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Moschee bleibt geschlossen

Kein gemeinsames Fastenbrechen möglich

Ein gemeinsames Fastenbrechen, wie es die Jahre zuvor gab, wird es in der moslemischen Glaubensgemeinschaft dieses Jahr nicht geben. „Leider“, wie es der Pressebeauftragte Cengizhan Düzer sagt. Auch das gemeinsame Beten am Freitag in der Moschee wird nicht möglich sein. „Das ist zwar traurig und sehr schade, aber die Gesundheit geht vor. Wir haben die Aufgabe, die zu schützen, die zu den Risikogruppen gehören. Es ist unsere religiöse und bürgerliche Verantwortung. Alle Vorbereitungen die wir für den Fastenmonat getroffen haben, werden nicht stattfinden. Jeder betet für sich alleine zuhause“, so Düzer.

In den 80er Jahren wurde die Moschee in Füssen gegründet. Seit 1996 sind die Räumlichkeiten der Moschee in der Zalingerstraße 6. Finanziert wird der Unterhalt des Gebäudes durch einen Verein mit 160 Mitgliedern. Nicht alle engagieren sich im Vereinsleben oder in der Moschee. An den Freitagsgebeten finden sich zwischen 200 und 250 Gläubige ein, darunter auch Frauen, die einen eigenen Gebetsraum haben. An den anderen Wochentagen ist der Andrang in der Moschee übersichtlich. Je nach Gebetszeit, ein gläubiger Moslem betet fünf Mal am Tag, treffen sich Einzelne, um gemeinsam in der Moschee zu beten. Einen kleinen Lichtblick gibt es jedoch, der Ruf des Imams wird per Skype übertragen.

10 Jahre Kultur- und Jugendverein

Im Moschee-Gebäude ist auch der Kultur- und Jugendverein der türkischen Gemeinde untergebracht. Der feiert diesen Monat sein zehnjähriges Bestehen. Vorsitzender Tuncel Yilmaz hofft, dass es nach der Corona-Krise bald weitergeht und das Vereinsleben wieder aufgenommen werden kann. In den Räumlichkeiten findet der allgemeine Religionsunterricht für Kinder statt, es wird Tischtennis gespielt, gemeinsame Spieleabende veranstaltet und auch ein gemeinsames Frühstücken organisiert. Kinder, die Interesse am Sas spielen haben, bekommen kostenlosen Unterricht. Sas ist eine Langhalslaute und wird als Begleitinstrument für traditionelle türkische Musik verwendet. „Sobald ein Vereinsleben wieder stattfinden kann, werden Wahlen angesetzt, um die neue Vorstandschaft zu wählen. Auch ein Mevlud (Anm. d. Red. Messe) ist für die Verstorbenen geplant“, erzählt Tuncel Yilmaz. „Wichtig ist erst einmal, dass wir alle die Corona-Krise gut überstehen und ein normales Leben wieder stattfinden kann. Auf dieses „Danach“ freuen wir uns alle.“

Text · Foto: rie

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