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Eine Baustelle über den Wolken

Modernisierung der Tegelbergbahn schreitet voran

Eine neugestaltete Bergstation mit einer ansprechenden und lichtdurchfluteten Atmosphäre, die den Besucher schon bei seiner Ankunft begeistert. Eine moderne und frei zugängliche Talstation mit übersichtlichen Besucherlenkungen, die einladend und freundlich auf den Gast wirkt. Dazu noch zwei neue und bequeme Fahrgastkabinen. Sind alle Umbaumaßnahmen abgeschlossen, wird sich die Tegelbergbahn Schwangau bis zum Frühsommer 2021 endgültig in ihrem neuen Gewand präsentieren.

Insgesamt zwölf verschiedene Gewerke, darunter unter anderem Maler und Schreiner, hatten Hand in Hand zusammengearbeitet.

Erster Schritt der umfangreichen Umbaumaßnahmen und Investitionen war die Modernisierung der Bergstation, die (wie berichtet) schon vor gut einem Jahr fertiggestellt wurde. Eine fantastische Aussicht, mehr Platz, interessante Informationsmöglichkeiten und ein wesentlich angenehmeres Raumgefühl sorgen seitdem dafür, dass das „Erlebnis Berg“ für den Gast bereits bei seiner Ankunft beginnt. Die alljährliche Zeit der Revision nach den Herbstferien hatte die Bahn nun genutzt, um auch die Sanierung der Toilettenanlagen am Berg noch abzuschließen. „Hier wurde alles entkernt und komplett neu gestaltet“, erklärt Architekt Alexander Beck. „Optimiert wurde unter anderem die Zuteilung und die Vorräume der beiden WC-Bereiche. Die Waschbecken waren vorher noch direkt in den WCs integriert, finden sich jetzt aber in den Vorräumen, bevor man die WCs betritt. Außerdem gibt es hier ein barrierefreies Behinderten-WC und eine Wickelmöglichkeit für Babys.“ Geachtet wurde dabei auch auf das einheitliche Raumgefühl, das sich in der Wartehalle, dem Flurbereich und den Toiletten widerspiegelt und durch einmalige Landschaftsaufnahmen an den Wänden ergänzt wird. Rund sechs Wochen hat der Umbau am Berg gedauert, bei zum Teil recht zapfigen Temperaturen. Insgesamt zwölf verschiedene Gewerke, darunter Haustechnik, Bodenleger, Maler, Schreiner, Glaser und Elektriker, haben unter Einhaltung der Corona-Hygiene-Vorschriften zusammengearbeitet. Jetzt konzentrieren sich die Planer auf den nächsten Schritt der Modernisierungen.

Die neue Halle der Talstation

„Dafür werden wir den Bahnbetrieb am 22. Februar einstellen aber die Tallifte bleiben bei guter Schneelage weiter in Betrieb“, sagt Frank Seyfried, Geschäftsführer der Tegelbergbahn. „Dann werden die Kabinen mit ihren Laufwerken und Aufhängungen abmontiert, bevor wir am 1. Mai mit neuen Kabinen wieder in Betrieb gehen. In diesem Zuge wird dann auch die Halle der Talstation umgebaut.“ So soll der Charme, der oben am Berg entstanden ist, auch unten im Tal deutlich spürbar sein. Denn auch hier sollen durch kleine Veränderungen die Besucherströme künftig noch besser gelenkt werden. „Eines der Ziele dieser Umbaumaßnahmen ist es nicht nur, alles schöner zu gestalten, sondern vor allem auch zweckmäßiger“, erklärt Seyfried. „So, wie mit den getrennten Ein- und Ausgängen oben am Berg, die sich jetzt in diesen Corona-Zeiten auch schon bewährt haben. Das wollen wir auch in der Talstation nun anpassen.“

Modern und frei zugänglich präsentiert sich die Bergstation mit einer übersichtlichen Besucherlenkung.

Eine der größten Veränderungen wird demnach der Weg in die Kabine sein. Durch eine Versetzung der Tür am Bahnsteig verändert sich das Gefühl des Gastes, der nach dem Drehkreuz direkt hinauf auf den Berg blicken kann, anstatt – wie bisher – auf eine Wand zuläuft. Neugestaltet wird im nächsten Schritt aber nicht nur die Wartehalle, sondern auch der gesamte Kassenbereich der Talstation, der bisher nicht barrierefrei zugänglich gewesen ist. „Die Wartehalle werden wir komplett umbauen“, so Architekt Beck. „Den hinteren Teil der Räume des ehemaligen Bistro Ikarus wird weiterhin die Flugschule Aktiv nutzen. Dort wo aber bisher die Küche war, wird künftig ein neuer Ausgang zu finden sein. Der Kassenbereich wird ebenerdig umgestaltet, so dass er bereits vom Parkplatz aus gut sichtbar und direkt erreichbar ist.“

Die neuen Kabinen der Bahn

Wie die neuen Kabinen, die in Österreich extra für die Tegelbergbahn angefertigt werden, genau aussehen werden, steht derzeit noch nicht ganz fest. „Die Farbe wird erst kurz vor der Auslieferung festgelegt“, so Seyfried. „Viel wichtiger sind die technischen Gegebenheiten und Einrichtungen, wie die Telefon- und Funkverbindung oder die sogenannte FUA, die Fernüberwachungsanlage der Bahn.“ Nicht ändern werden sich dagegen die Außenmaße der Kabine, da sowohl die Aufhängungen, als auch die Einfahrtsbereiche der Bahn gleich bleiben. Anstatt der bisher 44 Personen werden die neuen Kabinen, die wesentlich mehr Gewicht haben, aber nur noch etwa 38 Personen befördern können. Die beiden alten Kabinen der Tegelbergbahn möchte Seyfried nach dem Austausch am liebsten für einen guten Zweck versteigern lassen. Möglichkeiten hierzu gäbe es viele, zumal alte originale Gondeln oder Kabinen auch sehr gerne von Gastronomen oder Privatleuten genutzt werden.

Text: Lars Peter Schwarz · Fotos: Michael Helmer

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