Fit & WellLeben

Zeit für einen Neubeginn

Am 2. Februar ist Lichtmess, ein Fest, das viele Menschen zum Reinigen und Räuchern nutzen

Schnell noch 124 Mails lesen, Termine wahrnehmen und tausende andere Dinge erledigen, am besten alles sofort und gleichzeitig. So ähnlich sieht unser Alltag, übertrieben ausgedrückt, oftmals aus. Das Leben ist in den vergangenen Jahrzehnten immer schnelllebiger geworden und ehe man es sich versieht, ist wieder ein Jahr vorüber. Deshalb suchen viele Menschen immer häufiger bewusst Ruhe und Entschleunigung, die man zum Beispiel beim Yoga erleben kann. Aber auch der bewusst beobachtete Wandel der Natur mit ihrem Rhythmus und den Übergängen der Jahreszeiten bietet eine positive Verlangsamung und Entspannung, wie man sie darüber hinaus zu bestimmten Festen lebt. Dementsprechend dürfte nicht nur wegen der Corona-Pandemie das gerade erst kürzlich gefeierte Weihnachtsfest vielen Menschen eine gute Gelegenheit zur aktiven Entschleunigung geboten haben.

Mit Lichtmess oder Imbolc steht indes das nächste Fest vor der Tür, das am 2. Februar zelebriert wird und den Übergang vom Winter zum Frühling symbolisiert. In Bayern war dies bis 1912 sogar noch ein offizieller Feiertag. Kalendarisch zwar noch Winter, steht Lichtmess allerdings auch für einen allmählichen Neubeginn. Die Tage werden heller, die Sonne gewinnt an Kraft. Das Tageslicht scheint im Gegensatz zur Wintersonnenwende eine Stunde länger und manche Menschen nutzen die Zeit zu einem Frühjahrsputz oder zum Fasten, die für äußerliche und innerliche Reinigungsprozesse stehen. Solch ein Reinigungsprozess ist auch das rituelle Räuchern, mit dem der Neubeginn unterstrichen werden kann. Dazu eignen sich ganz bestimmte Pflanzen oder Kräuter, wie etwa der Salbei. Frisch gekaut oder auch verräuchert, fördert er die Konzentration. Darüber hinaus hat das würzig-aromatisch riechende Kraut eine klärende Wirkung auf den Geist. Zur Räucherung geeignet sind dabei Blätter von der Blüte. Auch das Küchenkraut Thymian lässt sich bestens zu Lichtmess räuchern. Es stärkt unsere Willenskraft sowie das Durchsetzungsvermögen, während es außerdem reinigende und desinfizierende Eigenschaften aufweist. Wacholder schließlich reinigt, bietet Schutz, klärt und stärkt. Dabei kann man vom Wacholder die Triebspitzen, das Holz, Harz beziehungsweise die Beeren verwenden. Gut auf Kohle lassen sich härtere Pflanzenteile wie Holz räuchern. Das Reinigungsfest Lichtmess bietet eine gute Gelegenheit, um in den eigenen vier Wänden Ordnung zu schaffen, Altes auszusortieren und Platz für Neues zu schaffen. So räuchert es sich gleich besser und man kann mental Energie schöpfen. Indes eignen sich die heimischen Kräuter und Harze auf verschiedene Weise zum Räuchern. Welche Kräuter man verwendet, liegt ganz bei einem selbst.

Text: Alexander Berndt · Foto: envato

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