dessert sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, auch wenn man das Gefühl haben sollte, schon so viele Kalorien zu sich genommen zu haben, dass es noch für die kommende Woche reichen wird. „Supf“ und „Gstöpf“, was nichts anderes bedeutet als Bauernschmarrn und Apfelmus, sind einfach ein Gaumenschmaus. Nach dem Essen serviert der Gastgeber gerne einen seiner selbstangesetzten Schnäpse oder Liköre. Ob einen Nusslikör, einen Meisterwurz oder einen Hollerlikör, man hat die Qual der Wahl. Das „Kochen am offenen Herd“ findet jeden Montag statt.

Lassen Sie sich Zeit beim Essen und auch danach. Schauen sie sich in aller Ruhe die Gaststube an. Sehen Sie die vielen Sammlerstücke? Guido Degasperi hat in jahrelanger Arbeit alles zusammen gesucht und zum Teil restauriert, um es im Restaurant ausstellen zu können. Seine Leidenschaft, alte Dinge zu bewahren, erfreut die Gäste, die aus aller Herren Länder kommen. Da ist die alte Tracht, die Stubenwiege, die heute als Schnapsbar dient, oder das alte Porzellan in den Vitrinen. Er sammelt alles, was mit „Geierwally“ Anna Stainer-Knittel zu tun hat und ist Experte für die gebürtige Lechtalerin. In der „Wunderkammer“, dem interaktiven Heimatmuseum, hat der Lechtaler tatkräftig mitgewirkt. Er hat unter anderem ein Video aufgenommen, in dem er die Geschichte der berühmten Tirolerin erzählt, die heutzutage durchaus als Feministin gegolten hätte.

Reservierung
Restaurant „Zur Geierwally“ · Telefon: +43 5634 64 05
Email: kathy.matti@gmx.at
Geöffnet ab 17:00 Uhr · Mittwoch & Sonntag geschlossen.

Text · Foto (1) : Sabina Riegger · Foto: privat (1)

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